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/ Wort zum Tag

Jesaja 25,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Gott der HERR wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen."

Jesaja 25,8

„Es ist schwerer, eine Träne zu stillen, als tausend zu vergießen“, lautet ein alter Spruch. Wie wahr das ist, entdecken wir immer wieder in unserem Alltag. Denn um eine Träne zu stillen bedarf es nicht nur eines Taschentuches, das man dem Andern reicht. Oft erfahren wir, dass auch unsere besten Worte und Gesten beim Andern nicht ankommen. Denn wer Tränen trocknen will, muss ganz nahe beim Andern sein. Genau an dieser Stelle trifft unser Bibelwort. Gott ist ganz nahe bei uns Menschen. Deutlich hat er uns das dadurch gezeigt, dass er seinen Sohn, Jesus Christus, in unsere Welt gesandt hat. Von ihm wissen wir, dass er alle Höhen und Tiefen des Lebens durchlebt hat und uns deshalb in allen Fällen versteht (Hebräer 4,12).
Ja, Gott sieht uns mit unseren Tränen der Enttäuschung. Auch die Tränen über den Verlust von Liebgewonnenem, der Verzweiflung, der Verbitterung und Einsamkeit sieht er. Gott weiß um unsere Tränen. Er zählt sie sogar. (Psalm 56,9). Doch er zuckt nicht hilflos die Achseln. Er kommt uns entgegen. Dies geschieht auf verschiedene Weise. Dem einen schickt er einen Menschen, der ihm weiter hilft. Ein anderer erfährt Gottes plötzliches Eingreifen in die Situation und lässt so aus Tränen der Enttäuschung 'Freudentränen' werden. Oft kommt uns Gott auch dadurch entgegen, dass er uns durch sein Wort ermuntert, aufrichtet, tröstet. So wie es Hagar erlebte, als sie heimatlos in der Wüste umherirrte. Sie entdeckt: „Du bist ein Gott der mich sieht“ (1. Mose 16,13). Das gab ihr Kraft, die nächsten Schritte getrost weiter zu gehen. Getröstet wurde auch Jakob durch den Traum von der Himmelsleiter, sodass er am nächsten Morgen erstaunt ausruft: „Der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht“ (1. Mose 28,16). Ja, Gott wischt manchmal schon hier auf dieser Erde Tränen weg, indem er uns spüren lässt, dass er bei uns ist.
Alle Tröstungen Gottes heute sind allerdings vorübergehend. Bis ans Ende unseres Lebens werden wir immer wieder Tränen vergießen. So wird unser Wort zum Tag seine letzte Erfüllung erst in der Zukunft erfahren. Dann nämlich, wenn Jesus Christus, als der Herr der Welt, wiederkommt, um uns zu sich in den Himmel zu holen (Johannes 14,3). Dann, wenn der letzte Kampf ausgefochten ist und der Sieg Jesu über die Sünde und alles satanische Wesen endgültig errungen ist, dann wird auch die letzte Träne von unserem Auge abgewischt werden.
Dann werden auch wir, die wir jetzt noch mit Tränen säen, mit Freuden ernten“ (Psalm 126,5). Diesen Ausblick hat ein dänischer Theologe (Bischof Brorson 1694 – 1764) so umschrieben: „Noch eine kleine Zeit, dann ist's gewonnen, dann ist der ganze Streit in Nichts zerronnen. Dann werd ich laben mich an Lebensbächen, und ewig, ewiglich mit Jesus sprechen“!
 

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