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© ERF / Andreas Gerhardt

02.08.2013 / Leben / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Nelli Bangert

So werden Sie garantiert zum Mobbingopfer!

Fünf todsichere Tipps für Christen. Eine Parodie.

Das Leben als Christ ist kein Ponyhof! Im Gegenteil: Häufig ist es mühsam und schwer – denn das Kreuz tragen ist ein schweres Los. Macht aber nichts. Denn schon Jesus hat ja davor gewarnt, dass Christen um seines Namens willen gehasst werden, oder nicht? Daher erfüllen sich wohl im Mobbing-Alltag schlicht seine Worte.

Insbesondere, wenn man auf der Arbeit oder in der Uni mit allerlei weltlichen Ansichten und Handlungen konfrontiert wird und – so wie es sich eben als vorbildlicher Christ gehört – ohne Gnade dagegen ankämpft. Also bleiben Sie dran: Schwimmen Sie gegen den Strom. Gehen Sie den Leuten auf die Nerven. Dann klappt’s auch mit dem Mobbing.

Sehen Sie Gespräche mit Nichtchristen nur als Mittel zum Zweck!

Es führt leider kein Weg dran vorbei: Sie müssen mit Ihren Arbeitskollegen in der Pause oder auch während der Arbeit kommunizieren. Natürlich lassen sich dabei unnötige Worte kaum vermeiden. Doch lenken Sie das Gespräch immer wieder fokussiert aufs Wesentliche: Ihren Glauben an Gott. Wenn Sie also beispielweise danach gefragt werden, wie es Ihren Kindern geht oder wie es mit dem Sommerurlaub aussieht, spulen Sie Ihre Antwort auf die Frage ab. Lassen Sie sich aber nicht davon abbringen, Ihren Satz langsam und betont mit „So Gott will“ abzuschließen.

Das ist die perfekte Überleitung zum Wesentlichen: Endlich können Sie die drei Punkte der Predigt vom Sonntag wiederholen und von Ihrer Stillen Zeit morgens erzählen. Wenn Sie merken, dass Ihr Gesprächspartner nicht konzentriert zuhört, sprechen Sie es gleich an. Mag sein, Ihre Arbeitskollegen meiden mit der Zeit Gespräche mit Ihnen. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Denn was gesagt werden muss, muss gesagt werden!

Helfen Sie immer und überall!

Egal, welche Arbeit ansteht: Auf Sie sollte jedermann zählen können. Helfen Sie Martin beim Umzug, Karl beim Baumfällen und Christian bei der Autoreparatur. Ach – und natürlich kümmern Sie sich um die Katze, wenn Frau Müller im Urlaub ist.

Sagen Sie also bei Hilferufen grundsätzlich „Ja“! Nehmen Sie keine Rücksicht darauf, ob Sie gerade einen anstrengenden Arbeitstag hatten, Sie Ihren Kindern versprochen haben, in den Zoo zu fahren oder Sie gesundheitlich ein wenig angeschlagen sind. Der Nächste geht immer vor.

Natürlich kann es sein, dass sich Ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft rumspricht und Sie von Menschen ausgenutzt werden, die Sie sonst kaum beachten, doch nehmen Sie das in Kauf. So ist das Leben als lebendiges Opfer! (Römer 12,1) Und nehmen Sie bloß Abstand von einem Dankeschön oder gar Gegenleistungen. Mag sein, das tut der Beziehung zu Ihren Mitmenschen gut – aber dann hätten Sie Ihren Lohn ja schon gehabt!

Lachen Sie bloß nicht!

