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27.05.2010 / Projekt Hannah / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Rahel Kraft

Vom Gefängnis zum Eurovision Song Contest

Juliana Pasha hat nicht nur eine ausdrucksstarke Stimme. Die albanische Finalistin setzt sich auch gegen die tödliche Tradition der Blutrache ein.

Am Samstag, den 29.Mai 2010, ist es soweit: In Oslo findet das Finale des 64. Eurovision Song Contest statt. Juliana Pasha aus Albanien ist eine der 15 Finalisten. Die 30-Jährige Sängerin ist bekennende Christin. „Ich habe zwar nicht unbedingt mit den anderen Finalisten über meinen Glauben geredet, aber mit Sängerinnen meines Backround - Chors und meiner Crew hatte ich einige gute Gespräche“, so Juliana in einem Interview mit Crosschannel.de.

Liebe und Vergebung

Vor ungefähr sechs Jahren habe sie sich zusammen mit ihrem Mann für ein Leben mit Jesus Christus entschieden. Freunde erzählten dem Krisen geplagten Paar immer wieder vom christlichen Glauben und nach einem Gottesdienstbesuch hätten sie endlich begriffen, dass sie Jesus als ihren Herrn und Erlöser brauchen. „Nur mit seiner Liebe und Vergebung können wir ein erfülltes Leben leben.“, sagt Juliana.

Auch ihr Song, mit dem sie beim Finale antritt, handelt von der Liebe. Für den Contest wurde er ins Englische übersetzt: „It´s all about you“ ("Es geht immer um Dich"). Zwar gehe es darin mehr um das wunderbare Geschenk der Liebe zwischen Mann und Frau, so Juliana. Sie würde diese Zeilen aber zuallererst für Gott singen. Und gleich danach für ihr Land, welches die Botschaft der Liebe und Vergebung so dringend nötig habe.

Bild: TWR International, Juliana Pasha setzt ihre Bekanntheit dafür ein, dass die tödliche Tradition der Blutrache in albanischen Familien aufhört.

Doch Juliana singt nicht nur für Albanien, sie hilft ihrem Land auch praktisch. Seit einiger Zeit engagiert sich die Sängerin bei Projekt Hannah – einer weltweiten Kampagne, die Frauen in Notsituationen unterstützt. Getragen wird die Aktion von TWR, dem internationalen Partner von ERF Medien. In Albanien unterstützt das Projekt Frauen, die von der so genannten Blutrache betroffen sind. Eine Tradition, die dort mit aller Härte praktiziert wird: Geschieht ein Mord, empfindet es die betroffene Familie als ihre Pflicht, den Mörder und auch seine männlichen Nachkommen zu töten – und so dreht sich der Kreis immer weiter. Auch Frauen werden zu Mörderinnen.

So war es bei Katerina, eine der vielen betroffenen Frauen: Kurz vor ihrer Hochzeit erschießt sie den Sohn des Mannes, der ihren Vater umgebracht hat. Was sie antreibt, ist ihr tiefer Hass und das Verlangen nach Rache. Durch die Radiosendungen von Projekt Hannah, lernt Katerina zum einen mit ihrer Schuld umzugehen und zum anderen, wie wichtig es ist zu vergeben.

„Vergebung ist der einzige Schlüssel zur Lösung dieses furchtbaren Problems“, ist sich Juliana Pasha sicher. Zusammen mit der Leiterin von TWR Albanien, Enkelejda Kumaraku, besuchte sie die junge Frau erst kürzlich im Gefängnis. Dabei erlebte sie mit, wie Katerina sich dafür entscheidet, ihr Leben Jesus Christus anzuvertrauen.

Gebet und internationale Unterstützung

Neben den Radiosendungen und der praktischen Hilfe, die TWR ebenfalls leistet, ist das gemeinsame Gebet besonders wichtig. So gibt es allein in Albanien über 100 Gebetsgruppen, die täglich für Projekt Hannah beten. Auch in Deutschland wird für die Anliegen gebetet. Diese Unterstützung bedeutet den albanischen Frauen viel. „Wir sind hier die erste Generation von Christen und haben keine Vorbilder. Der ERF ist wie ein großer Bruder für uns, an dem wir uns orientieren und mit ihm zusammen den Weg des Glaubens gehen können!“, sagt Kumaraku.

Ob Juliana Pasha ebenfalls etwas von dieser Gebetsunterstützung für ihren Auftritt in Oslo spürt? Einen Tag vor dem großen Ereignis ist die Nervosität sicherlich auch bei ihr gestiegen. „Ich vertraue Gott, er wird es gut machen“, sagt sie voller Überzeugung. Nach dem Eurovision Song Contest möchte sie sich auf alle Fälle weiter für die Frauen einsetzen, die mit ihren Familien in einem Kreislauf aus Hass und Gewalt gefangen sind. 


Hören Sie das gesamte Interview mit Juliana Pasha auf Crosschannel.de.

Sie möchten das Projekt Hannah unterstützen? Weitere Informationen finden Sie hier.

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Kommentare (1)

Thorsten /

Coooool zu lesen/zu hören, wie Gott auch solche kleinen Berühmtheiten verändern und gebrauchen kann. Dank sei Projekt Hannah und vor allem IHM:)

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