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© Jeshoots com / unsplash.com

13.08.2021 / Wochenrückblick / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Katja Völkl

Ungeimpfte sollen künftig selber zahlen

...und was sonst noch diese Woche wichtig war.

Heute wird an den Bau der Berliner Mauer vor 60 Jahren erinnert. Die Hilfe für die von der Flut Betroffenen läuft weiter. Bund und Länder haben neue Corona-Regeln beschlossen. Und in Lübeck wird die historische Carlebach-Synagoge wiedereröffnet. Darüber sprechen Katja Völkl und Oliver Jeske im freitäglichen Wochenrückblick der ERF Aktuell-Redaktion. Dabei erinnern sie auch an den ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf, der gestern im Alter von 91 Jahren verstorben ist.

 

 

ERF: Heute ist Freitag! Und wir blicken zurück auf die Woche. Mein Name: Oliver Jeske. Und den Überblick hat: Katja Völkl. Katja, was war los in dieser Woche?

Ein wichtiges Datum gleich zu Anfang: Heute vor 60 Jahren begann der Bau der Berliner Mauer. Daran wird heute in einer zentralen Gedenkveranstaltung erinnert. Und zwar vor der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Mauerstreifen in Berlin. Unter den geladenen Gästen sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, die beide reden werden. Außerdem kommen zwei Zeitzeuginnen zu Wort.

 

ERF: Ja, mehr dazu finden Sie heute in unserem Programm von ERF Plus unter anderem auf unserer Webseite. Ein weiteres ernstes Thema, das uns bereits seit mehreren Wochen beschäftigt, ist die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands. Dort wird ja noch immer Hilfe benötigt.

Richtig. Die Hilfsbereitschaft in Deutschland ist auch wirklich beeindruckend. So hat die Diakonie Katastrophenhilfe laut Evangelischem Pressedienst bereits 25 Millionen Euro Spenden für die Flutregionen eingenommen. Davon sollen vier Millionen Euro als schnelle Soforthilfe bereitgestellt worden sein, die unbürokratisch als Bargeld direkt an die Betroffenen gingen. Wer noch mit Geld oder praktisch helfen möchte, wendet sich am besten an die lokalen diakonischen Einrichtungen oder z.B. auch an die Hilfsorganisation Samaritan’s Purse, die ebenfalls vor Ort ist und die praktische Hilfe auch koordiniert.

 

ERF: Und die WERTESTARTER*, eine Stiftung für christliche Wertebildung, haben den Notfonds „Flut21“ ins Leben gerufen. Damit wollen sie von der Flut betroffene christliche Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit unterstützen.

Auf diese Weise will die Stiftung konkret und nachhaltig Einrichtungen und Mitarbeitende unterstützen. Und zwar auch dann noch, wenn die Aufmerksamkeit für die Katastrophe in den nächsten Wochen und Monaten nachlassen wird.

 

ERF: Was uns vielleicht auch noch länger beschäftigt, ist noch immer Corona. Seit Dienstag gibt es neue Bund-Länder-Beschlüsse.

Dem zufolge gilt spätestens vom 23. August an die sogenannte 3G-Regel. Das heißt, Besucherinnen und Besucher von Krankenhäusern, Heimen oder verschiedenen Veranstaltungen und Freizeitangeboten müssen Nachweise vorlegen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Und ab dem 11. Oktober werden Corona-Tests bis auf Ausnahmen nicht mehr vom Staat finanziert. Also Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Erwachsene, die nicht geimpft werden können, bekommen die Tests weiter kostenlos.

 

ERF: Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller sagte, es sei richtig, dass die Tests ab Oktober kostenpflichtig würden. Wer das Impfangebot nicht annehme, könne nicht damit rechnen, dass die Solidargemeinschaft die Tests auf Dauer finanziere.

Genau, und der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hat jetzt in der Öffentlichkeit sinngemäß gesagt: Er ist langsam mit seinem Latein am Ende, wie man Impfverweigerer noch zum Umdenken bewegen kann. Er verweist auf die Zusammenarbeit mit Influencern. Auch die habe nichts gebracht.

 

ERF: Katja, wie ist denn deine Meinung dazu? Was würdest du dir denn wünschen?

Ich finde, die Bundesregierung sollte mehr auf mobile Impf-Einsatzteams und echte Informationskampagnen setzen, statt auf Howard Carpendale, der mit „Hello again“ zu seiner zweiten Impfung begrüßt wird. Nichts gegen Howard Carpendale, aber konkrete Fakten zur Impfung generell wären mir an dieser Stelle lieber. Vielleicht lassen sich damit beim ein oder anderen Bedenken und Ängste überwinden.

 

ERF: Eine etwas traurige Nachricht ist, dass der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf gestern im Alter von 91 Jahren verstorben ist.

„König Kurt“, so nannten ihn die Sachsen gerne, war von 1990 bis 2002 Ministerpräsident in Sachsen. Und damit war Biedenkopf der erste nach der deutschen Wiedervereinigung im Freistaat. In dieser Zeit hat er die sächsische Politik maßgeblich geprägt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte den CDU-Politiker als Integrationsfigur und Symbol der inneren Einheit Deutschlands.

 

ERF: Aber zum Schluss haben wir auch noch eine erfreuliche Nachricht: In der Lübecker Altstadt ist gestern die historische Carlebach-Synagoge wiedereröffnet worden.

Der Gemeinde-Rabbiner Nathan Grinberg brachte nach jüdischer Tradition drei kleine Kapseln mit Schriftrollen an den Türen der Synagoge an. Die sogenannten „Mesuots“ sind Zeichen der offiziellen Weihe. Die Sanierung dauerte sieben Jahre und hat 8,5 Millionen Euro gekostet. Diese Synagoge in Lübeck ist eine der wenigen in Deutschland, die in der NS-Zeit nicht zerstört wurde.

 

ERF: Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, nannte die Synagoge «ein echtes Schmuckstück». Und Kulturstaatsministerin Monika Grütters bezeichnete sie als einen «inspirierenden Teil deutscher Geschichte und Gegenwart». Die Wiedereröffnung sei auch ein Beitrag gegen Antisemitismus, weil sie zeige, dass jüdisches Leben Teil der europäischen Kultur sei.

Tja, und da war ich gerade vor noch vor drei Wochen in Lübeck und habe die Synagoge nicht besucht. Vielleicht war sie da auch noch gar nicht fertig. Aber das Holstentor und die Kirchen sind auch ganz schön.

 

ERF: Sicher ein Grund, nochmal dort hin zu fahren.

Genau.

 

ERF: Und damit schließen wir unseren Rückblick und wünschen wir Ihnen ein schönes Wochenende. Ihre Katja Völkl und Oliver Jeske.

 Katja Völkl

Katja Völkl

  |  Redakteurin und Moderatorin

Die gebürtige Münsteranerin ist für aktuelle Berichterstattung zuständig. Von Hause aus ist sie Lehrerin für Deutsch und Philosophie und Sprecherzieherin. Sie liebt Hunde, geht gerne ins Kino und gestaltet Landschaftsdioramen.

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