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/ Wort zum Tag

Eingetragen in Gottes „Notizbuch“

Heinz-Werner Neudorfer über Lukas 10,20

Jesus spricht: Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.

Lukas 10,20

Wir Menschen im 21. Jahrhundert machen uns viele Gedanken darüber, wie andere mit unseren persönlichen Daten umgehen. „Datenschutz“ ist das Stichwort. Wir möchten wissen, wer was über uns weiß; welches „Profil“ von uns existiert; in welchen Listen wir stehen – als mögliche Interessenten oder Käufer, als „Unterstützer“ oder „Freunde“. Die Vorstellung, es gäbe irgendwo eine Mega-Datenbank, die uns bis ins Kleinste kennt und im Voraus sagen kann, wie wir uns bei Kaufentscheidungen oder bei Wahlen verhalten werden, ist für uns ein Horror – verständlicherweise.

Der Satz von Jesus, der uns heute begleiten soll, scheint dieses Szenario genau zu erfüllen. Er sagte nämlich mal zu seinen engsten Vertrauten: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Gibt es also auch im Himmel, in Gottes Gedächtnis, eine „Datenbank“ mit Mitgliederlisten? Im Prinzip ja, müssen wir sagen. Sogar eine mit sehr weitreichenden Auswirkungen, negativ wie positiv.

Die negative Seite spricht Jesus hier gar nicht an, nämlich die Möglichkeit, wir – ich – könnte auf der wichtigen Liste derer, die mit Gott vertraut sind, fehlen. Hier geht es ihm nur um das Positive, das Erfreuliche an dieser Vorstellung. Ja, Sie sind, ich bin für unseren Schöpfer kein unbeschriebenes Blatt, kein schemenhafter Fremder, mit dem er nichts zu tun haben wollte. Im Gegenteil! Er kennt mich! Er selbst hat in meinem wie in Ihrem Leben Gelegenheiten gesucht und gefunden, sich bekannt zu machen. Nun muss ich zugeben: Menschen, die in einer christlichen Familie aufgewachsen sind, die (wie man heute sagt) „christlich sozialisiert“ sind, haben da Vorteile.

Das Gute für alle anderen ist aber: Gott hat sich nicht auf solche Leute spezialisiert. Das zeigt sich schon bei der Art und Weise, wie er zu uns gekommen ist. Er ist nämlich das geworden, was wir auch sind: ein Mensch, der Jesus hieß. Aber das war nur der Anfang. Jesus hat sich, als er anfing, für Gott in dieser Welt zu arbeiten, nicht nur an die gewandt, die sowieso schon religiös waren. Nein, er hatte sie alle im Blick: die Frommen und die Gottlosen, die Armen und Reichen, die Anständigen und die Unanständigen. Und erstaunlich ist: Nicht alle haben ihn mit offenen Armen aufgenommen, aber in allen Gruppen gab es welche, die sich ihm angeschlossen haben. Sie haben ihm ihr Leben, ihre Zukunft anvertraut – aber auch ihre Liebe, ihre Zeit, ihr Geld.

Denen, die das getan haben, sagt er jetzt: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Also: „Freut euch: Gott hat euch nicht vergessen. Er ist für euch da. Schon jetzt, und dann erst Recht, wenn ihr bei ihm seid, in Gottes ewiger Welt.“

Sepp Herberger, der frühere Bundestrainer, war berühmt für sein Notizbuch. Wenn der Name eines talentierten Fußballers da drin stand, kam früher oder später die Einladung zu einem Kurs der Nationalmannschaft. Wenn Sie nun an den heutigen Tag denken: wie wird Ihre Freude über Gottes „Notizbuch“ für Sie selbst und für andere spürbar werden?

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