
09.08.2016 / Bericht / Lesezeit: ~ 3 min
Autor/-in: Theresa FolgerGemeindewachstum mal anders
LKG Rheine startet Persischer Taufkurs mit Welcome-App. Ein Bericht.
„Wir haben uns seit langem mehr Leben in unserer Gemeinschaft gewünscht,“ sagt Prediger Traugott Pohl. Er leitet die Evangelische Landeskirchliche Gemeinschaft (LKG) Rheine. Genau das ist nun eingetroffen – wenn auch anders als erwartet.
Alles begann mit einem Jugendlichen, der begeistert von einem Besuch im Flüchtlingsheim zurückkam. Warum könnte nicht auch die LKG eine Flüchtlingsarbeit starten? Eine Idee war geboren. Vorstandsmitglied Ruth Schulz erinnert sich: „Wir mussten uns erst einmal bei der städtischen Fachstelle Migration erkundigen, ob es überhaupt Flüchtlinge in Rheine gibt. Das war der Fall. Also haben wir angeboten, einen Kindertreff im Flüchtlingszentrum zu veranstalten.“
Vom Kindertreff zum internationalen Café
Die Behörde unterstützte das Vorhaben. Schon zum ersten Kindertreff kamen etwa zwanzig Kinder. Der verfügbare Raum im Flüchtlingszentrum platzte aus allen Nähten. Eine Lösung musste her – und zwar schnell. Ruth Schulz erzählt: „An einem Nachmittag sind wir spontan in unsere Gemeinde umgezogen. Die Eltern sind alle mitgekommen, also haben wir für sie ein Elterncafé angeboten.“
Jeden Montag verwandeln sich die Gemeinderäume nun in ein internationales Café. Alle sind willkommen. Es wird gegessen, gespielt, gelacht und manchmal auch geweint. Und wie klappt die Verständigung? Prediger Pohl lacht: „Mit Händen, Füßen und viel gutem Willen.“ Für ihn ist mit der Flüchtlingsarbeit ein Traum wahrworden: „Ich freue mich riesig darüber. Eine solche Initiative habe ich mir seit langem gewünscht.“
Den eigenen Horizont erweitern
Als immer mehr Flüchtlinge ins Gemeindehaus strömten, waren die Mitglieder der LKG einerseits erfreut, andererseits besorgt: Schaffen wir das? Aber es meldeten sich überraschend viele Menschen zur Mitarbeit, auch gemeindeferne.
Das multikulturelle Mit- und Durcheinander bleibt nicht ohne Herausforderungen. Doch das sollte niemanden abhalten sich zu engagieren, sagt Prediger Pohl: „Natürlich ticken wir unterschiedlich. Man muss sein Herz für den anderen öffnen und bereit sein, den eigenen Horizont zu erweitern. Aber das ist zugleich spannend und bereichernd.“
Taufkurs mit der Welcome-App von ERF Medien
Viele der Café-Besucher kommen mittlerweile auch sonntags in die Gemeinde. Es sind vorwiegend persisch-sprachige Flüchtlinge. Deshalb bietet die LKG ihre Predigten seit einiger Zeit mit persischer Übersetzung an. Das übernehmen Flüchtlinge, die schon besser Deutsch können.
Inzwischen hat Prediger Pohl sogar einen persisch-sprachigen Taufkurs hinter sich: „Besonders geholfen hat uns dabei die Welcome-App von ERF Medien, die die Grundlagen des christlichen Glaubens erklärt. Wir haben die persisch-sprachige Version abgespielt und danach darüber gesprochen. So konnten wir sicher sein, dass die Täuflinge verstehen, worum es geht.“
Ein bisschen Himmel auf Erden
Heute ist die LKG um die Hälfte gewachsen und viel bunter geworden. Ruth Schulz sieht darin eine Gebetserhörung: „Wir haben oft gebetet, dass junge Familien in unsere Gemeinde kommen. Und die haben wir jetzt. Vielleicht erhört Gott unsere Gebete einfach anders, als wir dachten.“ Prediger Pohl ergänzt: „Ich wünsche jeder Gemeinde so eine Arbeit. Sie spiegelt ein wenig unsere Zukunft im Himmel wider.“
Zum ausführlichen Radio-Interview mit Prediger Pohl und Ruth Schulz
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Wow halleluja das ist total toll ! Heutzutage gibt es viele gute Möglichkeiten dank der Medien. Zum Beispiel gibt es den Jesus-Film in total vielen Sprachen, allein die arabische Version gibt es drei … mehrmal (Ägyptisch, Levantinisch und Hocharabisch) und so viele andere Sprachen. Es gibt gute Videos und christliche Lieder. Mögen es die Christen reichlich nutzen für die ankommenden Flüchtlinge und Suchenden