Ein paar Monate nachdem unser Sohn geboren wurde, musste meine Frau eines Morgens überraschend mit ihm ins Krankenhaus. "Wahrscheinlich ist es nichts", meinte der Kinderarzt "aber sicher ist sicher". Meine Frau wollte schnell sicher sein und fuhr dementsprechend. Die Polizei war sich auch sicher, dass sie zu schnell fuhr. Denn sie hatten ein schönes Beweisfoto. Und einen netten Brief dazu. Trotzdem musste meine Frau den Bußgeldbescheid nicht bezahlen. Denn das habe ich für sie erledigt.
Der Schuldschein meines Lebens ist mehr als nur ein Bußgeldbescheid. Er ist die nüchterne Bilanz eines Lebens mit seinen Höhen und Tiefen. Und unterm Strich kommen mehr Tiefen als Höhen raus. Mehr Fehler als Heldentaten. Mehr Schuld und viel zu wenig Gerechtigkeit. Wenn ich ehrlich bin.
Ich würde Gott gerne bitten, einfach ein Auge zuzudrücken. Doch er wäre nicht Gott, wenn er es täte. Und anderseits will ich ja, dass er ein offenes Auge hat für all das Unrecht, das in der Welt geschieht. Ich will, dass einer zahlen muss für all das Unrecht, das geschieht. Für die sechs Millionen Kinder, die jedes Jahr an Hunger sterben, für die 100.000 Babys in Deutschland, die nie das Licht der Welt erblicken. Deshalb kann ich Gott nicht bitten, dass er ein Auge zudrückt, wenn es um meine Schuld geht.
Deshalb setze ich meine ganze Hoffnung auf den, der bezahlt hat. Meine Schuld - und die Schuld der ganzen Welt. Und ich danke ihm dafür. Denn er hat es sich etwas kosten lassen. Sein Leben.
„Den Schuldschein, der auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt.“ Kolosser 2,14
Gott hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Liebe Lisa,
dass Gott ein heiliger Gott ist, gerade darum geht es doch in dem Beitrag. Gott geht nicht einfach über Schuld hinweg. Umkehr im christlichen Sinn ist immer die Umkehr zum Richter, Retter und Hirten unserer Seelen.
Hallo Michael,
danke für den Artikel den du geschrieben hast. Er hat mich sehr ermutigt, wieder ganz neue auf Jesus zu schauen, auf das zu schauen, was der Vater im Himmel für mich getan hat! Ganz … mehraus Gnade ist das Heil, als Geschenk wirds mir zuteil. Alles, alles ist für mich, nur zu danken habe ich.
Wie groß und erstaunlich doch die Liebe Gottes ist!
Gottes Segen Gabriele
Sehr geehrter Autor,
heißt es nicht irgendwo im Neuen Testament"KEHRET UM und tut Buße."Was heißt umkehren, umgangssprachlich? Zurückgehen!
Buße, Vergebung und Versöhnung fehlen in Ihren … mehrAusführungen!!!
....auf das wir morgen so weiter machen können-ohne Buß und Bet-tag, ist ja auch kein Feiertag mehr-sondern Putz- und Feg-tag. Ihr Artikel ist nur die halbe Miete, schade...