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/ Wort zum Tag

Der Weg des Friedens

Reinhard Arnold über Lukas 1,78-79.

Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

Lukas 1,78–79

Das Lukasevangelium berichtet uns ziemlich am Anfang von den näheren Umständen der Geburt Johannes des Täufers, der vermutlich ein etwas älterer Cousin von Jesus war.

Wie später die Geburt Jesu wurde auch seine Geburt vom Engel Gabriel angekündigt, der auch hier im Auftrag Gottes den Namen des Kindes bestimmte. Johannes wurde später ein asketisch lebender Prophet, der zur Buße, zur persönlichen Umkehr aufrief und das Kommen des Gottesreiches und „eines Stärkeren“ zum endzeitlichen Gericht ankündigte. Als Zeichen dieser Umkehr taufte Johannes die Bußwilligen mit Wasser, was über die Bedeutung der wiederholbaren traditionellen jüdischen Reinigung im Tauchbad, in der Mikwe, weit hinausging.

Der Priester Zacharias, der Vater von Johannes, wurde mit dem Geist Gottes erfüllt und weissagt gleich nach der Geburt seines Sohnes über dessen Zukunft, dass er ein Prophet des Höchsten sein werde und Wegbereiter des Herrn. Dieser wird die Erkenntnis der Rettung seinem Volk geben. Sie brauchen die Vergebung ihrer Sünden.

Und jetzt folgt der Vers, der den heutigen Tag prägen soll:

„Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, auf dass es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“

Noch ein Gedanke vorweg, damit Sie sich auf die bildliche Sprache der Bibel ganz einlassen zu können:

Vergessen wir einmal all unsere elektrischen Helferlein in der Dunkelheit.                                              Lassen wir einmal unser Leben aufgeteilt sein in das, was wir bei Tageslicht sehen können und das, was in der Dunkelheit verborgen bleibt. Jetzt verstehen Sie viel besser, was mit dem Bild des aufgehenden Lichtes aus der Höhe gemeint ist. Die in der Finsternis sitzen und im Schatten des Todes sind auf dieses Licht angewiesen, um etwas erkennen zu können. Nur so wird für sie der Weg des Friedens sichtbar, auf den sie nun ihre Füße stellen können.

Ohne dieses Licht wäre dies nicht möglich, wären die, die in der Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, verloren. So zeigt sich hier die Barmherzigkeit Gottes, der für dieses Licht gesorgt hat. Und nicht von der Sonne ist hier die Rede, die unsere Dunkelheit Tag für Tag für einige Zeit aufhebt, sondern von dem, dessen Wegbereiter Johannes einmal sein wird.

Er, Jesus, wird das Licht sein, das Orientierung gibt in aller Dunkelheit. Er wird den Weg weisen, der zum Frieden führt. Und mit Frieden ist in der Bibel nicht nur die Abwesenheit von Krieg gemeint, sondern die vollkommene Aussöhnung, zwischen Menschen und Völkern, zwischen Schöpfung und den Menschen als Geschöpfen, zwischen Gott und Mensch.

Den Weg zu diesem Frieden kann nur Gott selbst schaffen.

Diese Weissagung des Zacharias wurde darin erfüllt, dass Gott selbst in Gestalt seines Sohnes Jesus sein Leben stellvertretend für seine Geschöpfe am Kreuz als Opfer zur Versöhnung dahingegeben hat.

Wer sein Leben vom Licht dieser Erkenntnis erleuchten lässt, hat alle Dunkelheit überwunden und ist im ewigen Frieden; der Geborgenheit bei Gott angekommen.

Und damit spricht dieser Vers direkt in unsere Gegenwart.

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