Der Bund der Freien evangelischen Gemeinde (FEG) hat im September 2010 mit großer Mehrheit für die Ordination von Frauen zur Pastorin gestimmt - eine Entscheidung, die sowohl innerhalb des Bundes als auch in anderen Denominationen umstritten ist.
Im Bund der Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) wurde diese Entscheidung schon vor 18 Jahren gefällt. Auch hier debattierte der Bundesrat über Jahre und stellte sich schließlich der Diskussion. Das Ergebnis: Trotz langer Auseinandersetzungen stimmten über 70 Prozent der Delegierten des Bundesrates in Kassel (1992) zu, die Frauenordination unter dem Titel „Pastorin“ anzunehmen. Dieser Beschluss liegt nun schon im letzten Jahrtausend. Was hat sich seither getan? Welche Rolle spielen Frauen im BEFG?
Von der Tat zum Wort?!
Was der Bundesrat des BEFG offiziell zu Papier brachte, wurde schon lange zuvor in baptistischen Gemeinden praktiziert. Das Dokument „Rechenschaft vom Glauben“ zeugt von dieser Praxis und beinhaltet seit 1977 das Glaubensverständnis der Baptisten in Schriftform. Demzufolge wurde schon damals kein Glied am Leib Christi als unbegabt angesehen und das Priestertum aller Gläubigen galt als die vom „Herrn gegebene Grundstruktur.“
Frauen engagierten sich aber schon in vielen Bereichen, bevor die erste Pastorin überhaupt ihren Dienst antrat. Bereits in der Nachkriegszeit prägten sogenannte „Reiseschwestern“ die überregionale Jugendarbeit. Auch pastorale Aufgaben fielen in ihren Arbeitsbereich. Seit den siebziger Jahren bildeten Baptisten die ersten Frauen zu „Theologischen Mitarbeiterinnen“ aus.
Schließlich wurde in Ostdeutschland Ursula Jöhrmann 1975 als erste Pastorin ordiniert. Wenige Jahre später nahm Pastorin Carmen Rossol in Westdeutschland ihr Amt auf. So sammelten die Baptisten erste positive Erfahrungen. Dabei wurden Frauen im Verkündigungsdienst allerdings nicht als Pastorin, sondern als „Theologische Mitarbeiterin“ bezeichnet. Nach intensiven Auseinandersetzungen kam es 1992 zum offiziellen Beschluss, Pastorinnen fest in den Dienst aufzunehmen.
Pastorinnen im Dienst der Baptisten
Heute sind Frauen im Gemeindedienst der Baptisten fest verankert. Zurzeit werden 69 Pastorenämter der Ev.-Freikirchlichen Gemeinden von Frauen belegt (Stand: 04.10.2010). Bei insgesamt 587 aktiven Pastoren liegt der Frauenanteil somit bei rund zwölf Prozent. Ein beträchtlicher Anteil, der aus dem Gemeindebund nicht mehr wegzudenken ist. Das bestätigt auch Pastor Friedrich Schneider, Mitglied der Bundesgeschäftsstelle.
Schneider betont gegenüber ERF Online: „Es wäre völlig undenkbar, dass der BEFG auf die große Zahl qualifizierter Frauen in Verkündigung und Leitungen verzichten würde.“ Frauen sind bei den Baptisten in der Tat nicht nur in der Verkündigung aktiv, sondern führen auch höhere leitende Ämter aus. Pastorin Regina Claas z.B. ist Generalsekretärin im BEFG. Auch das Präsidium und andere Leitungsgremien der Landesverbände werden durch die Arbeit engagierter Frauen beeinflusst.
Frauenordination kein Thema mehr?
Trotz vieler positiver Entwicklungen ist die Diskussion über die Frauenordination noch längst nicht abgeschlossen. Der Dienst der Pastorin wird seit dem Beschluss des Bundesrates der BEFG nicht in jeder Baptistengemeinde automatisch anerkannt. Jeder einzelnen Gemeinde steht es frei, Pastorinnen in den Dienst zu stellen oder nicht. Die Entscheidung ist nicht Teil der Bundesgeschäftsstelle, sondern Sache der jeweiligen „leitenden Personen und aktuellen Strömungen“, so Schneider.
Diese Autonomie der einzelnen Ortsgemeinden rührt daher, dass der Beschluss des Bundesrates nicht verpflichtet. Untereinander sind die Gemeinden in erster Linie „durch den einen Herrn und den einen Geist“ verbunden. Der organisatorische Zusammenschluss ist im Glaubensverständnis der Baptisten zweitrangig. Darum genießt jede Gemeinde die Freiheit, selbst über die Einstellung einer Pastorin zu entscheiden.
Die Kanzel wird zugänglicher für Frauen
Frauenordination ist kein Thema, das nur im BEFG behandelt wird. Auch andere Denominationen setzen sich damit auseinander. Die evangelische Landeskirche zum Beispiel stellte vor rund 50 Jahren die erste evangelische Pfarrerin ein. Sie trat ihr Amt 1958 an. 1991 führte Bayern als letzte Gliedkirche die Frauenordination ein. In den letzten 20 Jahren wird das Thema zunehmend auch in den Freikirchen diskutiert.
Eine Grundsatzdiskussion
Die Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigt, dass die Frage nach der Frauenordination nach der evangelischen Landeskirche auch die Freikirchen zunehmend beschäftigt. Selbst wenn in naher Zukunft ein Großteil der Kirchen der Frauenordination zustimmen sollte, ist die Diskussion um dieses Thema jedoch längst nicht zu Ende. Wie bei den Baptisten bleiben innerhalb der Kirchen oft unterschiedliche Meinungen. Die grundsätzliche Frage, ob eine Frau biblisch gesehen im Dienst der Verkündigung stehen darf, wird aktuell bleiben und auch weiterhin stark von Tradition, theologischer Prägung und dem jeweiligen Bibelverständnis abhängen.
Ihr Kommentar
Kommentare (56)
Frauen sind schon lange nicht mehr Heimchen am Herd und das ist gut so. Und eine studierte Frau steht in ihrem Wissen einem Mann in NICHTS nach. Aber was sagt die Bibel zu diesem Thema? Jesus hatte … mehrzwar Frauen in seiner Nachfolge, aber keine Apostel und Paulus schreibt an die Korinther, dass Frauen keine Leitungsfunktion einnehmen sollen. Wir haben jetzt ein junges Pastoren Ehepaar in unserer Kirche und ein junger Bruder hat damit erhebliche Probleme. Meine FRAU und ich möchten ihm hier helfen, sind aber auch ein wenig ratlos,- eben wegen der unterschiedlichen Auslegungen.
