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/ Wort zum Tag

Wo bleibe ich zuletzt?

Roland Simantzik über Psalm 23,6.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Psalm 23,6

Mein Bruder hat die meiste Zeit in seinem Arbeitsleben freiberuflich gearbeitet.
Ich bin immer noch festangestellt.

Wie war das vor ca. 3.000 Jahre?
Da lebte in Israel König David. Und der kannte gewissermaßen beides:
Freiberuflich unterwegs sein. Immer wieder auf der Suche nach einer Tätigkeit, um zu Geld zu kommen. Um sich und seine Begleiter zu ernähren.
Und später: Festangestellt. Jetzt bildlich gesehen: Als König war er ja nicht Angestellter. Aber er hatte dann eben einen festen Platz, eine feste Aufgabe für das ganze Volk.

Ich will damit nicht sagen, dass eine Festanstellung der Königsweg ist. Bitte, alle Freiberufler, bleiben Sie dran.

Von König David stammt das Bibelwort für heute:
„Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.“

Falls Ihnen dieser Satz bekannt vorkommt – er stammt aus Psalm 23.
Sie wissen schon: Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Usw.
Dieser Psalm endet mit: Ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Hm: Wo bleibe ich zuletzt? Und wo bleiben Sie?
Egal, ob freiberuflich oder festangestellt. Egal, ob König oder Bettler. Egal, ob Mann oder Frau.
Ich denke, jeder Mensch stellt sich irgendwie diese Frage: Wo bleibe ich? Aufs ganze Leben bezogen. Als alter Mensch. Und dann auch am Ende: Wo bleibe ich zuletzt?

König David gibt da eine interessante Antwort. Er sagt: Zuletzt bleibe ich im Haus des Herrn.
Nun war zur Zeit Davids das „Haus des Herrn“ noch nicht der Tempel. Den Tempel hat erst ein Sohn Davids bauen lassen.

Das Haus des Herrn – ich formuliere es einmal so: Das ist der Ort, wo Gott ist.
Und der Ort, wo Gott ist, das ist doch das Paradies.
Wenn Sie dem zustimmen, dann ist auch klar: Der Ort, wo Gott ist, das ist nicht mehr der Ort, wo wir Menschen sind. Wir sind nicht mehr im Paradies. Wie immer Sie sich das Leben damals vorstellen wollen. Im Paradies sind wir heute nicht mehr. Wir sind nicht mehr bei Gott.

Um im Bild vom Anfang zu bleiben: Seit wir die Festanstellung bei Gott verloren haben, seit wir aus dem Paradies rausgeflogen sind, sind Gutes und Barmherzigkeit eher selten unsere Begleiter.
Ohne Ihnen jetzt zu nahe treten zu wollen: Unsere täglichen Begleiter sind ganz oft Böses und Unbarmherzigkeit. Und Heimatlosigkeit. Und eben auch diese Frage: Wo bleibe ich zuletzt?

Um die Antwort von David verstehen zu können, gehe ich noch einmal an den Anfang von Psalm 23:
Der Herr ist mein Hirte, sagt David. Der leitet mich. Der bringt mich durchs Leben.
Und deshalb kann David dann auch sagen: „Ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.“

Ich verstehe das so: Wenn ich selber der Hirte meines Lebens sein will, dann muss ich auch selber schauen, in welchem Stall ich am Ende bleiben werde.

Aber wenn ich den zum Hirten habe, der auf dieser Erde im Stall angefangen hat, dann darf ich glauben, dass er auch für mich im Himmel einen Platz vorbereitet hat.
Jesus ist der gute Hirte, der mich letztendlich durchbringt. Jesus ist von Gott zu uns gekommen ist, damit wir mit ihm wieder zu Gott kommen.
Dann kann ich wie David sprechen: Ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.

Und das gilt dann beiden: den Freiberuflern unter uns und auch den Festangestellten.

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