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02.01.2008 / / Lesezeit: ~ 1 min

Autor/-in: Elke Janßen

Elkes Sohn

Wie glücklich Elke war, als ihr zweiter Sohn geboren wurde. Sie wünschte ihm ein erfülltes und erfolgreiches Leben, einen guten Schulabschluss natürlich und so weiter. Doch als er erst spät anfängt zu sprechen, begann das Dilemma. Elke musste lernen, damit umzugehen, dass ihr Sohn – der Sohn von Akademikern – wohl an einer "Förderschule mit Schwerpunkt Sprache" einen Abschluss schaffen würde. Ihr Traum vom Ideal eines Lebens bröckelte.

Glücklich war ich, als mein zweiter Sohn geboren wurde und ich wünschte ihm ein erfülltes und auch folgreiches Leben. Was sollte daran auch schlecht sein? Ein guter Schulabschluss gehörte dazu, so meine Vorstellungen.

Doch er fing erst spät an zu sprechen und kam in der Grundschule nicht mit. Deswegen gab es ständig irgendwelche Testverfahren, die ihn aber nie ganzheitlich betrachteten. Düster wurde in Abschlussgesprächen darüber gesprochen, wie schwer es für ihn sein würde, einen regulären Schulabschluss zu schaffen.

Für mich brach eine Welt zusammen. Weggeblasen war meine ganze Theorie davon, dass nur der innere Wert und die Einmaligkeit, die Gott in jeden Menschen hineingelegt hatte, zählt. Meine Vorstellungen zerbrachen und ich merkte, wie leistungsorientiert ich mich und andere bewertet habe. Das tat weh.

Vier Jahre sind vergangen. Wir haben ihm einen Platz in einer Sprachheilschule erkämpft, wo er einen Grundschul- und später auch einen guten Haupt- oder auch Realschulabschluss machen kann. Mittlerweile bin ich viel gelassener, auch wenn es ein weiter Weg dahin war.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott sich um einen ganz individuellen, einmaligen Platz für jeden von uns kümmern wird. Gott schreibt Geschichte mit einfachen Fischern, wie Petrus zum Beispiel, einem von Jesu Jüngern, genauso wie mit dem hochintellektuellen Paulus. Diesem Gott kann ich meine Söhne anvertrauen. Und ich weiß, dass er sich um sie kümmern wird, ihnen und auch uns Zukunft schenkt, auch wenn der Weg nicht immer einfach, ja mit Schwierigkeiten gepflastert ist.

Beide Söhne haben Stärken und Schwächen, beide sind geliebt von Gott und ich möchte keine anderen Söhne haben! Sie sind meine ganz besonderen Geschenke von Gott.

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