Dankbarkeit – vom großen Glück einer kleinen Übung
Dankbarkeit wirkt sich positiv auf viele Seiten des Lebens aus. Wir zeigen, was eine dankbare Lebenshaltung bewirken kann.
Die Wahrheit ist: Sie müssen da durch. Sie haben aber die Wahl, ob Sie das lächelnd oder jammernd machen. Schon morgens früh beim Aufstehen entscheidet sich für viele, wie sie den Tag erleben: mürrisch und klagend oder dankbar? Es schmerzt ein Körperteil, die Marmelade landet nicht auf dem Brot sondern auf der Bluse, das Wasser in der Dusche will nicht warm werden und das Auto nicht anspringen.
Da fällt es schwer, dankbar zu sein. Und doch würden viele andere in solchen Situationen gerne mit Ihnen tauschen.Denn Millionen Menschen rund um den Globus haben kein gescheites Dach über dem Kopf, geschweige denn ein eigenes Haus oder fließendes Wasser. Es fehlt das Nötigste zum Leben und ein Auto steht schon gar nicht in der Garage.
Wer gedanklich oder ganz praktisch einen Perspektivwechsel vornimmt, dem fällt Dankbarkeit leichter. Wer einmal in einem Tafelladen ehrenamtlich mitgearbeitet hat oder bei der Heilsarmee in der Suppenküche, der kann anschließend gar nicht anders als Danke zu sagen für die Dinge, die er selbst besitzt.
Oder für die Familie, die Kinder und Enkel, die Nachbarn und vieles mehr. Dankbarkeit ist eine hifreiche, sehr wirkungsvolle Lebenshaltung.
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Einfach mal Danke sagen
Danken, auch wenn's schwer fällt
Klaus-André Eickhoff ist Liedermacher, Musiker und Texter. Dass das Leben nicht immer nur bergauf geht, sondern auch Tiefen beinhaltet, hat Klaus-André Eickhoff selbst erfahren und sich Rat bei einem Seelsorger geholt.
Der Therapeut stellte ihm zwei Fragen: „Was meinen Sie, warum mutet Gott Ihnen das zu?“ und „Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, für diese Situation zu danken?“ Diese Fragen haben Eickhoffs Denken verändert. Dann hat er sich ans Klavier gesetzt und ein Lied daraus gemacht.
Klaus-André Eickhoff
Wie sollt´ ich dir dafür danken, für all die Dinge, die grad schwer sind, für die Akkus, die grad leer sind? Wie sollt´ ich dir dafür danken? [...]. Ich glaube, wenn´s ihn gibt, dass Gott es gut meint und dass er noch aus Scherben etwas baut und dass er schlichtweg segnet, wer ihm hoffnungsvoll begegnet und auch in der tiefsten Krise noch vertraut.
Muss ich immer dankbar sein?
„Hast du dich auch bedankt?“ Diese Frage habe ich als Kind oft gehört, wenn ich ein Geschenk bekam. Und sie hat mich immer genervt. Denn wenn mir das Geschenk gefiel, habe ich selten vergessen, mich zu bedanken. Und wenn nicht, kam mir ein „Danke“ schwer über die Lippen.
Dankbarkeit, wie Gott sie sich für uns wünscht, heißt nicht, Missstände schönzureden. Es geht dabei nicht um Realitätsleugnung, sondern um einen Perspektivwechsel.
Es geht darum, den Blick wegzulenken von dem, was noch nicht optimal in meinem Leben ist, auf das, wo Gott mich überreich beschenkt.
