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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Hoffnung für die Miserablen

Andreas Odrich über Psalm 9,19

Der HERR wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.

Psalm 9,19

Les Misérables – ein Musical, das auf eine Geschichte von Victor Hugo zurückgeht. Ein Mann steckt im Gefängnis, weil er aus Hunger Brot gestohlen hat. Die Geschichte spielt in der Zeit vor der Französischen Revolution. Sie berichtet ungeschönt von den katastrophalen Verhältnissen der damaligen Feudalzeit. Am Schluss stirbt der Held. Sein Leichnam wird auf dem Armenfriedhof verscharrt. Er ist ein "Miserabler", zu Deutsch ein Elender. 

Die damalige Kirche hat leider nichts gegen diese Verhältnisse unternommen. Die Bibel, auf die sich diese Kirche beruft, spricht eine andere Sprache: "Der Herr wird den Armen nicht vergessen, die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich." So trumpft Psalm 9 gegen dieses Unrecht auf. Gottes Wort, und damit Gott selbst, will sich nicht mit den Verhältnissen abfinden. Die Elenden sollen nicht miserabel dahinvegetieren sondern aufgerichtet und gestärkt werden. Gottes Reich soll schon jetzt anbrechen, die Zeiten wenden, und Menschen versorgen und nähren. 

Christen sind aufgerufen, daran mitzuwirken. Oder um es ganz deutlich zu sagen: Sie handeln äußerst miserabel, wenn sie sich nicht daran beteiligen. Vielmehr ist und bleibt Solidarität mit den Elenden erste Christenpflicht. Gerade am 1. Mai lohnt es sich, darüber nachzudenken und danach zu handeln.

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Kommentare (1)

Hans-Ulrich E. /

Bitte im letzten Wort des vorletzten Abschnitts ein
-e- wegnehmen: nähren anstatt näheren.
MfG