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Staune!

Stefan Lämmer über Psalm 130,3.

Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen?

Psalm 130,3

Wie gehen Sie mit Ihren dunklen Stunden um? Vielleicht wie Adam, der die Übertretung des einzigen Gebotes allein seiner Ehefrau Eva in die Schuhe schieben wollte? Vielleicht wie Mose, der sich nach dem Mord an dem Aufseher auf und davon machte? Vielleicht wie David, der seinen Ehebruch vertuschen wollte?

Die Bibel erzählt offen und ehrlich: Die Mütter und Väter des Glaubens besaßen Ecken und Kanten. Ihnen unterliefen große und kleine Fehltritte. So heißt es ganz ehrlich im Psalm 130: „Wenn du, Herr, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen?“

Wenn wir nicht nur oberflächlich von Sünde sprechen, sondern tiefer bohren, dann kann kein einziger seine Hände in Unschuld waschen. Wenn wir ehrlich jeden Neidgedanken als Schuld werten, wenn wir jeden Zorn gegen einen Autofahrer, der mir die Vorfahrt nimmt oder vor der Nase den letzten Parkplatz raubt, als Sünde anerkennen, dann verliere ich meine weiße Weste.

Doch nun fährt der Psalm überraschend fort: „Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.“

Normalerweise befreit die Vergebung. Im Normalfall legt sich die Furcht vor Strafe, wenn mir vergeben wird. Da stellt sich mir die Frage: Welche Furcht kann hier gemeint sein? Sicher keine Angst vor Bestrafung, sondern ein Staunen, dass Gott ganz anders handelt als wir Menschen.

Bei Gott finden selbst Mörder wie Mose und Ehebrecher wie David Vergebung. Dieses Vergeben fällt in unserer Welt angenehm auf. Dieses Verhalten Gottes fällt aus dem normalen täglichen Umgang von uns Menschen positiv heraus. Wie oft hätte ich vergeben sollen, aber ich habe meinen Groll bewahrt. Wie viel Not gibt es in Familien, weil alte Geschichten nicht vergeben werden.

Doch Gott handelt da anders. Gott behandelt uns nicht nach unseren dunklen Stunden. Wenn Gott alle meine Sünden anrechnen würde, könnte ich nicht bestehen!

In Jesu Verhalten wird deutlich, wie Gott mit uns umgeht. Denn da kommt ein Betrüger Namens Zachäus zu ihm und Jesus wird sein Freund, obwohl er ein Feind aller Betrügereien ist. Da bringt man eine Ehebrecherin zu Jesus und Jesus schenkt ihr einen Neubeginn. Jesus schenkt ihr Vergebung, obwohl Jesus ein Feind aller Seitensprünge ist.

Diese Vergebungsbereitschaft möchte uns ins Staunen versetzen. Dieses Erbarmen möchte in uns eine Ehrfurcht vor Gott erwecken.

Wir sollen staunen wie wunderbar Gott mit uns umgeht und mit Ehrfurcht an ihn glauben.

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Anstoß

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Kommentare (1)

Stefan K. /

Was für eine starke Andacht zur rechten Zeit. Ich bete so gut wie jeden Morgen diese Bitte: "HERR, schenke mir das rechte Wort, zur rechten Zeit!"
Heute bekam ich sie so gekonnt von Ihnen mehr