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/ Wort zum Tag

Psalm 71,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Sei mir ein starker Hort, zu dem ich immer fliehen kann, der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

Psalm 71,3

Der Psalmbeter sehnt sich nach Sicherheit und Geborgenheit. Er fühlt sich von Atheisten bedrängt und bedroht. Sie reden über ihn, machen sich über ihn und sein Gottvertrauen lustig. Vielleicht wollen sie ihm sogar ans Leben. „Gott kann ihm nicht helfen! Es gibt doch keinen Gott!“, ermutigen sie sich gegenseitig. Und der Psalmbeter hält sich vor Augen, dass sein lebenslanges Vertrauen zu Gott keine Einbildung war. „Du bist meine Hoffnung von Jugend an.“ Er sehnt sich danach, dass er nicht nur um Gottes Nähe und seinen Schutz weiß, sondern es auch spürt, es fühlt und erlebt.
In einer anderen Übersetzung hört sich das so an: Schenke mir Geborgenheit, wie ein Haus, in das ich jederzeit kommen kann! Du hast doch beschlossen, mich zu retten! Ja, du bietest mir Schutz, du bist meine Burg.

Wenn man als Rucksacktourist unterwegs ist und irgendwo unter freiem Himmel zeltet, muss man mit manchen unangenehmen Überraschungen rechnen. Da kann es wolkenbruchartig regnen, oder es kann ein Feuer ausbrechen, es kann sehr heiß, aber vielleicht auch sehr kalt werden. Wenn man dann doch nur die Möglichkeit hätte, sich in ein Haus zu retten! Wenn man dagegen im Garten hinterm Haus zeltet, kann man in Ruhe die Natur genießen. Man kann ja bei Gefahr oder schlechtem Wetter einfach ins Haus laufen. In solcher Situation kann man selbst auch austesten, wie lange man es aushält - weil man ja ins Haus kann.

Ich denke, dass dieser Vergleich deutlich macht, was der Psalmbeter meint: Schenke mir Geborgenheit, wie ein Haus, in das ich jederzeit kommen kann! Er möchte jederzeit zu Gott ins Haus laufen können, sich sicher wissen, geborgen vor dem Lästern der Atheisten. Natürlich können wir jederzeit und an jedem Ort im Gebet zu Gott kommen, ihm unsere Bedrängnis nennen und Ermutigung durch ihn bekommen. Vielleicht tröstet und ermutigt er uns durch ein Bibelwort, ein Liedvers oder einen anderen Menschen. In besonderer Weise kann aber auch die christliche Gemeinde solch ein Haus der Geborgenheit sein. Dazu hat Gott sich ja die Gemeinde „ausgedacht“. Dort kann ich mit anderen zusammen Gott loben, ihn um Hilfe anrufen - oder einfach einem anderen die Not sagen. Allein schon zu wissen: hier werde ich nicht wegen meines Vertrauens zu Gott verlacht oder verspottet, macht Mut - oder etwa nicht?

Axel Kühner erzählt in seinem Buch „Aus gutem Grund“ von einem elfjährigen Mädchen, dass solche Geborgenheit bei Gott in besonderer Weise erlebt hat. Ihre Eltern stritten sich mal wieder, sie schlugen sich sogar. Die Mutter schrie so, dass das Mädchen dachte: „Der Papa macht sie tot.“ Vor Angst verkriecht sich das Mädchen in ihrem Bett unter der Decke. Als es irgendwann still wurde, konnte sie doch nicht schlafen. Sie fror vor Angst. Und dann auf einmal hat sie Gott gespürt. Es wurde ganz hell und sie brauchte keine Angst mehr zu haben. Als das Helle weg war, war es immer noch warm. Und sie konnte einschlafen. Sie fühlte sich von Gott umgeben und bei ihm geborgen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich bei Gott geborgen wissen, und das auch spüren können. Ich wünsche Ihnen aber auch, dass sie in einer Gemeinde geborgen sind.

Buch-Tipp:
Kühner, Axel
Aus gutem Grund
Impulse für jeden Tag
Gebunden, 208 S., 2004 Aussaat-Verlag
ISBN 9783761552698, 16.90 €
 


 

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