Sprüche zum Thema Dankbarkeit
Es gibt viele inspirierende Sprüche rund um das Thema Dankbarkeit, die einem neue Perspektiven aufzeigen und Mut machen. Ob in Form eines Dankgebets, eines Gedichts oder einer weisen Erkenntnis – Danken tut gut und gibt Kraft für ein Leben mit Perspektive. Wir haben einige Mut-machende Sprüche zusammengestellt:
Das Gegenteil von Undankbarkeit und Neid
In der Online-Enzyklopädie Wikipedia ist zu lesen: „Dankbarkeit ist ein Gefühl der Zufriedenheit und der Wertschätzung gegenüber einem Objekt, einer Person oder einem Zustand. Dankbarkeit ist ein warmes freundliches Gefühl gegenüber einem Wohltäter. Dankbarkeit ist das Gefühl der Anerkennung der erhaltenen Gunst, die mit Gewogenheit dem Wohltäter gegenüber einhergeht.
Es ist das Gefühl oder die Empfindung von Erkenntlichkeit, Freundlichkeit oder Wohlwollen dem Wohltäter gegenüber und die Bereitschaft eine angebrachte Erwiderung der Wohltaten oder Dienstleistungen zu machen oder, wenn man keine Erwiderung machen kann, der Wunsch, den Gönner erfolgreich und glücklich zu sehen.“ Das Gegenteil: Undankbarkeit und Neid.
Begegnet uns jemand, der uns Dank schuldig ist, gleich fällt es uns ein. Wie oft können wir jemand begegnen, dem wir Dank schuldig sind, ohne daran zu denken.
Johann Wolfgang von Goethe
Studien zum Thema Dankbarkeit
Dankbare Menschen sind glücklicher, optimistischer, hilfsbereiter, einfühlsamer und religiöser. Das haben Forscher herausgefunden. Der amerikanische Wissenschaftler Robert Emmons zeigt, wie sehr Dankbarkeit tatsächlich unser Leben positiv beeinflusst.
Anhand zahlreicher Studien macht er deutlich, dass ein von Herzen kommendes „Danke“ das Leben von Grund auf verändern und bereichern kann. Dankbarkeit wirkt sich auf Beziehungen und Freundschaften sowie die körperliche und seelische Gesundheit aus.
Robert Emmons ist der Meinung, dass jeder Mensch die Fähigkeit zur Dankbarkeit in sich trägt. Man muss es nur üben. Dazu teilten er und sein Kollege Michael McCullough 192 Probanden in drei Gruppen ein:
Die eine sollte zehn Wochen lang in einem Tagebuch notieren, wofür sie Dankbarkeit empfand, die zweite, was schlecht gelaufen war, und eine dritte Gruppe reflektierte neutral über ihre Erlebnisse. Nach zehn Wochen verglichen Emmons und McCullough die Ergebnisse.
Jene Personen, die das Dankbarkeitstagebuch geführt hatten, wiesen bei den psychologischen Befragungen messbar mehr Optimismus auf, als die Probanden der anderen beiden Gruppen. Sie fühlten sich vital und verspürten mehr Lebensfreude.
Körperliche Symptome wie Bauch- oder Kopfschmerzen, Schwindel oder Muskelverspannungen hatten sich reduziert. Die dankbaren Probanden gingen seltener zum Arzt, sie schliefen auch länger und besser und trieben messbar mehr Sport als die Vergleichsgruppen.
Die Bibel sagt: „Seid dankbar!“
Echter Dank hat einen Grund, einen Ausdruck und eine Wirkung, meint unser Autor Michael vom Ende, und fasst danach seine Erkenntnisse in drei Ratschlägen zusammen:
- Für Dankbarkeit muss es einen Grund geben. Grundlos dankbar – geht nicht. Wie oft sagen wir „mechanisch“ Danke, ohne dankbar zu sein. Dahinter steckt in der Tiefe vielleicht die Überzeugung, dass ich alles, was ich besitze und erreiche, nur mir selbst verdanke. Wohl dem, der merkt: Durch die Anwesenheit, das Reden oder das Tun eines Anderen wird die eigene Verzweiflung kleiner. Der Mut zum Leben und Glauben, zu Hoffen und Lieben wächst. Gründe zum Danken zu finden, kann dabei durchaus Arbeit bedeuten. Aber es ist Arbeit, die sich lohnt.
