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/ Wort zum Tag

Die Gelegenheit!

Monika Breuer über Lukas 13,12-13.

Als Jesus die verkrümmte Frau sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.

Lukas 13,12–13

Vor 2000 Jahren in Israel: Eine Frau muss seit Jahren schwer verkrümmt dahinvegetieren und vermutlich kann sie kaum arbeiten und ist deshalb auch noch arm. Heute kommt sie zu einer der Synagogen. Sucht sie einfach die Nähe Gottes? Oder hofft sie, dort Jesus zu treffen, der ja Menschen heilen kann?

Ja, Jesus ist heute da, aber letztendlich traut sie sich nicht, bis zu ihm hinzugehen. Sie bleibt abseits stehen. Aber Jesus sieht sie. Und er ruft sie zu sich. Vermutlich muss sie sich erst durch die Menge hindurcharbeiten, bis sie vor Jesus steht. So gut es bei ihrem verkrümmten Körper eben geht. Und ja, Jesus heilt sie. Wunderbar! Der Evangelist Lukas berichtet in den Versen 12 und 13 des 13. Kapitels: „Als Jesus die verkrümmte Frau sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.“

Mein Wort zum Tag könnte hier enden. Mit der wunderbaren Botschaft: Jesus sieht Sie! Er kennt Ihre Not und möchte Ihnen helfen. Und Sie dürfen sich ihm gern nähern und sich helfen lassen!

Ja, es könnte hier enden, wenn es damals vor 2000 Jahren nicht noch ein übles Nachspiel gegeben hätte: Der Synagogenvorsteher hatte das Ganze nämlich beobachtet. Und es hatte ihm so gar nicht gefallen! Es war Sabbat, und da hatte alle Arbeit zu ruhen. Und wie üblich hatte der Synagogenvorsteher das Heilen von Kranken in die Kategorie „Arbeit“ einsortiert: Also durfte Jesus heute gar nicht heilen!

Was macht der Synagogenvorsteher nun? Er wagt es nicht, Jesus selber zur Rede zu stellen, sondern er hält den anwesenden Leuten vorsorglich eine Standpauke. Für´s nächste Mal: Wer krank ist und sich eine Linderung oder gar Heilung seiner Leiden wünscht, soll am Sabbat überhaupt nicht mehr zur Synagoge kommen!

Mir bleibt der Mund offenstehen: Genau diejenigen, die Gott oder seinen Sohn Jesus am meisten brauchen, sollen am Sabbat nun gar nicht mehr in die besondere Nähe von Gott oder Jesus kommen? An dem Tag, den Gott höchstpersönlich für die Begegnung mit seinen Menschen reserviert hat?

Und ja, gerade die Kranken, Schwachen und Armen liegen Jesus doch am Herzen. Er sagt das in seinen Reden immer und immer wieder. Klar, dass er sich jetzt energisch einmischt und Partei für eben diese Schwachen ergreift. Und er widerspricht dem Synagogenvorsteher: Denn die liebende Fürsorge ist am Sabbat selbstverständlich erlaubt. Mehr noch, sie ist nötig!

Heute, 2000 Jahre später, nimmt bei Christen der Sonntag den Platz des jüdischen Sabbats ein. Immer noch soll die Arbeit tendenziell eher ruhen und dafür Gottes Gegenwart gesucht werden.

Wie gut, dass wir für die Kranken und Vulnerablen beste Bedingungen schaffen können, Gott zu begegnen. Dass wir es den Schwachen ermöglichen, an unseren Gottesdiensten teilnehmen zu können. Dass ausländische Christen, vielleicht seelisch schwer verletzt durch Verfolgung in ihrer Heimat, offene Türen zu unseren Kirchen, Gemeindehäusern und Herzen vorfinden. Dass Menschen, von ihrer eigenen Sünde niedergedrückt, der Zugang zu Gott nicht durch menschliche Bedingungen und Anforderungen unnötig erschwert wird.

Und wo das noch nicht so ist? Da kann uns Jesus helfen, die Kranken, Armen und Schwachen genau so in den Blick zu nehmen, wie er es seinerzeit tat.

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Kommentare (1)

M.K. /

“Wie gut, dass wir für die Kranken und Vulnerablen beste Bedingungen schaffen können, Gott zu begegnen. Dass wir es den Schwachen ermöglichen, an unseren Gottesdiensten teilnehmen zu können.“
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