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/ Wort zum Tag

Gesund?

Jens Brakensiek über Markus 2,17.

Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Markus 2,17

Wer ist eigentlich krank und wer ist gesund? Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt „Gesundheit“ so: „Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ Es geht also um „Wohlergehen“. Im englischen Originaltext steht da „well-being“. Gesund ist also, wer von sich sagen kann: „Mir geht es gut!“

Wie ist das heute bei Ihnen? Geht es Ihnen gut? Wenn ja, dann freue ich mich mit Ihnen. Herzlichen Glückwunsch! Laut Statistischem Bundesamt schätzten 2019 immerhin gut 65% der Bevölkerung in Deutschland ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut ein. Aber wenn es Ihnen gut geht, was machen Sie dann mit dem Wort von Jesus, dass er für die Kranken in die Welt gekommen ist und nicht für die Starken? Ist das vielleicht ein Grund dafür, dass viele Menschen in Deutschland nicht nach Jesus fragen? Oder andersherum gefragt: Muss ich erst „krank“ werden, damit Jesus für mich wichtig ist?

Aber halt! „Krank „und „gesund“ stehen bei Jesus für etwas ganz anderes. Die Schriftgelehrten und Pharisäer regen sich darüber auf, dass Jesus Gemeinschaft mit Zöllnern hat. Zöllner arbeiteten damals mit der verhassten Besatzungsmacht der Römer zusammen und wirtschafteten unter ihrer Duldung in die eigene Tasche. Es sind also Leute, die nicht nach Gottes Willen fragen. Die ihr Leben nicht nach Gottes Maßstäben ausrichten. Da sind sich Jesus und die Pharisäer ausnahmsweise einig. Der Streit zwischen beiden Parteien geht um die Konsequenzen, um das Verhalten, dass sich aus dieser Einschätzung ergibt. Die einen sagen: „Mit solchen Leuten wie den Zöllnern wollen wir nichts zu tun haben!“ Und sie erwarten darüber hinaus ein entsprechendes Verhalten von allen, die ernsthaft an Gott glauben. Sie machen auch die Glaubwürdigkeit von Jesus an seinem Verhalten gegenüber solchen Leuten wie den Zöllnern fest. Deshalb fällt Jesus durch. Er kann kein frommer Israelit sein, kein wahrhaft Glaubender und erst recht nicht der Messias.

Das ist ein bewährtes Vorgehen. Das funktioniert bis heute. Die Grenzen werden heute anders definiert, aber das Prinzip ist geblieben: Man zieht eine Grenze und wer sie überschreitet, ist durchgefallen. So verfahren die Rechten mit den Linken und andersherum. So denken Reiche über Sozialhilfeempfänger und Arme über Millionäre. So urteilen die Medien über bestimmte Promis und diese wiederum über die Medien. So gehen die Superfrommen mit Kirchenchristen um und jene mit diesen. Diese Reihe ließe sich beliebig fortführen. Gilt das auch für Jesus?

Jesus spricht: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“ (Markus 2,17)

So muss man doch sein Wort von Gerechten und Sündern verstehen: Wer sich für gerecht hält, fällt bei Jesus durch, oder?

Aber das ist ein Trugschluss. Gerecht ist nicht, wer sich dafür hält. Sondern die Grenze zwischen gerecht und sündig zieht Gott allein. Und zwar sehr eindeutig. Er sagt in seinem Wort: Niemand ist gerecht, niemand erfüllt seinen Willen. Außer Jesus selbst. Außerdem fällt niemand bei Jesus durch. Auch nicht die Pharisäer. Sie schließen sich vielmehr durch ihre Selbstgerechtigkeit selbst aus. Entscheidend ist also, dass wir unsere Trennung von Gott erkennen und mit dieser klaren Diagnose den Facharzt für diese „Krankheit“ aufsuchen, nämlich Jesus. Er kann und er will jede und jeden heilen. Denn seine Liebe ist grenzenlos.

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Kommentare (2)

Christiane H. /

Sehr klare Worte, sehr gut. Danke!

Roland P. /

D A S A B S O L U T E W O R T
DANKE