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© Anna Maria Spieß

07.03.2016 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Anna Maria Spieß

Von Haus aus herzlich

Was die Bibel uns über Hilfsbereitschaft sagt

Seit einigen Monaten setze ich mich für Flüchtlinge ein. Durch den Deutschkurs in unserem Ort bin ich vielen von ihnen begegnet. Dadurch kann ich ihre Kultur kennen lernen und ihre persönlichen Geschichten hören. Ich helfe ihnen bei Angelegenheiten mit Behörden und lade sie auf einen Kaffee in meine Wohnung ein. Doch wie weit sollte meine Hilfsbereitschaft gehen?

Zum Handeln verpflichtet?

In den Nachrichten lese ich täglich von „den Flüchtlingen“. Für mich bekommt dieser Begriff plötzlich verschiedene Gesichter, die bloßen Zahlen werden zu einzelnen Namen. Es gibt nicht „die Flüchtlinge“, sondern Farid, Mohammed und Shykria. Die Nachrichten werden auf einmal persönlich und Themen wie „Integration“ rücken in ein anderes Licht. Um diese Menschen zu integrieren, kann und muss ich Zeit investieren!

Es gibt allerdings Menschen, die der Meinung sind, dass Leute wie ich zu viel Energie in die Flüchtlinge investieren – dass wir zu hilfsbereit sind. Für einige Personen in meinem Umfeld stellt sich die Frage, wieso ich meine Zeit für ein paar Flüchtlinge opfere. Wieso nicht für andere Gruppen? Und wieso überhaupt? Fühle ich mich verpflichtet? Will ich in Diskussionen mitreden können? Oder klingt es einfach gut, wenn ich mich sozial engagiere?

Der Blick in die Bibel

Für mich ist die Antwort klar. Meine Hilfsbereitschaft gründet sich auf eine Aussage in der Bibel. Jesus Christus sagt im Matthäus Evangelium (Matthäus 25, 40): „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“. Er erläutert diese Aussage noch mit konkreten Beispielen: „Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen…“ Diese Aussagen zeigen mir, wie ich auf andere Menschen reagieren soll. Jesus möchte, dass ich jeden so behandle, als wäre es Jesus selbst. Wenn ich nach seinem Willen leben will, gehört es dazu, mich für andere Menschen einzusetzen.

Diese Bibelstelle bezieht sich aber nicht nur auf Flüchtlinge. Der „Bruder“ steht stellvertretend für Jedermann. Das kann mein Nachbar sein, eine alte Dame, ein Obdachloser oder die alleinerziehende Mutter. Ich soll meine Augen also generell offen halten und da helfen, wo Not am Mann ist. In meinem Falle sind das Flüchtlinge. Die Arbeit mit Farid, Mohammed und Shykria kostet mich manchmal viel Zeit, Mühe und Tränen. Aber die Bibelstelle macht mir Mut und gibt mir die nötige Energie, mich diesen Menschen und ihrer Probleme anzunehmen. Denn eins ist klar: Wenn Jesus meine Hilfe bräuchte, würde ich alles mir Mögliche versuchen, um ihm diese Hilfe zu geben.

Bleibt also nur noch die Frage: Wer ist dein Nächster?

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Kommentare (4)

Dr. med. Gunter B., Radiologe /

mit meinem Beruf als Arzt habe ich nicht nur Geld verdient (das natürlich auch). Meine Frau und ich haben z.B. in den 80-ger Jahren viele Verwundete Mudjahedin aus dem Krieg in Afghanistan gegen die mehr

petra /

Hilfbereischaft sehe ich mit den Augen des Herzens ...Für mich ist jeder mein nächster !! Auch ich ich kann die Nächste sein ...und bin froh wenn mir geholfen wird !!! Einfach schauen und helfen ...nicht erst lange überlegen ...Geben ist erfüllender als nehmen

Susanne /

Ich denke auch, dass uns die Bibel zur Hilfsbereitschaft auffordert und stimme Ihnen da voll zu. Allerdings interpretiere ich den Bibelvers anders. Jesus spricht von Brüdern und das sind i.A. mehr

Annett /

Diese überbordende Hilfsbereitschaft ist sicherlich sehr schön und Vorallem wichtig,da ohne persönliches Engagement die Integration nicht klappt.jedoch schockt mich in der ganzen mehr

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