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31.10.2011 / Monatsspruch November / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Kim Rosta

Hinter den Mauern

Rund um den Globus werden Christen verfolgt und benachteiligt. Der Monatsspruch November gibt Mut in der Not.

Erst wurde sein Gehalt um 80 Prozent gekürzt, dann noch einmal um ein Drittel. Zudem musste er dreizehn statt acht Stunden arbeiten. Rostam ist am Ende. Seine Arbeitgeber machen mit dem Iraner, was sie wollen – weil er Christ geworden ist. Rostam ist einer von über 100 Millionen Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens schikaniert, ausgebeutet und unterdrückt werden.

Diese Willkür kannten auch die verschleppten Israeliten zur Zeit des Propheten Nahums. Sie litten unter der Großmacht Assyrien, die ihren Wohlstand aufrechterhielt, indem sie fremde Völker ausbeutete. Grausam und menschenverachtend, dafür waren sie bekannt. Mehr als 1000 Jahre bestand dieses Reich, dem Nahum in seinem Buch Gottes Gericht ankündigt.

Gott richtet den, der Böses tut

Bereits im ersten Kapitel seines Buches erklärt Nahum, wie Gott eine ganze Stadt zerstören wird, Flüsse und Pflanzen vertrocknen lässt, Felsen sprengt und Menschen von Feuer zerfressen werden. Nahums Worte richten sich an die Stadt Ninive in den Jahren vor seiner Zerstörung 612 v.Chr. Eine Zeit, in der die Verdorbenheit der Menschen wieder einen Höhepunkt erreicht hatte. Wieder, weil Jahrhunderte zuvor schon der Prophet Jona die Menschen zur Buße aufgefordert und die Stadt dadurch vor ihrer Zerstörung bewahrt hatte. Doch von der damaligen Veränderung der Menschen war nichts mehr zu sehen.

Gott rettet die, die Zuflucht bei ihm suchen

Mitten in dieser wüsten Weltuntergangsstimmung taucht ein Vers auf, der auf den ersten Blick nicht in den Text zu passen scheint. Wie eine rettende Hand wirkt der dreifache Zuspruch, den Gott seinem Volk in diesem Vers gibt.

Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen. Nahum 1,7

Gott ist gütig. Er ist gütig, weil er sein Volk Israel befreit, obwohl sie sich jahrelang nicht für ihn interessierten. Obwohl sie fremde Götter anbeteten. Doch Gott vergibt demjenigen, der ihn darum bittet. Und er ist gütig, weil er den Unterdrückten wert achtet, für ihn einzustehen und für ihn zu kämpfen.

Gott beschützt. Mit einer Feste, einem Zufluchtsort, vergleicht Nahum Gottes Schutz. Wenn ich mich an Gott wende, kann ich sicher sein, dass mir nichts passiert, was nicht sein Wille ist. Doch Gott schützt seine Kinder nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich. Denn er ist derjenige, der Gerechtigkeit einmal wiederherstellen wird.  Ich könnte mich nicht rächen, ohne zu sündigen, ohne zu verbittern. Wenn ich anderen aber ihre Schuld vergebe, macht mich das innerlich frei. Um mein Recht wird Gott sich kümmern (vgl. Römer 12,19).

Gott kennt den, der auf ihn traut. Gott sieht keine Menschenmassen, er sieht jeden persönlich. Und er sieht hinter die verschlossenen Mauern, wo Menschen wegen ihres Glaubens leiden. Er vergisst nicht, was ihnen angetan wird und wird einmal Recht schaffen. Er übersieht auch meine Alltagsprobleme nicht, die im Vergleich dazu so klein und unwichtig erscheinen.

Wer sein ganzes Leben und sein ganzes Vertrauen auf Gott setzt, wird in Gottes Händen geborgen sein. Dieses Wissen darf mich täglich ermutigen, egal wie hoffnungslos meine Lebenssituation gerade aussieht.

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Kommentare (5)

Gabriele G. /

Unsere verfolgten Geschwister brauchen unsere Gebetsunterstützung täglich! Ich bin froh und gesegnet, dass ich dies tun darf. Es wird einem immer wieder bewusst, wie gut es uns hier doch geht. Hier kämpft so mancher um sein "laues" Christsein, in den Verfolgungsländern kämpfen sie um ihr Leben.

Thomas Z. /

Ich meine das gleiche wie 'u. gassner'. Das Thema wird viel zu viel in den Hintergrund gedrängt. deshalb danke für die Erinnerung.

u. gassner /

Danke, dass Sie an unsere verfolgten Geschwister erinnern.

G. Fröhlich /

Vielen Dank für diese sehr gute Betrachtung. Es ist nicht leicht zu verstehen, aber wer lebendiges Vertrauen in Gott in dieser Konsequenz für sich zulässt, wird feststellen, dass ihm bereits jetzt Trost wiederfahren ist.

Walter H. /

Danke, dass Sie den Monaatsspruch aus Nahum 1,7 richtig angeben im Gegensatz des Abdrucks in den Herrnhuter Losungen

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