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Gotteslob vorrätig

Rainer Kunick über Lukas 1,73-74.

Schon unserem Ahnvater Abraham hat er mit einem Eid versprochen, uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können.

Lukas 1,73–74

Als ich das Krankenzimmer eines treuen Mannes meiner Gemeinde betrat, sagte er gleich zu mir: „Ich möchte jetzt gern zuerst mit ihnen beten“. Und dann lobte er Gott. Er wollte mit mir zusammen Gott danken, dass er auf dem Weg der Genesung war. So ähnlich ging es Zacharias, dem Vater des Täufers Johannes. Als der Engel ihm wider alle Erwartung die Geburt seines Sohnes ankündigte, hatte er Zweifel: „Ich bin alt und meine Frau ist betagt“. Deshalb wurde er bis zur Geburt seines Sohnes stumm, weil er der Botschaft des Engels nicht geglaubt hatte.  Aber nun, nach der Geburt seines Sohnes, hat der Sprachlose nicht nur seine Worte wiedergefunden, sondern das Lob Gottes sprudelt aus ihm heraus: „Schon unserem Ahnvater Abraham hat er mit einem Eid versprochen, uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können“ (Lukas 1,73+74): Dieser Vers aus seinem Lobgesang macht deutlich, dass Zacharias in seiner Freude nicht vergisst, Gott zu danken. Er weiß, wem er dieses Wunder zu verdanken hat.

Zacharias erinnert an Abraham. Er weiß, dass Gott in Treue und Barmherzigkeit an dem Bund mit ihm festgehalten hat. Abraham hat sich auf Gottes Zusage verlassen und auf ihn gehört. So wird er zum geistlichen Vater des Volkes Israel und letztlich zu unserem geistlichen Vater. Paulus nennt die Gläubigen „Abrahams Kinder“ (Galater 3,6-9). Der Glaube an Gott ist in ihrem und unserem Leben das Entscheidende. Abraham glaubte dem Herrn und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit, heißt es im 1. Mosebuch, Kapitel 15, Vers 6. Am Beispiel Abrahams wird auch für uns deutlich: Wer glaubt und Gottes Willen tut, wird von ihm reichlich gesegnet. Unser Vertrauen in ihn und seinen Sohn Jesus Christus wird er auch heute reichlich segnen, hier und in der Ewigkeit. Deshalb brauchen auch wir keine Furcht mehr zu haben und können ihm – wie es unser Gotteswort sagt – Gott ein Leben lang dienen. Sicherlich all unsere Ängste werden auch bei uns nicht mit einem Schlag weg sein, aber wir brauchen keine Heidenangst mehr zu haben, weil wir Gott auf unserer Seite haben, weil der auferstandene Christus bei uns ist, alle Tage bis an der Welt Ende – er hat es uns zusagt. 

Bei uns Zuhause hängt ein Bild von Walter Habdank. Da kauert ein Mensch mit angstvollen Augen, die Hände in Abwehrhaltung - dennoch geborgen in einer großen Hand. In Gottes Hand sind wir trotz allem, was uns zu schaffen macht, geborgen. Sogar, wenn wir Zweifel an Gottes Zusage haben – wie damals auch Zacharias – Gott steht zu seiner Zusage. Zacharias hat das wieder lernen müssen, so wie wir das auch immer wieder lernen müssen. Aber dann macht er ganz konkret durch die Geburt seines Sohnes die Erfahrung der Treue Gottes. Diese kann er nicht mehr für sich behalten, sondern muss sie in seinem Lobgesang anderen mitteilen, er will die Umstehenden damit anstecken und will, dass sie wenigstens innerlich mit einstimmen. Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Geht es Ihnen auch so, wenn Sie ganz konkret Gottes Hilfe erfahren haben? Vergessen wir nicht oft Gott zu danken oder gar – wie Zacharias - einen Lobgesang anzustimmen?  Vor vielen Jahren gab es das neue katholisches Gesangbuch „Gotteslob“. Da las ich im Schaufenster einer Buchhandlung auf einem Plakat: „Gotteslob vorrätig“. Ich dachte spontan: So sollte es bei uns Christen immer sein.

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Anstoß

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Kommentare (1)

Dieter B. /

Auch zu Ihrer Auslegung darf ich auf meinen Kommentar zu der Auslegung Ihres Kollegen, Herrn Kretschmer, hinweisen. Verheissungen an Abraham, den Stammvater, und an Zacharias den jüdischen Priester mehr