
12.02.2018 / Aktueller Beitrag / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Andreas OdrichAuf Menschen zugehen
Willow-Leitungskongress ermutigt Teilnehmer, ihren Glauben aktiv zu leben
Wer zum Willow-Creek Leitungskongress geht, der will etwas bewegen, und sich nicht damit abfinden, dass die Gemeinde stagniert oder schrumpft. Dass es solche Menschen tatsächlich noch gibt, zeigt der Rekordbesuch von 10.000 Teilnehmern in den Dortmunder Westfalen-Hallen sowie von 2.000 Teilnehmern an sechs weiteren Übertragungsorten beim Willow-Leitungskongress 2018, der am Samstag zu Ende gegangen ist, und mittlerweile auf eine über 20jährige Tradition in Deutschland zurückblicken kann.
Hunger nach Aufbruch und Veränderung
62% der Teilnehmer engagieren sich ehrenamtlich in ihrer Gemeinde, 14 % sind Pfarrer und Pastoren. Und auch die Generation der unter 30jährigen ist mit 1.500 Teilnehmern (12,5%) deutlich vertreten, darunter immer wieder junge Paare, die sogar ihre kleinen Kinder mitgebracht haben. Was sie zusammenführt, ist der Hunger nach Aufbruch und Veränderung in ihren Kirchen.
Keine Patentrezepte
Patentrezepte durften sie jedoch nicht erwarten. Darauf achten die deutschen und US-amerikanischen Veranstalter. Eher versteht sich der Kongress als eine Grundausrichtung und Neubesinnung, geballt präsentiert in 14 Vorträgen an zweieinhalb Tagen. Im Fokus nicht die Institution Kirche sondern die Ortsgemeinde, die nach Erkenntnis von Willow der beste Ort ist, damit Menschen Anknüpfung an den Glauben finden.
Energie aus dem Glauben beziehen
Der Theologe Prof. Michael Herbst, einer der ersten Redner in Dortmund 2018, beschreibt Gemeinden, die einen Zulauf verzeichnen können, mit fünf Merkmalen so: Sie beziehen ihre Energie aus dem Glauben, richten sich nach außen, konzentrieren sich auf wenige Punkte, schenken den Besuchern Liebe und Aufmerksamkeit und sind selbst eine vitale Gemeinde.
Menschen unterstüzten und fördern
Und so zieht es sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge. Die Verwurzelung geschieht in Jesus Christus und in der Bibel. Alle Redner ermutigen die Zuhörer, auf Menschen zugehen, sie ernst zu nehmen und zu lieben, sie zu unterstützen und zu fördern, so u.a. die ehemalige kanadische Heilsarmee-Offizierin Daniell Strickland (demnächst auf ERF Plus in Lesezeichen), der Führungskräftecoach John Maxwell oder der amerikanische Hotelmager mit deutschen Wurzeln Horst Schulze.
Leiter sollen selbst Demut üben und dazulernen
Auch der Gründer der Willow-Creek-Bewegung, Bill Hybels, der im Oktober 2018 nach 40 Jahren die Leitung der Kerngemeinde in Chicago abgibt, gibt den Teilnehmern als Fazit seiner Amtszeit mit auf den Weg, selbst Demut zu üben, lernbereit zu bleiben, sich mit anderen zu Christen zu verbinden und gemeinsam unterwegs zu sein: „Nur wenn ein Leiter selbst bereit ist, dazu zu lernen und sich selbst zu führen, geht es auch den Mitarbeitern einer Firma gut, und hat Gemeinde eine Chance, zu wachsen.“ Ganz bestimmt kein einfaches Patentrezept, vielmehr eine wichtige und anspruchsvolle Wahrheit, die es nunmehr von den Teilnehmern des Willow Creek-Leitungskongresses 2018 aktiv in ihren Ortsgemeinden zu leben gilt.
In dem ERF Plus-Interview mit Aufgeweckt-Moderatorin Ute Heuser-Ludwig fasst Andreas Odrich, Autor dieses Beitrags, seine Eindrücke aus Dortmund zusammen.
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