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© Daniel Fontenele / unsplash.com

07.10.2019 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Horst Marquardt

Mehr als Zufall

Gott begegnet Menschen auf wundersame Weise.

„Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe...Herr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.“ (Psalm 57,8.10).
 

Jakob Jambazian, der frühere Leiter der armenischen Sendungen von Trans World Radio (TWR), besuchte auf einer Amerika-Reise den ebenfalls aus Armenien stammenden Pastor Adjemian. Der sollte einige Ansprachen auf Tonband sprechen. Frau Adjemian lag krank im Bett. Die gastfreundliche Frau litt darunter, dass sie ihren Gast nicht selbst bedienen konnte, sondern andere es für sie tun lassen musste. Ihr Mann, bereits über 70 Jahre alt, hatte schon mehrere schwere Operationen hinter sich und fühlte sich nicht wohl. In einem Nebenzimmer stellten sie das Aufnahmegerät bereit und begannen mit den Aufnahmen. Die Hände von Pastor Adjemian zitterten leicht. Das erschwerte ihm das Lesen des Manuskriptes. Er musste es näher an sein Gesicht halten und verdeckte dadurch das Mikrofon. Das Rascheln des Papiers machte unliebsame Nebengeräusche. Die Stimme war auch nicht mehr so kräftig wie in früheren Jahren. Einstmals hatten sie in Beirut im Libanon die ersten Aufnahmen zusammen gemacht.

Zurück in Deutschland stellte Jakob Jambazian die Sendung zusammen. Der Tontechniker bemängelte die Qualität der Aufnahmen. Dass Gott jedoch auch so etwas gebrauchen kann, zeigte sich einige Zeit später. Eine Hörerin schrieb aus Kuwait:

„Zu unserem Erstaunen und zu unserer Freude entdecken wir euch im Radio und hören jetzt jeden Morgen die Kurzwellensendungen von TWR über Radio Monte Carlo in guter Qualität. 6.15 Uhr ist eine sehr günstige Zeit für uns hier in diesem arabischen Ölland. Wir stammen aus Armenien, sind nach Syrien geflüchtet, wanderten dann in den Libanon aus, dem Paradies des Orients. Wir wollten Geld verdienen und im Wohlstand leben. Aber der plötzliche Bürgerkrieg hat alles zerschlagen. So zogen wir weiter nach Kuwait. Hier gibt es Arbeit und Geld, aber wir sind fern von der lieben Heimat, den schönen Bergen Libanons, dem Meer und unseren armenischen Freunden. Hier sind viele Armenier. Wir möchten ihnen mitteilen, dass fast alle hier ihre Sendungen hören. Heute Morgen erfreuten mich wieder die schönen Lieder, dann sprach Herr Adjemian. Er hatte eine so zarte, aus dem Herzen kommende Botschaft, die mich derart ansprach, dass ich Jesus Christus als meinen Heiland aufgenommen habe. Meine Freude ist unendlich groß. Ich sage allen, denen ich begegne, sie sollen auch diesen Sender hören.“

Pastor Adjemian und die Schreiberin des Briefes hatten im Libanon gelebt. Der Bürgerkrieg brachte den Pastor nach Kalifornien, die Frau nach Kuwait und ein Armenier, der in Deutschland lebte, organisierte eine Sendung, durch die ein Mensch zu Jesus Christus kam. Das war ohne Frage mehr als ein Zufall.

 Horst Marquardt

Horst Marquardt

  |  langjähriger Direktor des ERF (✝)

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