- Dankbarkeit kommt immer zum Ausdruck. Ausdruckslos dankbar sein geht auch nicht. Der Zustand des „Dankbar-Seins“ sucht ein Ventil. Das kann mit Worten geschehen, vielleicht mit dem kleinen Wort mit der großen Wirkung: Danke! Das kann auch ein Lächeln sein oder ein zupackender Einsatz für meinen Nächsten ohne Worte. Menschen mit dankbarer Seele sind gern gesehene Zeitgenossen. Denn die eigene Dankbarkeit löst etwas aus.
- Dankbarkeit hat immer auch eine Wirkung. Zugegeben: Was unser Ausdruck der Dankbarkeit auslöst, ist nicht immer sicht- oder sogar messbar. Fest steht trotzdem: Ein Wort des Dankes oder eine dankbare Geste lösen bei meinem Gegenüber etwas aus, aber auch bei mir selbst. Mein eigenes Glück wird größer. Die Welt wird besser und die Anzahl der Dankbaren wächst.
Kernig, knapp und kurz: Seien Sie dankbar! Warum aber überhaupt dieses Plädoyer? Einfach, weil es in der Bibel steht!
Der Tipp aus der Bibel lautet schlicht:
„Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5,18).
Der Schreiber ermutigt zu einer dankbaren Haltung und spricht sich gegen die falsche Überzeugung aus, niemand anderem zu Dank verpflichtet zu sein. Er weiß, dass Gott uns allen Grund gibt, dankbar zu sein.
Genauso weiß er, dass Dankbarkeit praktisch werden muss. Dass sie Ausdruck und Wirkung braucht.
Die Kunst des Dankens lässt sich lernen
„Dankbare Menschen sind glückliche Menschen“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Auch die Wissenschaft hat in den letzten Jahren zunehmend das Thema Dankbarkeit neu entdeckt – wobei dieses Konzept in der Bibel schon vor mehr als 2.000 Jahren propagiert worden ist.
Doch von Herzen dankbar zu sein fällt vielen Menschen schwer. Die Autorin und Referentin Hanna Backhaus hat die Erfahrung gemacht: Die Kunst des Dankens lässt sich lernen. Und wer sich darauf einlässt, dessen Leben verändert sich – zum Guten hin.
In ihrem Vortrag gibt sie praktische Tipps, wie wir Dankbarkeit mitten im Alltag entwickeln können:
Praxis-Tipp 1:
Nehmen Sie sich heute 5 Minuten Zeit, um zu sammeln, was Sie dankbar stimmt.
Praxis-Tipp 2:
Lassen Sie es mindestens einen Menschen oder Gott wissen, dass Sie ihm dankbar sind. Mit Worten oder ohne!
Praxis-Tipp 3:
Versuchen Sie, falls möglich, direkt die „Wirkung“ Ihres Ausdrucks zu „messen“. Bei sich und beim Anderen.
Fünf kleine Tipps für mehr Dankbarkeit
Tipp 1: Dankbarkeit für Ihre Lieblingsmenschen
Pflegen Sie Freundschaften und genießen Sie diese Beziehungen.
Eine Übung dazu: Schreiben Sie auf, wofür Sie einem guten Freund von Herzen dankbar sind. Und dann sagen sie der Person auch Bescheid! Und sei es nur eine kleine WhatsApp-Nachricht mit den Worten „Ich denke an dich.“
Tipp 2: Dankbarkeit für Ihre Mitmenschen
Dankbarkeit heißt, die Liebe weiterzugeben, die wir empfangen haben. Diese Liebe kann von Gott, von Ihren Freunden, Ihrer Familie, aber auch von Fremden kommen.
Eine Übung dazu: Notieren Sie, was andere für Sie getan haben und wofür Sie ihnen dankbar sind.
