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© Carl Van Vechten, via Wikimedia Commons [Public domain]

26.10.2011 / Gedenktag / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Heiko Brattig

Move on up a little higher

Sie hat den Gospel groß gemacht. Und niemand verkörperte diese Musik besser als sie: Mahalia Jackson. Vor 100 Jahren wurde sie geboren.

Ihre Stimme war ihr Markenzeichen. Voll, sicher, durchdringend. Und sie füllte damit die größten Konzerthallen der Welt. Millionen von Menschen begeisterte sie mit ihrer Musik - dabei hatte Mahalia Jackson nie eine musikalische Ausbildung gehabt. Und Zeit ihres Lebens konnte sie keine Noten lesen. Aber das brauchte sie auch nicht. Sie hatte das sichere Gespür für den richtigen Ton im Blut.

1911 wird Mahalia Jackson in der Stadt des Blues und Jazz – in New Orleans geboren. Als drittes von sechs Kindern wächst sie in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater ist Hafenarbeiter. Und ab und zu predigt er in einer kleinen Kirche. Hier lernt Mahalia Jackson die Musik kennen und lieben, die später ein Teil von ihr wird: Die Musik der ehemaligen schwarzen Sklaven Amerikas: die alten Negro Spirituals.
 

Den Jazz dorthingebraht, wo er herkommt


Mit 16 geht Mahalia Jackson nach Chicago und schließt sich einer Baptistengemeinde an. Hier findet sie ihre eigentliche Heimat. Und hier beginnt ihre Karriere. Zuerst im Kirchenchor, und dann im ersten farbigen Gospel-Quintett von Chicago.

In Chicago begegnet Mahalia Jackson auch dem Blues-Pianisten und Komponisten Thomas A. Dorsay. Es wird die entscheidende Begegnung für ihre beider Leben. Nachdem Dorsay nämlich Christ geworden ist, bringt er die swingenden Jazzrhythmen wieder dorthin zurück, wo sie einst hergekommen waren: in die Kirchen der Afroamerikaner. Und so entsteht eine neue Art von Kirchenmusik – der Gospel.
 

Vom Papst empfangen


An dessen Verbreitung hat Mahalia Jackson maßgeblichen Anteil. Der große Durchbruch für sie und den Gospel kommt 1947 - mit "Move on up a little higher". Diese Schallplatte wird über eine Million Mal verkauft. Und mit ihr wird Mahalia Jackson auch in der Welt der Weißen bekannt.

Nun gibt es kein Halten mehr: Mahalia Jackson singt in der Carnegie Hall in New York, kommt ins Fernsehen und wird Gesangssolistin der größten schwarzen Kirche in Amerika. Es folgen Einladungen aus der ganzen Welt - auch aus Deutschland. Sie singt zur Amtseinführung von John F. Kennedy als Präsident der USA und wird auch vom Papst empfangen.
 

Eine vorbildliche Dienerin Gottes


Doch die vielen Tourneen und Konzerte zehren an ihrer Gesundheit. Als Mahalia Jackson 1967 im Deutschen Fernsehen auftritt, ist ihr die Krankheit schon ins Gesicht geschrieben.

1972 schließlich, am 27. Januar, verstummt ihre Stimme für immer. Mahalia Jackson stirbt im Alter von nur 60 Jahren an einem Herzanfall. Der damalige amerikanische Präsident Richard Nixon würdigt die Gospel-Sängerin mit den Worten: "Sie war eine Künstlerin ohnegleichen, eine vorbildliche Dienerin Gottes. Millionen Ohren werden den Klang ihrer großen, reichen Stimme vermissen."

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