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Welche Worte der Bibel lieben wir am meisten?

Johannes Schmidt über Hebräer 4,12.

Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Hebräer 4,12

Welche Bibeltexte lieben Sie eigentlich am meisten? Vermutlich knackige, leicht merkbare und sicher auch ermutigende, hilfreiche Worte. Und das ist auch in Ordnung, solange Sie dabei keine Schlagseite bekommen, solange Sie auch den folgenden Bibelvers nicht ausblenden.

Der steht im Brief an die Hebräer in Kapitel vier, Vers zwölf: "Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig [oder auch wirksam]. Es ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und es dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, [oder andere übersetzen: Gelenke]. Und es ist auch ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens."

Damit wird ein zweiter Schwerpunkt sichtbar. Da klingen auf einmal kämpferische, ja fast kriegerische Töne an. Das Wort Gottes - und damit das der Bibel - wird mit einem Schwert verglichen. Es ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Die wenigsten von uns können wirklich etwas mit Schwertern anfangen. Mittelalter-Fans und ein paar Experten wissen: Zweischneidige Schwerter waren beliebt. Sie boten mehr Möglichkeiten beim Kampf - eben weil sie zwei Schneiden hatten.

Der Fokus liegt also eindeutig beim Kämpfen, bei Auseinandersetzungen. Es geht nicht um Kuscheleinheiten. Nein, es geht um das Scheiden, also um das Trennen. Getrennt werden sollen als erstes der Geist und die Seele. Dann ist vom Mark und den Gelenken die Rede. Zum Schluss werden noch die Vorstellungen und Gedanken unseres Herzens genannt. Damit kommen zuerst unsere Emotionen zur Sprache, zum zweiten der Körper und drittens dann noch unser Denken.

Gottes Wort hat also Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens. Es trennt, was sich bei uns auf ungute Weise vermischt. Oder anders: Gottes Wort wird immer wieder den Finger in offene Wunden legen. Es wird immer wieder unsere Emotionen, unser Denken und auch unser Tun bewerten. Das fordert heraus.

Denn die große Frage ist ja dann doch: Wie gehen Sie, wie gehe ich dann mit biblischen Worten um? Ich fürchte: Sie und ich haben diese Sicht oft gar nicht so richtig auf dem Zettel. Meistens fallen mir zuerst die anderen ein. Die sollten sich das einmal dringend zu Herzen nehmen. Klar, manchmal merke ich auch: Hoppla, ich bin ja auch davon betroffen. Und was passiert dann relativ oft? Ich rede mir das schön. Oder ich schiebe es auf die so genannte lange Bank, des Teufels liebstes Möbelstück.

Ich kann also nicht mehr einfach so weitermachen wie bisher. Ich muss die zwei Seiten der Bibel ab sofort viel ernster nehmen. Sie lenkt den Blick auf die Gute Nachricht und damit das Evangelium von Jesus als Zentrum. Aber gleichzeitig fordert sie mich auch heraus. Denn die biblischen Worte haben unüberhörbar immer auch einen kritischen Ton. Sie ermutigen mich, mir selbst gegenüber kritisch zu werden. Der Herr schenke Ihnen und mir den Mut, sich auf diesen Doppelpack einzulassen!

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