„Das geht ja gar nicht mehr!“ Das habe ich schon oft gedacht, wenn ich meinen Kleiderschrank öffne und darin ein Kleidungsstück entdecke, was schon einige Jahre darin gelegen hat: Es passt nicht mehr und vom Stil her ist es auch mehr als „old fashioned.“ Doch wohin mit den alten Klamotten? In die Altkleiderspende? Und trägt die dann noch irgendwer?
Gute Frage. Wer möchte, dass aus der alten Lieblingsbluse noch einmal ein modisches Kleidungsstück für jemand anderen wird, kann seine alten Kleider an die Kleiderspende der Berliner Stadtmission geben. Dort werden Klamotten, die keiner mehr haben will, ge-„upcycelt“ – und zwar für den Berliner Modeladen „Water to Wine“.
Upcycling – was ist das?
Doch was bedeutet „Upcycling“? Sarah Schwesig, Leiterin von „Water to Wine“, erklärt ihr Konzept so: „Wir sehen in dem Abfall gute Ressourcen, die noch genutzt werden können. Auf neudeutsch heißt das ‚Upcycling.‘“Upcycling heißt also aus etwas Altem wird etwas Neues und zwar so, dass der Rohstoff nicht nur einfach wiederverwendet wird, sondern auch aufgewertet wird. In der Schneiderei von „Water to Wine“ entstehen auf diese Weise aus alten Hemden Hosen, Taschen aus Lederresten und Schmuck aus altem Besteck. Diese werden im Laden von „Water to Wine“ verkauft. Eein Großteil dieser Einnahmen wird wiederum an die Obdachlosenhilfe gespendet.
Doch wie kann ich selbst daheim aus etwas Altem aus meinem Schrank ein neues Fashion-Highlight machen? Sarah Schwesig von „Water to Wine“ hat extra für uns eine kleine Anleitung für das Basteln von Armbändern zusammengestellt. So können Sie aus alten Dosen und Stoffresten ein hippes Armband basteln.
Ein Armband aus Dosenresten
Was man braucht: alte Büchsendose, Kleber, Feile, Stoffreste, Klammern, Blechschere
Schritt 1: Die Dose mit der Blechschere in Streifen schneiden. Diese sollten etwa 3-4 cm breit und circa 15 cm lang sein
Schritt 2: Damit man sich am neuen Armband nicht verletzen kann, müssen die Ränder mit der Feile sauber abgefeilt werden.
Schritt 3: Das Armband mit dem Stoff nach Wahl bekleben. Diesen kann man, wenn nötig, vorher noch auf die richtige Größe zuschneiden. Dabei sollte man die innere Seite nicht vergessen.
Schritt 4: Wäscheklammern anbringen für ein besseres Klebeergebnis und das Armband einige Zeit trocknen lassen. Fertig!
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
"Upcycling" ist für mich kein neudeutsches Wort, sondern ein englischer Begriff, der viele ältere Menschen verärgert, die die englische Sprache nicht beherrschen. Warum nicht "Aus alt mach … mehrneu"?
Gewiss: Im Mittelalter war Latein DIE Sprache, in der Barockzeit Französisch und davon haben sich so manche Vokabeln erhalten im Alltagsdeutsch. Doch muss man sich solche Sprachmonster wie "Upcycling" antun? Damit tut man dem guten Zweck keinen Gefallen.
Nette Idee, aber lohnt sich der Aufwand wirklich?
Wenn die Schneiderin davon leben müsste, wären die neuen Teile unbezahlbar.