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05.01.2008 / Theologie / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Bibellesebund

Bibellese-Material für Ihren Hauskreis (24)

Steigen Sie mit den Bibellese-Hilfen des Bibellesebundes gemeinsam im Hauskreis tiefer in die Bibellese ein.

Erklärung zu 1. Timotheus 5,17-25  - ab 24. Januar

Erklärungen

Das griechische Wort für 'Ältester' (Presbyter) kann sowohl den Menschen im hohen Alter bedeuten wie auch den Amtsinhaber. Beides muss auseinandergehalten werden, weil nicht jeder alte Mann ein Ältestenamt ausüben kann, andererseits aber jüngere Menschen „Älteste“ sein können. Im alten Israel erfüllten die Ältesten wichtige Aufgaben als Vertreter des Volkes (2. Mose 24,1.9; 5. Mose 19,11-12). Sie wirkten sogar mit, wenn ein König gesalbt wurde (2. Sam 5,3). Seit dem 4. Jahrhundert vor Christus existierte in Jerusalem der „Hohe Rat“, bestehend aus Priestern, Theologen und Ältesten (Mk 11,27). Außerhalb Jerusalems gab es in den örtlichen Gemeinden den „Ältesten“ als Leiter der Synagogengemeinde.

Die urchristliche Bewegung hat das Ältestenamt vom Judentum übernommen, durch die Beziehung zu Christus aber mit neuem Inhalt gefüllt. Paulus setzte Älteste in den neu gegründeten Gemeinden ein (Apg 14,23), die in der ersten Zeit auch „Bischöfe“ genannt wurden (Apg 20,17.28). Für die Berufung zum Ältestenamt waren sowohl ethische wie auch geistliche Gesichtspunkte entscheidend (Tit 1,5-9).

17-18: Paulus hat hier nicht nur die Ältesten als Amtsträger vor Augen, sondern auch die älteren Männer als „Väter in Christus“ (5,1). 'Älteste, die der Gemeinde gut vorstehen', also tadellos in der Lebensführung (Tit 1,6-9) sind und hingebungsvoll in der Ausübung ihres Dienstes (Röm 12,8), sollen doppelt geehrt werden. Dabei denkt Paulus besonders an jene Ältesten, die im Lehr- und Verkündigungsdienst stehen. Dem Wort Gottes wird hier höchste Priorität eingeräumt. 'Ehre' kann im griechischen Grundtext auch „Honorar“ bedeuten. Die Ehrung hat also nicht nur eine moralische, sondern auch eine wirtschaftliche Seite. Die Gemeinde soll für die sorgen, die ihre ganze Zeit und Kraft im Dienst am Wort einsetzen. Paulus begründet dies mit einer Ordnung aus 5. Mose 25,4. Welch ein Vergleich: So, wie der Ochse bei der Arbeit von dem Korn fressen darf, das er drischt, soll auch der Gemeindedienst entsprechend honoriert werden (Lk 10,7). Paulus selbst verzichtete aus bestimmten Gründen auf eine Entlohnung seiner Arbeit (Apg 20,34; vgl. 1. Kor 9,9-14).

19-21: Paulus will die Ältesten vor vorschnellen Klagen schützen, weil sie besonderen Anfechtungen ausgesetzt sind, etwa der Kritiksucht von Gemeindegliedern. Damit ist nicht gesagt, dass die Ältesten schalten und walten können, wie sie wollen. Vor leichtfertigen Verdächtigungen sollen sie geschützt werden; haben sich aber begründeter Kritik zu stellen, und zwar vor der ganzen Gemeinde. Für 'Ich ermahne dich' steht im Grundtext: 'Ich beschwöre dich'. Darin kommt der ganze Ernst zum Ausdruck, mit dem Timotheus seine schwere Aufgabe erfüllen soll.

Fragen

Beobachten
* Welchen Ältesten soll besondere Ehre zuteil werden?
* Mit welchem biblischen Zitat begründet der Apostel diese Anweisung?
* Unter welchen Voraussetzungen soll Timotheus Klagen über Älteste annehmen?
* Wie sollen Verfehlungen der Ältesten behandelt werden?
* Mit welchem Hinweis ermahnt Paulus Timotheus, in allen Anliegen unparteiisch zu sein?

Verstehen
* Das Neue Testament kennt das „allgemeine Priestertum“ aller Gläubigen (1. Petr 2,9). Warum sind dann noch Älteste erforderlich?
* Welche Aufgaben haben Älteste außer Wortverkündigung und Lehre im Gemeindeleben zu erfüllen?
Tipp: Apostelgeschichte 15,2.6.22.23; 20,28; 1. Timotheus 4,14; Jakobus 5,14.
* Woran kann man erkennen, dass ein Ältester der Gemeinde gut vorsteht?
Tipp: 1. Petrus 5,1-3.
* Worin soll sich die 'zwiefache Ehre' den Ältesten gegenüber zeigen?
* Aus welchem Grund soll die Klage gegen einen Ältesten nicht ohne mehrere Zeugen angenommen werden?
* Warum darf die besondere Wertschätzung eines Ältesten nicht vor berechtigter Kritik schützen?
* Weshalb kann die Zurechtweisung eines Ältesten, der schuldig wurde, nicht in einem Gespräch unter vier Augen stattfinden?
* Welche Folgen hat es, wenn ein Ältester sündigt?

Anwenden
* Was wissen Sie über den Dienst der Ältesten / Presbyter in Ihrer Gemeinde?
* Nach welchen Gesichtspunkten werden heute Älteste und leitende Mitarbeiter berufen?
* Wie denken Sie über die Berufung von Frauen in das Ältestenamt?
* Was können Sie tun, um die Ältesten Ihrer Gemeinde vor Verleumdungen zu schützen?

Anregungen
* Laden Sie einen oder mehrere Älteste Ihrer Gemeinde ein, damit sie aus ihrer Arbeit berichten. Sprechen Sie anschließend über das Bild des Ältesten nach dem Neuen Testament. Warum und unter welchen Voraussetzungen wäre es zweckmäßig, Älteste auch im Verkündigungsdienst einzusetzen?

* Was sagen Sie zu der Aussage: „Allgemeines Priestertum bedeutet nicht allgemeines Rednertum.“? In welcher Weise können Theologen und Gemeindeglieder heute den Ältesten helfen, ihre nicht leichte Aufgabe zu erfüllen?

* Nehmen Sie sich am Schluss Zeit, um für die Ältesten Ihrer Gemeinde konkret zu beten.

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