Allen Frauen und Männern, die die besten Jahre ihres Lebens einsetzen, um ganze Gemeinden, Jugendgruppen oder Menschen mit seelsorgerlichen Bedürfnissen durchs Leben hindurch zu Gott oder mit ihm … mehrdurchs Leben führen, bin ich von Herzen dankbar. Die Frage ums theologische Lehramt von Schwestern im Glauben hat mir als Christin, die die Bibel ernst nehmen möchte, lange Zeit viel Kopfzerbrechen bereitet, denn ich höre gern eine Christin predigen und fühle mich durch den Glauben insbesondere von anderen Frauen sehr ermutigt. Auch wenn ich denke, dass viele Probleme um die Frauenordination selbst gemacht sind, weil manchen die Emanzipation zu unbequem ist, und sie sie deswegen nicht akzeptieren wollen, ziehe ich persönlich doch den Weg des Friedens und des guten Einvernehmens vor. Was nützt es uns, wenn wir thelogisch Recht, haben, aber in der Gemeinde zerstritten sind? Gott kann Männer und Frauen mit und ohne Pastorenamt gebrauchen, wenn sie für IHN leben und sich einsetzen möchten. Für alle, die Gott dienen: Bitte weitermachen!
Es war nicht Bayern, das als letzte Landeskirche die Frauenordination einführte, sondern Schaumburg-Lippe (Niedersachsen). Bayern führte bereits 1975 die Frauenordination ein.
Hier geht es nicht um Frauen und Männer und wer das Recht besitzt im Namen Gottes zu predigen und wer nicht! Es geht um Tugendhaftigkeit! Eine tugendhafte Frau kann ebenso gut predigen, wie ein … mehrtugendhafter Mann, nur sollten sich beide ihrer Rolle bewusst sein, wir sind alle jemandem unterstellt, Jesus ist seinem Vater unterstellt und so ist auch die Frau dem Mann und der Mann, Jesus und seinem Vater unterstellt. Wenn das reine Wort Jahwes in deinem Herzen ist, ist es egal welches Geschlecht du hast, denn eine tugendhafte Frau wird immer ein besseres Wort predigen als ein törichter Mann!
Jesus lehrte uns doch nicht zu streiten und unsere Feinde zu lieben, doch hier in diesem Forum wird von manchen genau das Gegenteil geübt, nicht mit Weisheit und Ruhe wird hier gesprochen, doch mit Zorn und Überheblichkeit! Kommt zusammen und hört die Worte Gottes, wenn sie aus reinem Munde kommen, mag man ihnen Glauben schenken, egal wer sie spricht!
12 % Frauenanteil ist "beachtlich?! Das ist doch super wenig......
Der bisher beste Beitrag ist fuer mich der von Schwester Beate Schanz v.03.11.2010: 100%
Ich verweise noch einmal auf die "Wartburg-Gespräche" mit Jürgen Werth zum Thema Fundamentalismus. Die Bibel hat eine lange Entstehungszeit und ist kein geschlossenes theologisches oder literarisches … mehrSystem. Selbst Paulus hatte nicht den Anspruch, Bibel zu schreiben, sondern erst einmal nur Briefe an Gemeinden.
2Tim 3,16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,
Wenn wir einen Vers anzweifeln, warum dann nicht … mehrgleich die ganze Bibel? Wenn du einen Vers anzweifelst, dann kannst du die anderen Verse auch nicht mehr für vollkommen benennen.
Ich hüte mich davor, etwas zu tun, was mir in der Bibel klar geboten ist. Warum nicht einfach auf nummer sicher, als das Risiko, vor Gott zu stehen, und im falschen zu liegen. Wenn mir eine Bibelstelle nicht klar ist, dann lasse ich es lieber.
Die Bibel ist von Gott eingehaucht, und von nichtswissenden Besserwisser korrigiert oder was?
Da hoffe ich doch, dass auch alle Männer, die der Schrift gemäß, dem Buchstaben gemäß leben, ein Geländer um ihr Dach haben und an ihren Mänteln 4 Quasten.
Lieber Rainer,
was uns nicht passt, wird passend gemacht..?
Was sagt nun der Herr Jesus Christus dazu, z. B. in Matthäus 10, 32-33:
„32 Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem … mehrwerde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; 33 wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel.“
Das heißt im Klartext, dass derjenige verloren geht, der das Wort (also Jesus Christus) leugnet.
Und da gibt es nichts zu diskutieren.
Heute am Buß- und Bettag wäre für Sie eine gute Gelegenheit, die klaren Worte der Bibel zu bedenken.
sola scriptura, sola fide, sola gratia, solus Christus, soli Deo gloria
„Allein (durch) die Schrift“; „Allein (durch den) Glauben“; „Allein (durch) Gnade“; „Allein (durch) Christus“; „Einzig zur Ehre Gottes“
Virlrn Dank Jörg, meines erachtens ist dem nichts hinzuzufügen. Ich bin sicherlich kein leichtgläubiger Dummkopf und musste während meines Studiums durchaus Glaubenskämpfe erleben. Aber wie Jörg … mehrsagt, hat Jesus schon davor gewarnt dass Leute kommen werden, die sich durch eigene Interpretationen, Auslegungen und Verdrehungen IHRE Religion und Ihren Glauben zurechtlegen werden. Jesus war nicht ein bisschen so und ein bisschen so, er war nicht grau, sondern hatte eine eindeutige Position und das in tiefer Liebe. In der Offenbarung lesen wir das wir nichts am Wort verändern sollen es wurde alles gesagt.
Entweder wir halten uns an das Wort Gottes und glauben oder wir lassen es sein, aber Zurechtschustern das geht nicht!
Joerg vergisst, dass das Kriterium des Paulus die Liebe war. Die Liebe setzt zu jeder Zeit ihren Maßstab an dem, was dem Nächsten dient.
Lieber Joerg: haben Sie schon alles verkauft und den Armen gegeben? Nein? Oho!
@ Jörg
Das ist ein Totschlagargument nach dem Motto "da gibt es nichts zu diskutieren". Vielleicht gucken Sie sich einmal hier unter "TV" die Wartburg-Gespräche (August-Sendung) zum Thema Schriftverständnis an. Jeder Bibelautor hat auch seinen eigenen Kopf und Horizont.
