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Veränderte Rangliste

Rainer Dick über Römer 12,16.

Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch zu den niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.

Römer 12,16

Vor einiger Zeit spielte ich mit meinen Enkeln Fußball. Eigentlich verstehen sich die Kinder gut. Aber bei dem Spiel kam es nach einiger Zeit zum Streit. „Ich bin besser als du!“ „Ich hab mehr Tore geschossen als du.“ Und das Verständnis unter ihnen und die Einigkeit waren weg. Weil jeder von ihnen besser und größer sein wollte als der andere.

Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom. Er kennt sie noch nicht. Und sie kennen ihn noch nicht. Damit die Christen in Rom aber wissen, was Paulus bewegt und am Herzen liegt, schreibt er ihnen einen Brief. Und am Herzen liegt ihm unter anderem die Einheit der Christen. Um die hatte doch auch Jesus gebeten. Im Johannesevangelium lesen wir:

„Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins werden.“ (Johannes 17,20)

Und weil unserem Herrn die Einigkeit unter Christen so wichtig ist, macht Paulus die Gemeinde in Rom auf Verhaltensweisen aufmerksam, die die Einheit zerstören. Das galt damals und das gilt auch heute noch.

Das heutige Bibelwort sagt: Einigkeit wird zerstört, wenn unser Streben dahin geht, besser zu sein als andere. Paulus meint nicht das Streben, das Beste aus meinem Leben zu machen. Es geht ihm um die Frage, wer im Mittelpunkt meines Strebens steht – Jesus und die Geschwister oder ich selbst. Es geht um unsere Herzenshaltung. Was treibt mich im Leben an? Will ich Jesus ehren und die Geschwister lieben? Oder will ich nur einflussreicher, angesehener und bedeutender als andere sein? Manche Gemeinschaft ist daran zerbrochen, dass es in ihr Menschen gab, die sich nur selbst verwirklichen wollten.

Christen haben Jesus als Herrn. An ihm orientieren sie sich. Und was hat er uns vorgemacht? „Er machte sich selbst leer und nahm Knechtsgestalt an.“ So lesen wir es im Philipperbrief. Und warum hat er das gemacht? Um uns nahe zu sein, weil er uns retten wollte. Jesus, mein Herr, hat einen Zug nach unten. Deshalb will ich auch heute einsteigen in den „Zug nach unten“. Denn Jesus steht doch bei mir in der Rangliste ganz oben. Oder?

Die Einheit der Nachfolger des Herrn Jesus ist ein hohes Gut. Sie schafft nicht nur ein befriedetes Gemeindeleben. Sie ist auch ein Zeugnis in einer nichtchristlichen Umwelt für gelingendes Zusammenleben.

Der Dichter Christian Fürchtegott Gellert hat diese Haltung für sich so beschrieben:

Wir haben einen Gott und Herrn,

sind eines Leibes Glieder,

drum diene deinem Nächsten gern,

denn wir sind alle Brüder.

Gott schuf die Welt nicht bloß für mich,

mein Nächster ist sein Kind wie ich.

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