Dass Nichtchristen aber auch immer so viel Spaß am Wochenende haben müssen! Sie kommen zur Arbeit und erzählen amüsiert von der Party am Wochenende. Dabei haben sie scheinbar mächtig viel Spaß gehabt und ihr Leben genossen. Wenn Ihre Kollegen eine kurze Erzählpause einlegen, kommen Sie ins Spiel. Nutzen Sie diese Vorlage um einzig wahre Werte zu vermitteln. Sagen Sie also betont und nachdrücklich: „Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben.“

Unterstreichen Sie dabei diesen Satz mit einem todernsten Blick. Zwar sagt die Mimik häufig mehr als 1.000 Worte, aber egal: Es ist schlicht nicht nötig, für diesen Satz ein Lächeln auf Ihrem Gesicht zuzulassen. Wir sind doch nicht auf einem Kindergeburtstag! Es geht um das Ausharren, bis Christus endlich vom Leben auf der Erde erlöst. Weltliche Freude ist kurz und eitel.

Wenn Sie also lächeln, dann bitte nur dann, wenn Sie in der Mittagspause Ihre Bibel lesen. Denn schließlich sind seine Mahnungen des Herzens Wonne. (Ps 119,111) Vielleicht werden Sie deswegen von Arbeitskollegen als Spaßbremse abgetan, aber dann ist es halt so. Die werden schon sehen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!

Nutzen Sie den erhobenen Zeigefinger!

Warum sind Ihre Arbeitskollegen auch immer so abgrundtief sündig? Sabine lästert über Edelgard, weil diese sich unvorteilhaft kleidet. Und Steffi hat schon zwei Scheidungen hinter sich. Wie gut, dass Sie mit gutem Beispiel vorangehen und ein moralin- äh, moralisch reines Leben führen. Noch niemals haben Sie Alkohol getrunken, Parties sind für Sie tabu und jeden Sonntag sind Sie in der Kirche. Wenn das mal nicht tugendhaft ist!

Da ist es nur richtig, dass Sie mit Ihrer reinen Weste Ihre Kollegen deutlich auf ihre Fehltritte hinweisen. Ermahnen Sie Sabine also jedes Mal, wenn Sie wieder mit der üblen Nachrede beginnt und schieben Sie Steffi immer mal wieder die Infobroschüre „Scheidung ist Sünde“ zu. Ihre Kollegen können von Glück reden, dass sie einen gläubigen Menschen im Büro haben, der sie auf ihre Fehler hinweist.

Sprechen Sie unfaires Verhalten Ihnen gegenüber niemals an!

Irgendwie ist es jeden Morgen so. Wenn Sie reinkommen, stoppt das Gespräch der Kollegen ruckartig. Ihnen ist klar, dass Ihre Arbeitskollegen mit großer Wahrscheinlichkeit über Sie reden. Und das nicht positiv.

Doch das ist nun einmal das Schicksal. Jesus wurde auch verachtet und nicht von allen geliebt. Sehen Sie es als Ehre an, stückweise dieses Leid für Ihren Herrn zu tragen.

Denken Sie niemals drüber nach, dass diese Situation sich vielleicht auch ändern könnte, wenn Sie Ihre Wahrnehmung auf den Tisch brächten und mit Ihren Kollegen ein offenes Gespräch führten. Schon gar nicht sollten Sie mal Klartext reden, denn Sie könnten damit jemanden verletzen. Was wäre das für ein Beispiel, ein Christ, der anderen auf die Füße tritt?

Halten Sie sich eng an diese Tipps, dann wird das Mobbing nicht lange auf sich warten lassen. Wenn Sie es schaffen die Tipps umzusetzen, dann bringen Sie ordentlich Pfeffer, ähm, Salz in Ihre Beziehungen. In diesem Sinne: Predigen Sie das Wort. Zur Zeit oder zur Unzeit!

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Rüdiger W. /

sehr böse ! aber leider wahr ! kann trotzdem gut drüber lachen, obwohl ich meine meinen Glauben sehr ernst zu nehmen- war früher aber selber so

MyhopeinHim /

Sehr guter Artikel, von diesen sollte es mehrere geben. Aber auch Anregungen wie man mit viel Gnade und Humor den Nicht Christen das Leben leichter machen kann.

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