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© mhreeza / unsplash.com

23.09.2021 / ERF Global Hope / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Claudia Schmidt

Afghanistan in Angst

Der PANI-Radiosender verbreitet Hoffnung in der umkämpften Region.

Die Nachrichten und Bilder aus Afghanistan sind erschütternd. Seit die Taliban in rasanter Geschwindigkeit die Macht im Land zurückerobert haben, lebt ein Großteil der Bevölkerung in ständiger Angst. Besonders hart trifft es einheimische Mitarbeiter der ausländischen Besatzungstruppen, Frauen sowie ethnische und religiöse Minderheiten.

Dazu gehören auch die geschätzt 8.000 bis 12.000 afghanischen Christen. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, da fast alle Jesus-Nachfolger im Land ihren Glauben im Verborgenen leben. Denn wer sich in dem muslimischen Staat vom Islam abwendet, muss mit dem Tod rechnen. Das war schon vor der Machtübernahme durch die Taliban so. Seit die islamischen Fundamentalisten wieder die Kontrolle über das ganze Land übernommen haben, haben sich Angst und Unsicherheit weiter verschärft.

Seit mehr als sieben Jahren sendet ERF Partner TWR über den PANI-Sender Radioprogramme in den Sprachen Paschtu und Dari nach Afghanistan. Von Beginn an ist der ERF am Aufbau und Unterhalt dieses strategisch wichtigen Mittelwellensenders maßgeblich beteiligt. PANI steht für Pakistan, Afghanistan und Nordindien.

Dass sich trotz des immensen Drucks Menschen für den Glauben an Jesus interessieren, zeigen die zahlreichen Reaktionen der letzten Jahre auf unsere christlichen Radiosendungen. Diese erreichen das Gebiet von außen über einen starken Mittelwellensender (genannt PANI-Sender).

Mehr Sendezeit für afghanische Programme

„Unser Team hat nach der Machtübernahme durch die Taliban etwa 50 Prozent mehr Anrufe erhalten“, berichtet der Leiter der Gesamtregion. Es sind bestehende, alte und neue Kontakte. Dies zeigt: Die Menschen suchen und finden unsere Programme. TWR hat deshalb die Sendezeiten in die Krisenregion erhöht.

Für viele Afghanen sind die täglichen Bibelprogramme der einzige Lichtblick in einer düsteren Zeit. Manche der Anrufer bitten um Unterstützung bei der Flucht. Andere suchen eine Stimme, mit der sie ihre Ängste teilen können. Oder sie bitten um Gebet, wie Ahmad*, der einem Mitarbeiter mitteilt: „Ich fühle mich wie ein Schaf, das unter Wölfen an einem sehr dunklen Ort hier in Afghanistan lebt. Ich liebe Jesus und sein Wort. Und ich liebe eure Programme. Bitte betet für mich.“

Ich fühle mich wie ein Schaf, das unter Wölfen an einem sehr dunklen Ort hier in Afghanistan lebt. – Zuhörer aus Afghanistan

Solche bewegenden Statements zeigen, dass die Christen dieser Region einen festen Glauben brauchen und dass die biblischen Botschaften direkt in ihr Leben sprechen. Auch Jesus sagt in Lukas 10,3 zu seinen Jüngern, dass er sie wie Schafe unter die Wölfe sendet. Aber er verspricht jedem, der ihm nachfolgt, ihn nicht allein zu lassen. Seine Jünger erleben inmitten aller Herausforderungen Jesu Kraft und Beistand (Lukas 10,19).

Programme in der Muttersprache der Taliban

Diese Kraft kann auch die Herzen der Taliban berühren und verändern. Denn die Radioprogramme werden in deren Muttersprache Paschtu ausgestrahlt. Aus dem Volksstamm der Paschtunen, die in Afghanistan und Pakistan beheimatet sind, hat sich die Taliban-Bewegung vor fast drei Jahrzehnten gegründet. In Afghanistan gehören die Paschtunen mit einem Anteil von circa 45 Prozent zur größten Volksgruppe des Landes.

Der ERF fördert christliche Medienprojekte in über 50 Ländern und Sprachen in Zusammenarbeit mit TWR. Schwerpunkt sind Regionen, in denen eine solche Arbeit aufgrund von Krisen, Kriegen oder fehlender Religionsfreiheit ohne Hilfe von außen nicht möglich wäre. Mit Ihrer Spende senden Sie ein Stück Hoffnung nach Afghanistan und in andere Krisengebiete dieser Welt. Danke für Ihre Unterstützung.

Nach der schnellen Machtübernahme stehen die Taliban-Führer in den nächsten Monaten jedoch zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Afghanistan gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Hilfsorganisationen schlagen bereits Alarm, dass der wachsenden Bevölkerung ohne Hilfe von außen in den kommenden Monaten eine Hungersnot droht. Hinzu kommt, dass seit über 40 Jahren Kriege und Konflikte das Leben der geschundenen und gespaltenen Nation bestimmen. Die Sehnsucht der afghanischen Bevölkerung nach Frieden, Freiheit und Hoffnung ist daher groß.

 

Beten Sie mit uns für die Situation in Afghanistan und für unsere christliche Medienarbeit:

  • … für gute politische Lösungen, die die Lage der unterdrückten Menschen, vor allem der Minderheiten, Frauen und Mädchen, verbessern und erträglicher machen.
  • … dass über den PANI-Sender weiterhin christliche Programme in guter Qualität nach Afghanistan ausgestrahlt werden können.
  • … dass Christen und Suchende die Programme finden und dadurch Kraft, Mut und neue Hoffnung finden. Bitten Sie auch um Bewahrung, Weisheit und Standhaftigkeit für Christen, die ihren Glauben heimlich leben.
  • … um Weisheit, Kraft und Einfühlungsvermögen für das PANI-Team, das die zahlreichen, teils verzweifelten und entmutigten Hörer betreut.
  • … dass auch Taliban-Anhänger die Programme in ihrer Muttersprache Paschtu hören und davon berührt und verändert werden.
 Claudia Schmidt

Claudia Schmidt

  |  Unit Leader ERF Global Hope

Verantwortet die weltweite Arbeit des ERF und ist begeistert, dass das Evangelium über Medien alle Grenzen überwinden kann.

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Redaktion /

Da es sich um einen Mittelwellensender handelt, sendet er nur in die genannte Region (Pakistan, Afghanistan und Nordindien). Bis nach Europa reicht sein Signal nicht. Allerdings sind einige der mehr

Hann G. /

Kann ich den Sender von hier (Nürnberg) aus auch erreichen und, wass toll wäre, in Deutsch?

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