
19.07.2017 / "Brot für die Welt" zieht Bilanz / Lesezeit: ~ 1 min
Autor/-in: Oliver JeskeEin kritischer Blick aufs G20-Treffen
"Brot für die Welt" zieht Bilanz
Viele US-Amerikaner haben Haus und Hof verloren. Weil sie sich hoch verschuldet hatten – mit Unterstützung von Spekulanten. Was ab 2007 passiert ist und die weltweite Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen hat: Das soll sich nicht wiederholen.
Kleine Schritte gegen Finazspekulation
Und tatsächlich: Der G20-Gipfel in Hamburg hat erste Schritte zur Regulierung von Schattenbanken – dem Tummelplatz weltweiter Spekulanten - beschlossen. Doch Eva Hanfstängel, Finanzexpertin des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, ist das zu wenig. Sie kritisiert, dass die weltweit führenden Industrienationen und Schwellenländer nur beobachten wollen, aber keine konkreten Regulierungen beschlossen haben.
Diese Haltung der G20-Staaten reiche wahrscheinlich zur Vermeidung einer neuen weltweiten Finanzkrise nicht aus. Außerdem stellt „Brot für die Welt“ die Existenzberechtigung der G20-Treffen generell in Frage, „soweit sich diese anmaßen, globale Entscheidungen zu treffen.“
G20 und Vereinten Nationen gehen aufeinander zu
Das Machtverhältnis zwischen den Vereinten Nationen und den G20-Staaten ist nach Ansicht von „Brot für die Welt“ unausgewogen zu Gunsten der 20er-Runde. Doch es gibt auch hier Grund zur Hoffnung. Die UN haben nachhaltige Entwicklungsziele für die Rettung des Klimas und gegen Armut auf dieser Welt beschlossen. Die zwanzig stärksten Industrienationen und Schwellenländer bewegen sich zumindest darauf zu. Erstmals gab es in Hamburg eine Erklärung dazu.
Bleibt noch der Umgang mit autoritären Regierungen. Aus Sicht von „Brot für die Welt“ ist es wichtig, die Zivilgesellschaft in den betroffenen Staaten zu stärken. Was bereits in Hamburg unter dem Titel „Civil Twenty“ angestoßen wurde, könnte auf den nachfolgenden G20-Treffen in Indien und Saudi-Arabien Kreise ziehen.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Ich zweifle die Existenzberechtigung von "Brot für die Welt" an, wenn sich Vertreter der Organisation sich anmaßend und falsch über das Finanzsystem belehrend auslassen. Ursache der sogenannten … mehrFinanzkrise von 2008 war der Community Reinvestment Act in Verbindung mit einer Politik des leichten Geldes. Das Problem wurde von der Politik verursacht und diese schreit im Anschluss "Haltet den Dieb". Ähnliches wiederholt sich gerade in Deutschland, auch hier bildet sich durch die Gelddruck-Orgien der EZB und falschen politischen Entscheidungen eine Immobilienblase. Was diesen unseligen G20-Gipfel angeht, so vermisse ich von ERF einen Bericht über den Kriegszustand die Gefahr des Linksextremismus.