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© Oliver Jeske / ERF

22.09.2017 / Nächstenliebe / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Oliver Jeske

Damit niemand im Krankenhaus allein sein muss

Käte Roos über den Dienst der „Grünen Damen und Herren“.

Unverhofft kommt oft! Es war nur ein unvorsichtiger Schritt und schon ist der Sturz passiert. Man landet im Krankenhaus. Und nun? Guter Rat ist teuer. Wer versorgt mein Haustier? Wo bekomme ich auf die Schnelle frische Sachen zum Anziehen her? Um das und mehr kümmern sich die „Grünen Damen und Herren“.

Über 14.000 ehrenamtliche Helfer

Über 14.000 ehrenamtliche Frauen und Männer sind in den Kliniken und auch Altenpflegeeinrichtungen Deutschlands unterwegs. Sie hören zu, wenn ein Patient einmal sein Herz ausschütten will. Sie lesen nach einer Augen-OP aus der Zeitung vor oder sind beliebte Partner für ein Gesellschaftsspiel. Käte Roos ist die evangelische Vorsitzende der Grünen Damen und Herren. Sie spricht über die Freude der Menschen, die unerwartet Besuch erhalten.

Im Zeichen Christi gegen die Einsamkeit

„So wie Jesus das schon gesagt hat: Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Das ist das, was uns trägt.“

Einfach mal zuhören, wenn ein Patient sein Herz ausschütten will. Gemeinsam ein Spiel spielen oder nach einer Augen-OP aus der Zeitung vorlesen, dafür sind die Grünen Damen und Herren da.

Meist sind sie zwischen 65 und 80 Jahre alt. Drei Stunden in der Woche stehen sie den Patienten in der Klinik zur Verfügung, versorgen im Akutfall aber auch mal das Haustier oder gießen die Blumen. Die Arbeit wird immer wichtiger. Zum einen wird unsere Gesellschaft immer älter. Doch noch entscheidender sei die Einsamkeit. „Wir haben viel mehr Menschen, die alleine leben und auf uns angewiesen sind“, weiß Roos.

An die Politik: „Nicht nur Ehrenamt predigen“

Grüne Dame oder Grüner Herr werden kann eigentlich jeder. Man muss nur sich selbst und etwas Zeit mitbringen.“ Und was ist mit Leid, dem sie begegnen? Die ehrenamtlichen Helfer werden damit nicht allein gelassen. In Fortbildungen und im Austausch mit Experten können sie alles, was sie bewegt, auf den Tisch bringen.

Doch die  Fortbildungen kosten Geld. Und tatsächlich gibt es da ein Problem. Keine Kranke- oder Pflegekasse zahlt für den wichtigen Dienst der Nächstenliebe. Die Grünen Damen und Herren bestreiten manches aus eigener Kasse. Käte Roos fordert von der Politik, dass man „Ehrenamtlichkeit nicht nur predigt, sondern ihr aus eine Basis gibt.“

 Oliver Jeske

Oliver Jeske

  |  Redakteur

Sprachlich Hannoveraner, seit einem Vierteljahrhundert in Berlin zu Hause, liebt er Jesus, Tanzen mit seiner Frau, Nordsee-Spaziergänge mit seinen Söhnen und leckeren Fisch. Von Gott ist er fasziniert, weil der ihn immer wieder überrascht und im wahrsten Sinne des Wortes beGEISTert.

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Kommentare (1)

Kerstin B. /

Liebe Frau Roos,
ich habe selbst vor einigen Jahren wochenlang im Krankenhaus liegen müssen.
Ich hatte noch das Glück, dass meine Familie und Freunde für mich da waren. Aber mit mir war auch eine mehr

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