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Weitersagen was Gott getan hat

Norbert Held über Daniel 6,28.

Der lebendige Gott ist ein Retter und Nothelfer.

Daniel 6,28

Vermutlich kennen viele von Ihnen das aus manchen alltäglichen Situationen: Es macht einen Unterschied, wer etwas sagt. Was aus dem Mund des Einen ganz selbstverständlich klingt, wirkt aus dem Mund eines anderen völlig überraschend. Es ist ja nicht dasselbe, ob eine Ärztin oder ein Handwerker ihre Einschätzung zu einer Krankheit abgeben – auch dann nicht, wenn sie zum gleichen Ergebnis kommen. Auch die Erläuterungen zu einer Matheaufgabe klingen anders, ob ein Fachlehrer oder eine Abiturientin die Lösungsansätze erklärt. In aller Regel nehme ich einer Person mit der entsprechenden Ausbildung und Fachkenntnis ihre Einschätzung leichter ab, während ich bei anderen viel eher Zweifel habe. Aus dem Mund eines Profis klingt es für mich in der Regel logisch und fundiert. Wenn aber ein sogenannter Laie zur gleichen Feststellung kommt, löst das bei mir öfter Bedenken aus, ich horche besonders auf.

Mit dem Bibelvers aus dem Prophetenbuch Daniel verhält es sich ähnlich. Es lautet: „Der lebendige Gott ist ein Retter und Nothelfer“ (Kapitel 6,28). Auf den ersten Blick scheint es ein kurzer Satz aus einer Predigt des Propheten zu sein. Was wie eine dogmatische Aussage über Gott anmutet, ist in Wirklichkeit aber ein Zitat aus der Regierungserklärung des Königs Darius. Also eine überraschend andere Kategorie als die Predigt eines dazu Berufenen. Darius hat eine aufregende Zeit hinter sich. Gegen seinen Willen muss er, weil er einigen seiner mächtigen Fürsten auf den Leim gegangen ist, den Propheten Daniel in die Löwengrube werfen lassen. Aus Neid und Eifersucht wollten die Fürsten Daniel weghaben. Sie finden einen Weg, ihn bei seinem Gottesglauben zu packen. Am nächsten Morgen stellt der König überglücklich fest, dass Gott Daniel auch von den Löwen hat erretten können. Seine Erkenntnis aus dieser grausamen und doch glücklich ausgegangenen Geschichte fasst Darius nun in einer öffentlichen Erklärung zusammen: „Der lebendige Gott ist ein Retter und Nothelfer.“ Darius hat das selbst erlebt; beziehungsweise er hat es aus nächster Nähe am Beispiel Daniels gesehen. Es ist für ihn selbst eine Ermutigung für den Glauben an den Gott Daniels. Davon sollen auch andere in seinem Reich erfahren. Darum erlässt er eine Proklamation für sein ganzes Weltreich. Gott rettet Daniel aus einer großen Notlage. Gott bestätigt das Vertrauen des Propheten vor den Augen der Mächtigen. Gott ist vertrauenswürdig. Das, davon ist Darius überzeugt, muss überall im Land bekannt werden.

Ich verstehe diesen Bibelvers zunächst als eine kräftige Ermutigung, auf Gott zu vertrauen. Retten ist Gottes Sache. Das hat er in unendlich vielen Situationen für sein Volk Israel gezeigt. Und als Höhepunkt hat er es durch seinen Sohn Jesus Christus bestätigt: „Wenn du in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet“ so hält es Paulus fest im Römerbrief, Kapitel 10, Vers 9.

Der heutige Bibelvers ist aber auch eine Aufforderung, von der Treue Gottes und der Erlösung durch ihn zu erzählen. Aus eigenem Erleben und der Erfahrung anderer. Ob als Prophet, also berufener Fachmann. Oder als König, der einerseits zwar Laie ist, aber ein Freund Gottes und mit seinem Handeln vertraut. Für die Verkündigung der Taten Gottes sind alle verantwortlich, die davon Kenntnis haben.

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