@Joerg: Den "Basta-Leute" fehlt die Überzeugungsfähigkeit.
Hier gibt es ja eine heiße Diskussion. „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“ Joh. 1, 14; „Himmel und Erde werden vergehen meine Worte werden nicht vergehen“ Luk. 21, 33… es gibt noch mehr … mehrBibelstellen, die belegen, dass der Herr Jesus Christus selbst das Wort ist. Was soll dann die Diskussion, dass Paulus ein Problem mit Frauen hatte. Wenn alle Schrift von Gott eingegeben ist, hat das nichts mit der Person des Paulus zu tun, sondern es sind eindeutig Anweisungen des Herrn Jesus Christus. Demzufolge darf eine Frau nicht lehren und darf auch nicht über einem Mann herrschen – wer dies versucht in einen anderen Zusammenhang zu bringen, der leugnet die Schrift und damit den Herrn Jesus Christus. Joerg
Ich habe heute mal Heiner Geißlers homepage besucht, weil ich seine Schlichtertätigkeit verfolge. Ganz zufällig lese ich da Interessantes zum Thema Deklassierung der Frau auch im Namen christlicher … mehrReligionen: "Sexuelle Folter, Vergewaltigung, Verstümmelung und Verstoßung sind in vielen Ländern üblich. Die
frauenspezifische Unterdrückung ist in zahlreichen Ländern der Welt auch rechtlich sanktioniert,
Bestandteil der dortigen Rechtsordnungen. Die Weltreligionen, auch die christlichen Kirchen, müssen
sich schwerste Vorwürfe gefallen lassen, weil sie in weitem Umfang die geistigen Urheber des
geschlechts- und frauenfeindlichen Klimas sind. Die Deklassierung der Frauen gehört zum Grundmuster
der die Entwicklung der Menschen beherrschenden patriarchalischen Religionen und der daraus
entstandenen Gesellschaftsordnungen.
Gerechtfertigt wird die Vorherrschaft der Männer in aller Regel mit der »Natur der Frauen«. Sexualangst,
Sadismus, die körperliche Überlegenheit der Männer und die daraus resultierende Herrschsucht
sind die psychologischen Grundlagen dieser größten Perversion in der geistigen Evolution des
Menschen."
Es ist gut, dass Gott Frau und Mann gleichzeitig erschuf und durch die Kenntnis dieses Faktums die fatalen Folgen dieses und anderer mittelalterlichen Übersetzungsfehler überdacht werden können. … mehrWofür musste der Übersetzungsfehler, dass die Frau minderwertig ist, nicht alles herhalten? Wie viel Leid gab es, wenn statt Söhnen „nur“ Töchter geboren wurden. Die Höherwertigkeit und Erwünschtheit von Söhnen war und ist ja weit verbreitet. Es spiegelt sich in vielen Bereichen, früher noch mehr als heute (Erbrecht, Bildung, Wahlrecht, Geschäftsfähigkt, Namensrecht, usw.). Da ist es gut, wenn man diese Ungerechtigkeit nicht mehr Gott selbst in die Schuhe schieben kann. Genau das finde ich sehr gut, dass nicht mehr der liebe Gott herhalten muss für menschliche Interessen und Übervorteilungen. Dennoch ist es m.E. durchaus zu respektieren, wenn in menschl. Beziehungen bisherige Muster fortgeführt werden, wenn es Wunsch, Wille und Übereinkunft der Rollenträger selbst ist. Selbst mit Begründung auf die Tradition sind ungleichwertige Rollenverteilungen nicht ohne weiteres kritisierbar und gehen niemanden als die Betroffenen etwas an. Nur mit dem Drohfinger auf Gott sollte in diesem Zusammenhang Schluss sein. Natürlich ist das in manchen Kirchenkreisen so sehr schwierig, dass man dort gar nicht anders kann, als solche Erkenntnisse abzuwehren und ihre Vertreter zu diskreditieren. So ist das nun mal eben, das geht mich ja auch nichts an.Ich freue mich einfach, dass es nicht gottgewollt ist.
@Heike und Heiko
Mich haben die Ausführungen von Prof. Ruth Lapide überzeugt und ich bin sehr dankbar, dass sie in verschiedenen Sendern zu Wort kommt. Besonders interessant finde ich, was sie über … mehrdie Selbsteinschätzung Martin Luther zu seinen Hebräischkenntnissen herausgefunden hat. So habe er gejammert, nicht genug Hebräisch zu können, um das alles richtig zu übersetzen. Sie zitiert ihn folgendermaßen: „Wenn ich noch einmal jung wäre, dann
würde ich Hebräisch richtig lernen." Denn ohne das Hebräisch, meinte Luther,
kann man die Schrift "nimmermehr verstahn. Denn die Hebräer trinken
aus der Bornquelle. Die griechischen Übersetzer der Bibel trinken aus den
Wässerlein, die aus dieser Bornquelle fließen, die lateinischen jedoch aus
den Pfützen!" – Ich freue mich über die gewonnenen Erkenntisse, einfach für mich selbst. Heiko, was Sie glauben, bleibt ihnen unbenommen. Für mich ist es logisch, dass der erste Mensch zunächst unspezifisch Mensch war und danach von Gott gleichzeitig in Mann und Frau geschaffen wurde, und zwar vertraue ich da den hebräischen Sprachkenntnissen von Frau Lapide (Flanke) mehr, als Übersetzern, die der hebräischen Sprache nicht so mächtig waren. Wenn Sie das nicht nachvollziehen wollen oder können, macht mir das überhaupt nichts aus. Ich bin ein Laie und kenne mich mit irgendwelchen Ansätzen nicht aus. Feminismus finde ich langweilig. Aber Frau Lapide ist spitze.
Die feministische Auslegung fällt m.E. auf der anderen Seite vom Gaul. Was hier teilweise über Paulus geschrieben wird, ist ein von oben herab die "Fehler" des Apostels zu verbessern.
