Stefan ging seit fünf Jahren immer mal wieder mit ihr Mittagessen in die Werkskantine. So alle halbe Jahre trafen sie sich zum regen Austausch. Bei ihr ging es meist um Gesundheit, um anstehende Probleme. Bei ihm um Jesus Christus. Seit er Ernst gemacht hat mit dem Glauben, war es ihm in Gesprächen immer wichtig, sich zu positionieren und auf Gott hinzuweisen.
Auch diesmal läuft das Treffen wie fast immer ab. Bis sie zum Thema Tod und was danach passiert kommen. Sie sagt: „So schlimm wird es ja wohl nicht sein. Jeder hat doch auch nach dem Tod noch eine zweite Chance.“ Und meint damit, dass es irgendwie noch eine Möglichkeit geben müsse, sich dann noch zu entscheiden.
Worauf er sehr überzeugt antwortet: „Nein, mit dem Tod ist es aus. Du kannst dich dann nicht anders entscheiden. Entweder top oder flop!“ Sie wieder: „Aber was müsste man denn tun, damit man Sicherheit bekommt?“ Wieder er: „Sein Leben Jesus übergeben.“ Als sie weiter nachfragt, hat er die Gelegenheit, ihr anhand einiger klarer biblischer Aussagen zu erklären, wie sich Gott sein Projekt der Rettung von Menschen gedacht hat.
Nägel mit Köpfen
Über ihre Reaktion ist er sehr überrascht. Schließlich hatte er dieses Thema in den letzten fünf Jahren oft angesprochen, es blieb aber ohne große Auswirkungen. Jetzt aber will sie plötzlich Nägel mit Köpfen machen. „Kann ich jetzt, hier am Mittagstisch mitten im großen Speisesaal, mein Leben Jesus übergeben?“ Stefan überlegt kurz und meint dann zu ihr: „Weißt du, denk bitte noch mal in Ruhe über deine Entscheidung nach. Und wenn du es am Wochenende immer noch willst, dann komm doch am Sonntag in unseren Gottesdienst. Du kannst es dann dort festmachen.“
Beeindruckend, dieser eine Moment, diese bestimmte Konstellation: Sie hat die Frage nach dem „Was wird dann sein?“ an sich rangelassen und Stefan hat im rechten Moment den unmissverständlichen Klartext gesprochen – wenn da nicht Gott im Spiel war!
Am nächsten Sonntag taucht sie tatsächlich in der Gemeinde auf. Mit dabei ihr Lebensgefährte. Nach der Predigt kommt sie auf Stefan zu. Der holt den Pastor in die kleine Runde. Nach einigen Fragen sprechen beide Gäste das Übergabegebet nach.
„Ich auch!“
Beide Gäste? Stefan glaubte eigentlich, sie würde schon einen Rückzieher machen. Sie wollte vor dem Gottesdienst noch ihren Lebensgefährten fragen, was er davon hält. Stefan hatte diesen Mann unbewusst eher ablehnend eingestuft. Umso überraschter war Stefan, als dieser Lebensgefährte nach dem Gottesdienst sagte: „Ich will mein Leben auch übergeben.“ Nun ist Stefan gespannt, ob sie auch zum nächsten Hauskreis kommen werden, zu dem er sie eingeladen hat. Schließlich wünscht er sich, dass das Wachstum weitergeht.
Mich hat die Klarheit von Stefan angesprochen, als ich dieses Erlebnis kürzlich in unserem Firmengebetskreis hörte. Vielleicht sollten wir gar nicht so oft um den heißen Brei herumreden, wenn es um Fragen geht, wo Menschen die Ewigkeit verbringen werden. Vielleicht hilft diese Klarheit mehr Menschen als wir meinen. Mich hat dieses „Top oder Flop“ auf jeden Fall beeindruckt.
Mehr vom Autor: www.mein-gott-und-die-welt.erf.de
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Kommentare (4)
Natürlich spreche ich meine Geschichte mit Christus immer gerne wieder an. Um das ganz kurz hier anzureißen: Wir habe als zwei Christen (wohlgemerkt unterschiedlicher Kirchen) 2009 einer kranken … mehrChristin geholfen. Da gab es auch eine direktes Gespräch mit dem Himmel. Ich hörte sehr wohl den Namen Christus. Es gibt für mich seither einen lebendigen Sohn Gottes mit Namen Jesus. Als ich dann noch ein paar Tage darauf, einen Mann traf, der mich betend grüßte, hat es mich zu einem guten Zeugen für den Herrn gemacht. Eine besseres Mittel vom Herrn gegen meinen vorherigen Kleinglauben, konnte er nicht schicken. Ich mache jedem Christen Mut, mit einem uns sehr entgegenkommenden Christus zu rechnen.
Amen dazu! Wenn wir uns vor Augen halten, dass Menschen nur verloren gegangen sind, weil WIR zu feige waren statt begeistert von dem zu erzählen, was unser Leben am meisten bereichert - ja was uns … mehrerst LEBEN ermöglicht hat... Wollen wir riskieren, an ihrem Tod Schuld zu sein? Ich meine immer damit kein Problem zu haben und ertappe mich doch dabei, zum Geburtstag "alles Gute" gewünscht zu haben statt "Gottes Segen" (was ja dasselbe ist!;-) ). Andererseits habe ich bei einem Werbeanruf erlebt, dass auch die Telefonistin sich auf meine Aussage hin, wir seien Christen, als "Jesus-Mensch" bezeichnet hat. Also mutig voran!
Wäre es nicht das Größte, im Himmel zu erfahren, dass sich ein Mensch dort befindet, weil wir ihm von Jesus erzählt haben!!! Grüßle aus Mössingen von Elke
Einfach klasse! Im richtigen Moment sich leiten lassen durch den Heiligen Geist. Was riskieren wir denn, wenn wir es tun? Dass uns die Gesellschaft "belächelt"? Ich freu mich über jede Situation, die Gott mir gibt, mich zu IHM zu bekennen.
God bless you.
Einfach schön und ermutigend zu lesen! Dieses Beispiel sollte uns alle anspornen,unverkrampft von Jesus zu reden. Habe gehört, dass
es im Iran Hausgemeinden gibt, die in der Woche täglich eine Bibel … mehran außenstehende weitergeben, obwohl sie wissen, dass auf dieses Bekenntnis, die Todesstrafe steht.
Wir dürfen uns auch von Jesus den Mut schenken lassen, ganz natürlich, von Jesus zu reden.