
26.03.2022 / Bericht / Lesezeit: ~ 3 min
Autor/-in: Redaktion EADAktion „30 Tage Gebet“
Die Evangelische Allianz Deutschland lädt zum Gebet für die islamische Welt ein.
Mit mehr als 1,6 Milliarden Anhängern aus verschiedenen Kulturen weltweit beinhaltet der Islam eine Vielfalt an Traditionen, Überzeugungen und Bräuchen. Genau wie im Christen- und im Judentum hat die Ausübung des islamischen Glaubens sehr unterschiedliche Formen.
Darum ist es wichtig, Muslime persönlich kennenzulernen und herauszufinden, was sie glauben und denken. Die meisten Muslime betonen, dass das Einhalten der «Fünf Säulen des Islam» zum Leben eines jeden Muslim gehört. Diese fünf Säulen sind: das Glaubensbekenntnis, das Gebet fünf Mal am Tag, das Almosengeben, das Fasten im Ramadan und die Pilgerfahrt.
Das arabische Wort für Fasten ist "sawm" und bedeutet "unterlassen, zurückhalten". Im Ramadan bezieht sich dies nicht nur auf Essen und Trinken, sondern meint auch den Verzicht auf schlechte Taten, Gedanken und Worte.
Ramadan: Körper und Seele sollen auf Gott ausgerichtet werden
Gemäß der Überlieferung wurde dem Propheten Mohammed der Koran während des Ramadan (9. Monat im islamischen Mondkalender) offenbart. Muslime ehren dieses für ihren Glauben entscheidende Ereignis, indem sie 30 Tage lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang rigoros fasten: weder Essen noch Trinken, selbst Wasser ist nicht erlaubt, auch Rauchen und sexuelle Betätigung sind verboten. Jeder Muslim muss sich besonders anstrengen, Gesetzwidriges und Unreines zu vermeiden.
Die Befolgung des Ramadan spiegelt die innere Glaubenshaltung einer Person wider – es ist eine Zeit, um ganz besonders Selbstbeherrschung zu üben, Körper und Seele zu reinigen und sich anbetend auf Gott auszurichten.
Durch den ganzen Ramadan hindurch treffen sich Familien und Freunde nach Sonnenuntergang und in der Nacht zum Essen und gemütlichen Zusammensein. Während dieser Zeit sollen Gebet, Nächstenliebe und Nachdenken im Vordergrund stehen. Muslime sind aufgerufen, während dieses Monats ihr Leben und ihren Glauben zu prüfen, sich miteinander zu versöhnen, familiäre Bande und Freundschaften zu stärken und sich ganz allgemein zu bemühen, ein besserer Mensch zu werden.
Interessantes zum Ramadan
Der Monat Ramadan wird durch den islamischen Kalender bestimmt, der sich nach dem Mond richtet. Da das Mondjahr kürzer ist als unser Kalenderjahr, verschiebt sich der Ramadan um etwa 11 Tage pro Jahr nach vorne. Der genaue Beginn des Monats Ramadan mag sogar von Land zu Land ein wenig verschieden sein, da er davon abhängig ist, wann die neue Mondsichel gesichtet wird.
Ernsthafte Muslime stehen im Ramadan vor Beginn der Morgendämmerung und den ersten Gebeten auf und nehmen ein Mahl, das "Suhoor", zu sich. Danach essen sie nichts mehr bis nach Sonnenuntergang, wenn das Fasten mit der Mahlzeit "Iftar" gebrochen wird. Vom Fasten ausgenommen sind alte und kranke Menschen, kleine Kinder sowie schwangere Frauen und stillende Mütter.
Warum beten Christen während des Ramadan?
Die Aktion „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ wird bewusst gleichzeitig zum islamischen Fastenmonat Ramadan durchgeführt. Viele Muslime sind während des Ramadan viel religiöser als sonst und suchen nach wahren Antworten von Gott.
Das gibt Christen die Möglichkeit dafür zu beten, dass Gott in das Leben von Muslimen hinein redet und wirkt. Fasten und Beten sind Elemente, die sowohl Christen wie Muslime praktizieren, auch wenn sie ein unterschiedliches Verständnis davon haben. Wenn Christen von muslimischen Freunden zu einem Iftar eingeladen werden, ist das eine gute Gelegenheit, einander besser kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen, auch gerade über ihre jeweiligen Erfahrungen mit Gott.
Die Aktion „30 Tage Gebet“ findet 2022 vom 02.April bis zum 01. Mai statt. Auf der Seite „30TageGebet“ können Sie das Gebetsheft zur Aktion herunterladen/bestellen. Außerdem finden Sie dort Möglichkeiten, via Social Media an der Gebetsaktion teilzunehmen.
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