Paulus hat viel … mehrüber die Liebe geschrieben, die zu gegebener Zeit auch unterschiedliche Urteile fällen kann. Die Liebe denkt immer vom anderen her: ich sehe absolut keinen Grund, Frauen die Ämter zu verweigern. Ich sehe nur die Motive Angst, kleinkariertes Wesen und Rechthaberei. Manchen "Märtyrern" geschieht dann ihr Martyrium ganz recht: sie leiden nicht wegen ihrer Liebe zur Bibel, sondern wegen ihrer Rechthaberei. Sollen sie ruhig! In unserer Freikirche haben wir von Anfang an Frauen, die in großem Segen von Gott gebraucht werden: Susannah Wesley, Katherine Booth und viele andere seien hier genannt. Wer will diese Frauen beschuldigen, wer will es wagen, Gottes Berufung dieser Frauen in Frage zu stellen?
@Gudrun: Leider fehlt da das Ende...- aber: Das mit der Rippe kenne ich eher so, dass sie der Teil ist, der dem Herzen des Mannes am nächsten ist, also ein Sinnbild der Liebe und innigsten … mehrVerbundenheit, nicht der Sklaverei(vor dem Sündenfall, danach der Fluch in 1.Mo.3, unabhängig von Paulus). Und - nix für ungut - ohne zweite Flanke wäre Adam Invalide gewesen.
Die Frau soll "nach unten schauen"? Hab ich was verpasst??
Warum die Argumentation mit einem menschlichen Paulus? Wenn die Bibel nicht vollständig von Gott inspiriert wäre, wäre es sowohl naiv & leichtsinnig, sich darauf zu verlassen als auch sinnlos, seine Zeit damit zu vergeuden. Auffallend finde ich, dass sog. oder tatsächliche "Übersetzungsfehler" eig. immer von Personen geäußert werden, die die Bibel für ein menschliches Buch bzw. von vornherein für inhaltlich fehlerhaft halten.
Adam war männlich: "Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau." 1.Mo.1,27
Laut Römerbrief sind alle Menschen sind Sünder - nicht nur die Frau - und sind beide eingeladen, aus Gnade gerechtfertigt zu werden.
Übrigens: Schon mal das Buch gelesen:"Männer sind anders, Frauen auch"? Vielleicht hilft das ein bisschen zu begreifen, dass Männer und Frauen gleich viel wert sind, aber unterschiedlich ticken. Daher die Rollenverteilung. Eph 5,25 "Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben." Noch Fragen? ;-)
@Gudrun
Die Aussagen die Sie bezüglich Adam gebrauchen stammen alle aus dem feministisch-theologischen Ansatz der Bibelauslegung. Adam war nie zweigeschlechtlich. Die Frau wurde von Gott aus Adams … mehrKörper (Rippe) geformt.
Es gibt aber noch viel schlimmere Prägungen dieser Art der Theologie, die mit Christsein nichts mehr zu tun haben!
@Runninduck
Auszug aus einem Gespräch zu ADAM zwichen Dr. Lapide u. Dr. Flemmer was den Fehlbegriff RIPPE anbelangt: Lapide: Zwei dieser Fehlinterpretationen will ich gleich ansprechen. Nehmen wir … mehrerstens das Problem der Rippe auf: Das ist eine tendenziöse Geschichte,die auch aus einem viel späteren Zeitraum stammt. In der christlichenTradition wird ja die Frau in den Übersetzungen seit dem Beginn des Mittelalters als aus der Rippe geschaffen dargestellt. Schon in der Antike wusste man doch – das wissen wir heute aufgrund der Ausgrabungen –, dass ein Mann der Theorie nach operiert werden und dann auch mit einer Rippe weniger, also nur mehr mit 23 Rippen, weiterleben konnte. Mit diesem Gedankengang hat man über Jahrhunderte die Minderwertigkeit der Frau ausgedrückt: Sie ist nur eine Rippe des Mannes. Das stimmt aber nicht, wenn man sich das Original ansieht. Denn dort steht der Begriff "cella" und das ist ausdrücklich das Wort für "Flanke". Diesen Ausdruck kann man in der Bibel immer wieder finden. Wenn die Frau also als Flanke dargestellt wird, dann hat der Mann natürlich nicht 24 Flanken wie bei den Rippen, sondern nur zwei. Mit nur einer Flanke kann er aber nicht auskommen. Damit ist also in der Bibel sehr wohl die Gleichwertigkeit von Mann und Frau dargestellt.
Es steht Christen gut an, offen und lernwillig Übersetzungsfehler in der Bibel zu überwinden und solche Fachleute ernst zu nehmen, die der hebräischen Sprache mächtiger sind, als es frühere … mehrBibelübersetzer waren. Hier sollten besonders Erkenntnisse aus dem christlich-jüdischen Dialog berücksichtigt werden. Eine Kapazität ist die jüdische Religionswissenschaftlerin Frau Prof. Dr. Ruth Lapide. Was die Frauenfeindlichkeit des Paulus anbelangt, hatte er wohl ein körperliches Problem, das Ursache für diese Leibesfeindlichkeit war. Paulus war also nicht normal gesund. Wie er über Eva urteilte, hatte fatale Auswirkungen auf die Frau in der Kirchengeschichte. Ich las darüber im Internet eine Gesprächsaufzeichnung zur Bibelgestalt EVA zwischen Dr. Lapide und Dr. Flemmer beim BR alpha (nachlesbar!). Höchst interessant! Persönlich freute ich mich, dass dort der gleiche himmelweite Unterschied zwischen Jesus und Paulus im Bezug auf Frauen verzeichnet ist, wie ich ihn als Laie sehe. Ich bleibe dabei, dass ich im Mundtotmachen der Hälfte von Gottes Schöpfung auf keinen Fall Gottes Willen erkennen kann. Auch wenn nun wieder ein Bibelspruch-Hammerschwinger daherkommt, dass da in den letzten Tagen viele abfallen werden oder der Satan am Wirken ist oder was auch immer. Diese Sprüche stammen ja auch vom menschlichen Paulus. Schlussbemerkung: Waren es Frauen oder Männer, und wenn ja, welche, die die Schriften für die Bibel festgelegt haben?
@Gudrun
ich habe eben auf bibelserver.com in mehreren Ausgaben nachgeschaut. Keine der Übersetzungen, teilt die Interpretation von Frau Ruth Lapide. Dort steht 'Rippe' (egal ob englisch oder deutsch), damit sind sämtliche Aussagen von Frau Ruth Lapide unter diesem Vorbehalt zu betrachten.