Tipp 3: Dankbarkeit für negative Ereignisse
Es gibt auch schwierige oder herausfordernde Seiten des Lebens. Gerade wenn Sie den Ist-Zustand und Ihre äußeren Umstände nicht ändern können, kann Dankbarkeit dabei helfen, mit dieser Situation hilfreicher umzugehen.
Eine Übung dazu: Schreiben Sie die herausfordernde Situation auf und alle Gründe, warum Sie (dennoch) dafür dankbar sein können, dass es so ist. Spätestens, wenn es wieder besser geht, halten Sie Rückschau und bedenken, wozu das alles gut gewesen sein könnte.
Tipp 4: Dankbarkeit für die Schöpfung
Was ist der wunderschönste Ort, an dem Sie jemals gewesen sind? Was ist der schönste Ort, den Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad entspannt erreichen können?
Eine Übung dazu: Notieren Sie Ihre Gedanken darüber! Oder vielleicht gibt es ein Bild des Lieblingsortes, das Sie an die Wand hängen können. Oder natürlich, Sie schwingen sich auf das Fahrrad und radeln eben mal hin, wenn es in der Nähe ist.
Tipp 5: Dankbarkeit für Ihr eigenes Leben
Tatsache ist: Wir sind alle einzigartig geschaffen und das Leben ist ein Wunder. Eine Übung dazu: Schreiben Sie alles auf, wofür Sie bei sich selbst dankbar sein können – angefangen vom Körper bis zu den Begabungen.
Denke daran: Was heute noch selbstverständlich für dich ist, kann schon morgen ein schmerzhafter Verlust oder zumindest eine Einschränkung sein, die dir das Leben weniger angenehm erscheinen lässt.
Doris Wolf
Faith-Hacks zum Thema Dankbarkeit
Anlässe zum Danken
Wann ist ein Dank angebracht? Hier einige Anlässe für das Wort mit den fünf Buchstaben.
Sagen Sie Danke für…
- Geschenke zum Geburtstag, zur Taufe, zur Hochzeit
- gute Wünsche zum ersten Arbeitstag, zum Jubiläum, zum Einzug ins neue Haus
- das Daumendrücken vor einer Prüfung, einem Vorstellungsgespräch, einer wichtigen Verhandlung
- guten Service im Restaurant, in der Werkstatt oder im Geschäft
- konstruktive Kritik an einem Text oder einem Vortrag
- kleine Gefälligkeiten im Alltag, wenn der Nachbar Ihre Pakete entgegen nimmt oder die Blumen gießt und die Katze in Ihrer Abwesenheit füttert
- Hilfe in Notsituationen, etwa beim Reifenwechsel bei einem Platten oder bei der Starthilfe, wenn das Auto nicht anspringt
- langjähriges Engagement, vielleicht für Sie im Ehrenamt oder als Vereinsmitglied
- hilfreiche Auskünfte oder Kontakte für einen guten Frisör, eine zuverlässige Autowerkstatt oder einen Party-Service für Ihre geplante Feier
- eine Einladung für eine private Essenseinladung ins Restaurant oder nach Hause
ERF Mitarbeiter zum Thema
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auflegen, als ich tragen kann.
Du läßt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.
Herr, was dieser Tag auch bringt – dein Name sei gelobt.
Amen.
Dietrich Bonhoeffer
Trotz schwerer Behinderung dankbar
Alesja Scheidemann aus Hüttenberg bei Gießen lebt seit ihrer Geburt mit schweren Einschränkungen. Sie ist zu 100 Prozent körperbehindert. „Ich bewege mich in einem Elektrorollstuhl, den ich über eine Kinnsteuerung lenke und kann normal kommunizieren.“, erklärt sie. Die 22-Jährige kann nur drei Finger und den Mund bewegen. Für den Alltag benötigt sie eine ständige Pflegeperson. Als sie geboren wurde, gaben ihr die Ärzte nur drei Monate zu leben. Trotz ihres Handycaps sagt sie: „Ich bin einfach dankbar, dass ich lebe und tolle Leute um mich habe“.
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