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08.11.2010 / Onlinewelt / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Michael Lang

Die Bibel online selbst erleben

Die Bibel im Netz zu lesen war gestern. Seit Ende September ist es möglich, auf den Spuren Abrahams die Bibel online nachzuspielen.

Am 28. September 2010 hat der Spielehersteller FiAA das Online Spiel THE BIBLE ONLINE (TBO) ins Netz gestellt. TBO stellt zwar nicht das Neueste vom Neuen dar, doch gibt es bereits tausenden das Gefühl, es ausprobieren zu müssen. Was aber unterscheidet TBO von all den anderen Online Spielen und wird es seinem Titel gerecht?

Eines von vielen
Browserspiele faszinieren schon seit einigen Jahren User der Webwelt, wobei das Prinzip bis heute unverändert geblieben ist: Ein Server im Netz dient als Plattform, auf der sich Nutzer einloggen, um miteinander und gegeneinander zu spielen. Der Vorteil: Das Spiel muss nicht gekauft oder auf dem eigenen Rechner installiert werden.

Auch das Genre ist kein unbeliebtes. Als Strategiespiel erinnert TBO an bekannte Klassiker. Siedlungen bauen, Population vergrößern und gegen andere Völker antreten: Das klingt verdächtig nach Erfolgsgeschichten wie Age of Empires, Die Siedler und Anno. Doch TBO trennen noch Welten von seinen unangefochtenen Idolen. Ein Hindernis stellt die „Echtzeitsimulation“ dar und funktioniert ganz nach dem Motto: Alles hat seine Zeit. Denn Entwicklungsprozesse nehmen im Spielverlauf unglaubliche Mengen an Stunden in Anspruch.

Auf den Spuren Abrahams
Der Spieler erlebt die Geschichte Abrahams und spielt sich durch drei Phasen. Angefangen in Ur tritt der User die große Reise nach Kanaan an und macht sich erst einmal mit der Oberfläche von TBO vertraut. Grundlage sind vier Rohstoffe (Getreide, Lehm, Holz und Mineralien), die der Spieler zur Weiterentwicklung benötig. Nebenbei muss die Zufriedenheit des Volkes aufrechterhalten werden.

Nach guter Führung und einigen Entwicklungsstufen erreicht der Spieler auf den Spuren Abrahams das Gebiet Haran und wandert weiter nach Kanaan. TBO trägt in der Tat nicht zu spieletechnischen Neuerungen in der Spiele Welt bei. Warum also sollte man ein Spiel entwickeln, das schon in unzähligen Ausführungen vorhanden ist?

Markterschließung weitestgehend abgeschlossen
In der Geschichte der Computer- und Online Spiele, sind die Entwickler schon tief in die Geschichte vorgedrungen. Von der Antike bis zur Gegenwart wurde jede Epoche in irgendeiner Form verarbeitet. Selbst die noch Zukunft wurde schon vielseitig und auf unterschiedlichste Weise dargestellt. Es bleibt also nur noch die Möglichkeit, noch tiefer in die Vergangenheit, vorzudringen. So führt uns die Spielgeschichte in längst vergessene Zeiten. Die Ereignisse der Bibel öffnen das Tor zu einer noch zu großen Teilen unerschlossenen Welt.

In der Gamer Welt gehen die Meinungen über die Verarbeitung biblischer Geschichten in einem Spiel auseinander. Manche fühlen sich schon vom Titel „THE BIBLE ONLINE“ persönlich angegriffen. Sie befürchten, dass Christen diesen Weg nutzen, um den Spieler nun auch in seiner eigenen Welt mit dem Evangelium zu konfrontieren. Stimmen aus dem Forum des Spiels zeigen jedoch, dass TBO durchaus auf Neugier stößt. Seit dem 28. September 2010 beteiligen sich über 1000 User an der deutschen Version. Leider gibt es keine Zahlen darüber, inwieweit TBO tatsächlich Spieler erreicht, die bisher noch in keinem Kontakt zur Bibel standen.

Vom Senfkorn und Marketinglügen
Die Entwickler machten es sich zur Aufgabe, nicht nur schon längst durchgekaute Geschichten zu verarbeiten. TBO ermöglicht es, „das Buch Genesis zu erleben, indem man die Aufträge Abrahams erfüllt, die allesamt auf den Geschichten der Genesis basieren.", so der Teaser auf der Startseite. Auch unbekannte Geschichten arbeitet der Spieler auf.

Davon spürt der Neuankömmling in der biblischen Welt jedoch gar nichts. Stattdessen beschäftigt man sich mit dem Aufbau des eigenen Volkes und zerstört nebenher umliegende Götzenstatuen, die den Stamm negativ beeinflussen. Die Zufriedenheit des Volkes wird nämlich in Prozent dargestellt und als Glauben ausgedrückt. Um diesen zu erhalten, ist der Spieler gezwungen, Statuen zu zerstören. Die andere Möglichkeit besteht darin, den Glauben aufzuwerten, indem man Opfer darbringt oder im volkseigenen Tempel aus den ersten Kapiteln der Genesis vorliest. Für den User heißt das, die Verse der Bibel Zeile für Zeile abzuschreiben.

Eine altbewährte Spielidee neu umgesetzt
Obgleich die Bibel zumindest in den Anfängen des Spiels keine ersichtlichen Züge annimmt, wird der Online Gamer in eine ganz neue - oder alte – Welt geführt. Wer keinen Wert auf graphischen Schnick Schnack und große Innovationen setzt, wird mit einer ausgewogenen Mixtur aus Strategie- und Rollenspiel durchaus auf seine Kosten kommen.

Wer sich darüber hinweg an das Spielprinzip gewöhnt und von langen Wartezeiten nicht beeindrucken lässt, findet am besten selbst heraus, wie die Bibel im späteren Verlauf von TBO zum Einsatz kommt. Falls sich die Idee bewährt, plant FiAA nach dem Kapitel „Abraham“ die Geschichten der anderen Stammesväter Isaak und Jakob in das Spiel umzusetzen.


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Ihr Kommentar

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Kommentare (4)

Michael Eckert /

suuuuuuuuper

Jakob Gnutschich /

gut

Tobias /

Sehr interessant. Ich arbeite viel mit jüngeren Menschen, die sehr wohl offen für Browser-Games sind. Ich werde mich anmelden und testen. Wir Christen sollten keinen Weg auslassen, das Wort zu mehr

Angelika /

Ich bin zwar kein Fan von Spielen, weil ich nicht gerne Stunden am PC verbringe, aber die idee, Götzen zu vernichten und Bibelstellen abschreiben zu müssen, find ich einfach nur gut :)
Shalom!

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