@ Hanna
In Gottes erstem Menschen, dem Erdling, waren Mann und Frau enthalten. Der Adamah, Gottes Ebenbild, war weder männlich noch weiblich. Gott selbst ist ebenfalls Pluralität. Eva (Chawah, die … mehrLebensspenderin) wurde nicht aus einer Rippe, sondern aus einer Flanke (cella) dieses Anfangsunikates gebildet. Erst mit der Fertigstellung der Chawah blieb der männliche Teil übrig. Gleichzeitig war aber der weibliche Teil nun vorhanden. Also gab es kein Nacheinander, sondern die Gleichzeitigkeit von Frau und Mann, sowohl beim Erstgeschöpf Adamah, als auch bei der Separierung in Frau und Mann. (Quelle: R. Lapide, Kennen Sie Adam, den Schwächling?) Also nix da mit einem so primitiven auf Zeit begründeten ranking. So einfach machte es Gott nicht, Gottseidank!
Liebe Heike, erstmal ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir im Verstehen des Paulus weiterhelfen könnten. Paulus‘ Begegnung mit dem auferstandenen Christus war … mehrseine unerschöpfliche Kraftquelle und sein Antriebsmotor, das Evangelium zu verbreiten. Da konnte er in der Tat über viele Schatten springen, die Beschneidung erlassen, Speisevorschriften relativieren usw., und das war gut so. Paulus hat in dieser Hinsicht das Richtige getan, er wusste, was ist das Wichtigste und was ist nachrangig. Wenn er hier nun so über seinen Schatten springen konnte, warum musste er die Frauen so bis ins Nebensächlichste (Kleidungsvorschriften) hinein gängeln. Waren das solche Biester damals? Waren sie so sehr vorlaut? Hatte er vielleicht ein eigenes Problem mit ihnen? Soll ihm diese Abneigung gegen sie wirklich Gott gesagt haben? Liebe Heike, es will mir einfach nicht runter, dass es Gottes Wille sein soll, dass sich aufgrund des Hosenverbotes eine Frau im Winter eine Blasen- und Nierenerkältung zuziehen soll. Da kann ich nur beten: „Lieber Gott, wenn Du so kleinlich bist, dann lass mich doch bitte wissen, warum. Es macht mir gar nichts aus, wenn sich Frauen nicht produzieren oder Macht ausspielen sollen. Ich hab auch kein Problem mit einer zweiten Geige, aber ist das wirklich Dein Wille, dass sie den Mund verboten bekommen, nach unten schauen müssen, keine Hosen tragen dürfen, hinten auf die Sünderbank müssen? Was haben sie denn verbrochen? Du hast doch selbs
Ich verfolge diese Disskussion mit großen Interesse, zeigt sie doch, wie Christen auch in einem solchen Forum miteinander umzugehen pflegen. Berücksichtigt bitte, dieses Medium wird nicht nur von … mehrChristen wahrgenommen, sondern auch von Suchenden, also sollten wir auch in unseren Umgang die Botschaft Christi nicht ins Lächerliche ziehen.
Im Übrigen, auf was sollen wir uns gründen, wenn wir der Schrift nicht glauben? Wer darf festlegen, welcher Abschnitt passt und welcher nicht, und was bitte schön repräsentieren wir, wenn unsere Glaubensväter bzw. Apostel schon "einen Sprung in der Schüssel haben"? Über manche geistliche Einstellung muss ich mich schon wundern. Ich hoffe, dass trotz all der Diskussionen um dieses Thema auch ein Segen aus dieser Debatte entstehen kann.
@Gudrun: ... womit wir bei der Inspirationsfrage wären :-)
Paulus war ein felhlbarer Mensch - er sagt es ja sogar selber (sehr deutlich!); Bsp: Römer 7.
Aber in 2. Tim. 3,16 steht:
"Jede Schrift ist … mehrvon Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit...", und in Mk. 13,31: Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen." Deshalb gehe ich davon aus, dass Gott imstande ist, auf sein Wort "aufzupassen", sozusagen.
Was den Sozialisationsschatten betrifft, denke ich, dass kaum ein Mensch so dermaßen darüber gesprungen ist wie Paulus, im Ernst: Eigentlich wollte er über die israelischen Grenzen hinaus buchstäblich bis auf's Blut seinen Glauben verteidigen und sagt von sich selbst, dass er einen erstklassigen Lehrer hatte und seine Altersgenossen weit übertroffen hat. Und derselbe Mann predigt plötzlich Erlösung aus Gnade - und wird dafür wieder von seinen Landsleuten bis auf's Blut verfolgt, das finde ich schon allerhand!! Er hatte nicht das christliche Umfeld im Rücken, das wir heute haben und hat trotzdem sein Denken gehörig auf den Kopf gestellt (Phil. 3,7-8): "Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten; ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte..." Liebe Grüße, Heike
@Heike: Ich habe kein Problem mit Römer 8. Paulus ist mir lieb und teuer, bis auf seine Einstellung zur Frau. Diese klammere ich aus. Hier konnte er eben nicht über seinen Sozialisationsschatten … mehrspringen. Paulus war ja doch ein Mensch mit Schwächen und nicht göttlich. Genauso bei Martin Luther. Er hat uns so viel Gutes gegeben, aber von seinen Äußerungen über die Juden distanziere ich mich. Er war ein Mensch mit Fehlern.
@P. Vogel: Die Bibelstelle ist 1. Korinther 15, V. 5-8; im übrigen stimme ich Ursula voll zu. Gott kam als Mensch Jesus Christus zu uns. Er gab der Frau ihre Würde. Er unterrichtete und lehrte sie … mehrgleichberechtigt. Er erschien nach seiner Auferstehung zuerst einer Frau. Er distanzierte sich von der Vielweiberei des alten Testaments (Ursache von unendlich vielen Konflikten!!). In der Frauenfrage sehe ich eine Dissonanz zwischen Jesus und Paulus und habe mich für Jesus entschieden. Gott gab uns Verstand, damit wir uns seines bedienen. Davon erlaube ich mir, Gebrauch zu machen. @Heiko Gerhard: Ich lehne Feminismus ab und respektiere, dass die Buchstabengläubigen in diesem Anker ihr Sicherheitsbedürfnis stillen. Wenn sie damit glücklich und selig werden, ist das ihr guter Weg, der ihnen nicht genommen werden soll.
