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/ Wort zum Tag

Psalm 39,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"HERR, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“

Psalm 39,5


Die Jahreslosung für dieses Jahr beschäftigt mich sehr: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“, heißt es im Hebräerbrief. Ein ähnlicher Gedanke findet sich auch in Psalm 39: „HERR, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern müssen davon. Es wird ein Ende mit uns haben, unser Leben hat ein Ziel. Eine solche Sicht auf das Leben fordert mich heraus: Als Hausfrau hat man ja so seine Vorstellungen, was man alles tun sollte: Saubere Wohnung, gutes, gesundes Essen, jahreszeitlich passende Dekoration … Nicht alles, was ich tue und auch meine, tun zu müssen, passt zu dem, was ich über das Leben und die Zeit nach dem Leben glaube. Genauso geht es mir im Beruf: Auch da passen meine Prioritäten nicht immer mit dem zusammen, was im Leben wirklich zählt. Wie viel Zeit und Kraft investiere ich, nur dass ich am Ende gut dastehe?
Warum ist das so? Im Alltag verliere ich die zukünftige Perspektive oft aus den Augen. Vor lauter „Klein-Klein“, den vielen Stichworten auf meiner To-Do-Liste kreisen meine Gedanken nur noch um das, was es als Nächstes zu tun gibt. Gefangen in den Anforderungen des Alltags hebt sich mein Blick nicht mehr nach oben, hin zur zukünftigen Stadt, hin zum Ziel meines Lebens. Aber was nimmt mich so gefangen? Da sind meine inneren Stimmen, die mich antreiben, alles ordentlich zu halten. Warum höre ich auf sie? Weil sie mich nicht nur antreiben, sondern weil sie mich auch bestätigen: „Du hast alles in Ordnung und im Griff. Du bist gut und richtig.“ Aber halt! Da stimmt doch was nicht! Bin ich nur gut und richtig, wenn ich stolz auf das Geleistete blicken kann? Nein, ich bin wertvoll, weil Gott mich wunderbar geschaffen hat. Ich darf selbstbewusst in den Spiegel schauen, weil er mich zu seinem Kind gemacht hat.
Nicht auf die inneren Stimmen zu hören, sondern sie als Lügen zu entlarven, das ist ein lebenslanger Lernprozess. Gott sei Dank, sind wir damit nicht allein, sondern Gott selbst gibt uns Nachhilfeunterricht. Wir dürfen ihn darum bitten, unser Lehrmeister zu sein:  „HERR, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“
Derjenige, der diese Bitte zum ersten Mal formuliert hat, der stand nicht auf der Sonnenseite des Lebens. Er hat mit sich gerungen und mit dem Leben gehadert. Da war nichts mit Selbstentfaltung. Für ihn war der Gedanke tröstlich, dass das, was ihm im Moment das Leben schwer macht, nur eine vorübergehende Erscheinung ist. Allerdings war das, was danach kommt, für ihn noch eine vage Hoffnung. Wie anders sieht die Zukunft doch für uns aus! Wir Christen wissen, wo wir unsere Wohnung einmal haben werden: in der zukünftigen Stadt. Jesus Christus selbst bereitet sie für jeden von uns. Er erwartet uns mit offenen Armen. Und alles, was wir bis dahin nicht geschafft, worunter wir gelitten und wovor wir gezittert haben, das wird dann keine Rolle mehr spielen. Lassen Sie uns deshalb mit den alten Worten aus Psalm 39 beten: „HERR, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.“ Amen.
 

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