Ich habe die Kommentare hier gelesen. Was mich immer wieder erstaunt an dieser Diskussion, ist, dass Menschen, die Bibelstellen zitieren (und zwar ohne dabei ausfallend zu werden), sofort als … mehrkleinkariert, frauenfeindlich u.a. bezeichnet werden. Sogar Paulus soll "einen Sprung in der Schüssel" haben... ??? Wie soll ich mich dann auf Passagen wie zum Beispiel Römer 8 verlassen können (den ja auch Paulus aufgeschrieben hat), wenn ich damit rechnen muss, dass seine Briefe vielleicht nur seine eigenen menschlichen Ansichten sein könnten? Worauf sollen sich Christen denn berufen, wenn nicht auf die Bibel?
Das größte Problem ist m.E., dass wir (das durchschnittliche Gemeindeglied) die Bibel zu wenig "auf dem Schirm" haben und scheinbar nur auszugsweise kennen bzw. berücksichtigen. Es darf nicht um Machtspielchen oder auch um eigene Vorlieben gehen. Das hilft niemandem weiter. Die Bibel intensiv und genau zu lesen schon. Last but not least: "Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden. 6 Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht." Jak. 1,5
wie Rückständig muß eine Kirche sein, heute im Jahr 2010 überhaupt noch solch ein Thma zu diskutieren? Ich gehöre zur Ev.meth Kirche wir haben eine Bischöfin die lange vorher Pastorin war und zu … mehrunseren Hauptamtlichen gehören viele Pastorinnen. Im übrigen gehe ich persönlich sehr , sehr gerne in den Gottesdienst, wenn die Predigt eine Frau hält
ob das nun Paulus gefallen würde, oder nicht
Damit sich die Schriften erfüllen!
Am Ende der Zeiten werden viele abfallen.
Frieden und Gnade für Sie und Ihre Familie
Sie schreiben:"Die grundsätzliche Frage, ob eine Frau biblisch gesehen im Dienst der Verkündigung stehen darf, wird aktuell bleiben und auch weiterhin stark von Tradition, theologischer Prägung und … mehrdem jeweiligen Bibelverständnis abhängen sein." Eben das ist die Frage. Wie kann man denn auf einmal die Bibel unterschiedlich auslegen? Ich hatte die FEG ler bisher immer für bibeltreuer gehalten und bedauere den Entschluss. Eine Frau darf keine Gemeinde leiten und lehren. So lese ich es in der Bibel. Weil das Machtfragen sind.Obwohl Gott so mancher Frau die Gabe des predigens gegeben hat.
@ Gudrun:
Von Gudrun am 05.11.2010, 8:45 Uhr.
+++
Gerade vor kurzem hörte ich von Paulus‘ Aufzählung der Augenzeugen des Auferstandenen, in welcher er die Frauen glatt unterschlug.
+++
Würden Sie bitte diese Quelle nennen? Danke für jede Mühe.
Bloß weil einem die Ansicht des Paulus nicht passt, kann man ihn nicht als geisteskrank abstempeln.
Diese Reaktionen können nur aus der feministischen Theologie entspringen.Gott möchte nicht daß … mehrFrauen unterdrückt werden, aber er hat für Männer und Frauen
klar definierte Aufgabenbereiche.
Der Satan will bloß ,daß es bei uns in den Gemeinden so zugeht wie in der Welt.Alles soll austauschbar und beliebig sein.
Fakt ist, dass es zahlreiche Übersetzungsfehler in der Bibel gibt (vgl. Arbeiten von P. u. R. Lapide). Da muss noch ein langer Weg zurückgelegt werden, bis die hebräische Urschrift des AT richtig … mehrübertragen ist. Und das hat wiederum Auswirkungen auf die Erschließung des NT. Auch hier im ERF gab es im Juli d.J. in den Wartburg-Gesprächen eine gute Sendung zu Fragen der Bibelübersetzung. Der Heilige Geist weht über die Bibelbuchstaben hinaus.
Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, 2.Tim. 3
Die Bibel ist aber nicht für 2000 Jahre im Voraus geschrieben worden. Dann darf in einer Gemeinde auch niemand ein modernes Verkehrsmittel oder einen Beamer einsetzen. Das ist genauso "unbiblisch", weil damals nicht bekannt.
Mich regte die paulinische Frauendiskriminierung lange Zeit sehr auf. Inzwischen lässt sie mich kalt. Gerade vor kurzem hörte ich von Paulus‘ Aufzählung der Augenzeugen des Auferstandenen, in … mehrwelcher er die Frauen glatt unterschlug. Er war dazu einfach nicht fähig. Hat ihn dabei der Heilige Geist geleitet oder hatte er „einen Sprung in der Schüssel“. Wenn ich Frau Professor Dr. Ruth Lapide zu Paulus höre, glaube ich Letzteres. Paulus hat viel für die Ausbreitung der Frohen Botschaft getan. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Aber hinsichtlich der Frauen hat er mir nichts zu sagen, er missachtet sie; ergo fühle ich mich auch von ihm nicht angesprochen.
Es ist schon erstaunlich, dass die Bibel, deren Texte in vielen Jahrhunderten von Menschen aufgeschrieben und zusammengetragen, deren Zusammensetzung von katholischen Päpsten auch in Orientierung an … mehrden aktuellen Zeitgeist (!) zusammengestellt wurden, derart wörtlich genommen wird. Allein die Tatsache, dass die Evangelien zum Teil über hundert Jahre von nicht Beteiligten später aufgeschrieben wurden und Dialoge, die nur überliefert waren, nun wortwörtlich genommen werden, ist mehr als seltsam. Ist es verboten, als Christ den Verstand zu benutzen? Erinnern Sie sich, liebe Leser, wortwörtlich an das, was jemand vor 30 oder 40 Jahren gesagt hat? Ich meine wirklich wortwörtlich? Nein, Sie könnten dafür nicht die Hand ins Feuer legen. Und wenn Unbeteiligte das über 100 Jahre später versuchen, dann glauben Sie das unbesehen? Und wenn man bedenkt, wie nachweislich manipulativ die kath. Kirche stets vorgegangen ist, dann nehmen Sie den von ihr zusammengestellten Schriftkanon unkritisch als "Gottes Wort" an? Hat Gott uns den Verstand gegeben, damit wir ihn missachten? Das Spannungsfeld zwischen "Glauben" und "Erfahren" erfordert Mut, den viele leider nicht haben. Ich denke, nur die persönliche Erfahrung, der Austausch mit Gott kann uns zeigen, wie er wirklich ist. Und von einem bin ich absolut überzeugt: Gott ist um Vieles größer, als das kleinkarierte Geschreibsel in der Bibel. Liebevoller, Wärmer, Schöner, Barmherziger, Weiser.
Die Emotionen gehen immer genau dann hoch, wenn es entweder um sexuelle Dinge oder um Machtfragen geht.
Was viele Gemeinden kaputt macht und kaputt gemacht hat, sind nicht die (z.T. hervorragend!!!) … mehrpredigenden Frauen, sondern
1. üble Nachrede und Verleumdung
2. Lieblosigkeit (auch mit Bibelsprüchen, die man sich um die Ohren schlägt)
3. Geiz und kleinkariertes Getue.
Gott sei Dank kommt nun eine andere Generation an die Leitung, die nicht alles besser macht, aber manche Lächerlichkeiten abstreift. Die Diskussionen über die Rolle der Frau, die wir ganz heiß führen, ist schon seit 100 Jahren passè.
Wegen der Frauenfrage kam es auch in verschiedenen Gemeinden die ich kenne, zu großen Schwierigkeiten. Soll der Zeitgeist bei uns herrschen oder der heilige Geist. Wenn letzteres, dann muss die … mehrheilige Schrift ernstgenommen werden. Eine Frau darf keine Gemeinde leiten, noch Gottesdienst halten. So sthet es in der Bibel!
Wann wird die Ansicht, dass Frauen "Gehilfinnen" und damit eine Art demütige helfende Hand im Hintergrund sind, endlich ad acta gelegt? Warum werden Emanzipation und christlicher Glaube gegeneinander … mehrausgespielt? In der Bibel ist von Sklaven die Rede - dass heute kein Mensch mehr aufgrund seiner Herkunft oder seines Einkommens diskriminiert werden darf, wird jeder Christ (männlich und weiblich) unterschreiben. Dass Frauen jedoch aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden dürfen, weil sie auf bestimmte Art in der Bibel beschrieben werden und dies durch Luther in der Übersetzung manifestiert wurde, daran halten viele fest. Sklaven darf es nicht mehr geben, aber Frauen bleiben Menschen zweiter Klasse - die gleichzeitig einen Großteil der Gemeindearbeit wuppen. Derart zweischneidig zu handeln und zu urteilen ähnelt stark dem Verhalten der Pharisäer. Wenn Frauen sich dieser Abwertung freiwillig unterstellen, tut mir das als Beobachterin einfach nur weh- und Beobachter von außen schütteln, zu Recht, den Kopf. Christen sollten sich auf zielführende und wirklich wichtige Diskussionen konzentrieren!
Naja biblich ist das nicht, das Frauen lehren. Man kann den Trend nicht mehr aufhalten. Es hat und wird Auswirkungen haben. Männer in meinem Alter haben noch ein anderes Glaubensleben, wann das … mehrwiederkommt, hier in Deutschland weiß ich nicht. Die negativen Auswirkungen sind jetzt schon spürbar, mal sehen wie es in 20 Jahren ist?
Die meisten, die es als Zumutung empfinden, daß Frauen nicht lehren sollen, schlucken es andererseits völlig selbstverständlich, daß in den Freikirchen die katholische Unsitte weitergepflegt wird, … mehrsämtliche Nichttheologen vom Lehrdienst auszuschließen. Da kämpft man dafür, Frauen lehren zu lassen, schließt aber gleichzeitig den Großteil der Männer von der Verkündigung aus. Stattdessen lädt man sich "Professionelle" auf. Nun sollte die Verkündigung des Evangeliums aber eigentlich ein Liebesdienst sein. Das Erbringen von Liebesdiensten gegen Bezahlung hat aber durchaus und zurecht etwas Anrüchiges.
So wichtig es also einerseits ist, unbiblischen Entwicklungen in Bezug auf den Dienst von Frauen entgegenzutreten, scheint diese Diskussion doch manchmal vom eigentlichen Problem abzulenken: Daß der katholische Klerikalismus die Reformation völlig unbeschadet — mit lediglich kosmetischen Veränderungen — überdauert hat.
Die Frage, ob es Pastorinnen geben darf, wird also nicht sehr weit tragen, bis nicht die Frage geklärt ist, inwiefern unser (frei)kirchliches Verständnis von einem "Pastor" überhaupt mit dem biblischen Hirtendienst kompatibel ist.
Wer jemals in Konfliktsituationen versucht hat, anhand der Bibel zu argumentieren, wird das Aufeinanderprallen von Meinungen kennen, das auch in dieser Frage nicht ausbleiben wird. Von … mehr"jahrhundertelang hatten die Frauen nichts zu melden und was kam dabei heraus?" bis hin zu einem aus dem Zusammenhang gerissenen "das Weib schweige in der Gemeindeversammlung", wird sich wohl alles einfinden.
Doch es geht es in erster Linie darum, wer soll die Herrschaft in der Gemeinde übernehmen? Der Heilige Geist, oder Menschen?
Wenn der Heilige Geist wirkt, dann wird einfach klar, was mit einem Bibelwort gemeint ist und zwar nicht nur ein paar "erlesenen Auslegern", die mit vielleicht zugekniffenen Augen und blassen Gesichtern glauben eine besondere Salbung empfangen zu haben, sondern es wird der Gemeinde insgesamt vom heiligen Geist klar gemacht werden, warum dieses Schriftwort weise ist.
Ich möchte nicht, daß sich eine Frau mir unterordnet, nur weil es irgendwo so steht. Es muss klar, werden, warum es weise ist, daß der Mann eben ein Mann ist und damit gewisse andere Aufgaben verbunden sind, als bei einer Frau.
Da leuchtet bei vielen dann zu schnell die "Halt-Unterdrückungs-Lampe" auf, die den bereits erreichten femininen Status glaubt schützen zu müssen. Und am Ende sind oft fruchtlose Diskussionen und maskenhaft lächelnde und duldende "Männer", die "des lieben Friedens" willen, die "sagenden Frauen" eben gewähren lassen (müssen). Und dadurch verclownen Gemeinden oft zur weltlichen Kopie
1. Thimotheus 2, 9-15:
"Die Frauen sollen unauffällig und schlicht gekleidet zum Gottesdienst kommen. Sie sollen sich weder durch besondere Frisuren noch durch Goldschmuck, Perlen oder auffällige … mehrKleider hervortun. Der wahre Schmuck der Frauen ist es, Gutes zu tun. Damit zeigen sie, dass sie Gott ehren.
Die Frau soll lernen, sich in der Gemeinde unterzuordnen und still zuzuhören. Einer Frau erlaube ich nicht, öffentlich zu lehren oder sich über den Mann zu erheben. Sie soll vielmehr still und zurückhaltend sein. Denn Gott hat zuerst Adam geschaffen, den Mann, und danach Eva, die Frau. Außerdem ließ sich nicht Adam von der Schlange verführen, sondern Eva. Sie hat Gottes Gebot übertreten. Doch auch sie wird gerettet werden, wenn sie ihre Aufgabe als Frau und Mutter erfüllt, vorausgesetzt, sie vertraut auf Gott, bleibt in seiner Liebe und tut besonnen seinen Willen."
(Hoffnung für alle)
Titus 1, 10-11:
"Denn es gibt viele, die sich gegen Gott auflehnen, Schwätzer und Verführer, besonders unter getauften Juden. Man muss ihnen unbedingt das Maul stopfen; denn es ist ihnen schon gelungen, ganze Familien vom rechten Glauben abzubringen. Sie verbreiten ihre falschen Lehren und lassen sich auch noch teuer dafür bezahlen!"
(Hoffnung für alle)
Eine Frage zu Anfang: Wovor haben die Männer der Freikirchen Angst, wenn es begabte Frauen gibt, die in der Verkündigung ihnen in Nichts nachstehen?
Ich lebe in einem Partriachat und das Land ist … mehrnicht in Ordnung. Ich finde es eiligst an der Zeit, neue Wege zu gehen, auch und gerade in der Verkündigung der Frohen Botschaft. Da die LIEBE stets großgeschrieben wird, so meine Meinung, sind uns viele Frauen um Längen voraus. Frauen haben einen intensiven Kontakt zu ihrem Herzen. Da können sich manche Männer eine Scheibe abschneiden.
Als Mann glaube ich sagen zu können, das Loslassen zu üben, weniger Kontrolle dafür mehr VERTRAUEN zuzulassen. Gott hat Mann und Frau gleichberechtigt geschaffen.
Hallo, liebe Leserinnen und Leser, ich möchte euch ein m. E. sehr informatives Buch zum Thema "Frauenordination" empfehlen, das alle wichtigen Pro- und Contraargumente anhand der Bibel … mehrbeleuchtet:
Markus Liebelt:
Frauenordination. Ein Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion im evangelikalen Kontext.
Verlag für Theologie und Religionswissenschaft (VTR) 2003
Edition Bibelbund
ISBN 978-3-933372-79-6
Ich habe es so verstanden, dass Frauen keine Pastorinnen sein sollten.
Ich kann es auch nachvollziehen, da ich in meinem Glaubensleben gerade von Frauen in der Leitung Dinge gehört habe, die nicht … mehrso ganz der Schrift entsprechen.
Frauen sind anfälliger für so etwas, tut mir leid, liebe Frauen.
Ich bin selbst eine von euch.
Die Leitung sollte bei den Männern bleiben !
Auch ich bedanke mich für das Ansprechen dieses Themas.
Zwei Anmerkungen:
Zum einen gibt es in kirchlichen Strukturen bereits viele Dinge, die kaum noch wegzudenken sind und von vielen … mehrwahrscheinlich auch als bewährt angesehen werden, z.B. die Kirchensteuer. Was aber, wenn die Überzeugung nach einem näheren Bibelstudium reifen sollte, dass eine Pflichtsteuer dem Willen Gottes widerspricht?
Bei der "Frauenfrage" ist für mich jeweils entscheidend, ob Gott in seinem Wort vor einem kulturellem oder grundsätzlichen Hintergrund argumentiert. Bei den entsprechenden Schriftstellen wird jedoch auf die Schöpfung Bezug genommen. Fundamentaler, wenn ich das einmal so ausdrücken darf, geht es nicht mehr.
Die aus meiner Sicht bilbische Position in dieser Frage zu beziehen, ist auch gerade in unserer Gesellschaft zweifelsfrei eine auch emotional "belastete" Frage. Insofern gilt, wie doch bei so vielen unpopulären Standpunkten aus der Sicht Gottes: In der Wahrheit - allein aus SEINEM Wort und alles in der Liebe Christi.
Günter Haehnchen
90% der Gemeindearbeit wird von Frauen gestaltet, warum nicht auch der Predigtdienst.
Frauen haben heute Wahlrecht, sind frei in ihren Entscheidungen. Vielleicht sollte statt Mann oder Frau der Begriff "Mensch" verwendet werden als sich ergänzende Gemeinschaft.
Als ich zum lebendigen Glauben an Jesus Christus kam und sein Geist seither über mein Leben bestimmt, wurde mir als Frau klar, mich nicht mehr in den Vordergrund zu stellen. Hatte noch einige Ämter … mehrbei denen ich viel Anerkennung und Lob bekam. Jetzt bin ich wertgeachtet in Gottes Augen und bei Allem was ich tue, soll mein Herr und mein Heiland gepriesen werden. Doch geht es mir allerdings wie Johannes und Petrus in Apostelgeschichte 4,20: Wir können`s ja nicht lassen, dass wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben. Darf nun einen Bibelkreis in einem Seniorenheim halten und bei mir zu Hause. Was ich da weitergebe ist mehr oder weniger das pure Wort Gottes und Erlebnisse aus meinem Leben mit Jesus, und ich denke Missionare dürfen auch wir Frauen sein in unsrer Umgebung, denn wes des Herz voll ist, geht der Mund über.
Gott segne Euch!
Vielen Dank für die Information. Hilft mir aber nicht weiter eine grundlegende biblische Aussage für den Frauendienst zu geben. Wo kann ich mich kundig machen.
Danke.
Wir Christen wollen einerseits ernst genommen werden und andererseits führen wir Diskussionen des 19. Jahrhunderts im Jahre 2010, als Männer bei Kaiser Wilhelm noch Angst vor starken Frauen hatten. … mehrWäre ich kein Christ: mich würden diese Diskussionen anwidern, nein: ich würde sie absolut lächerlich finden.
Wundern wir uns, wenn man uns Freikirchler in die "Fundamentalistenschublade" schiebt?
Aber bereits Jesus musste feststellen, dass die Kinder der Welt klüger sind als die Kinder des Lichts.