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/ Wort zum Tag

„Du hast zu mir gestanden!“

Werner Bücklein über Offenbarung 3,8.

Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.

Offenbarung 3,8

„Ich weiß, was Du gemacht hast!“ - Es ist eine Kindheitserinnerung. Ich war vielleicht fünf Jahre alt. Nach weit über 50 Jahren erinnere ich mich immer noch. Meine Mutter hat eine kleine Metallschaufel, wie man sie benutzt, um Mehl oder Zucker aus der Tüte zu holen, in der Hand. In Miniaturausgabe, versteht sich. Denn diese Metallschaufel lag im Spielzeug-Kaufladen der Familie, die wir wenige Tage vorher besucht hatten. Irgendwie hatte diese Schaufel ihren Weg in meine Hosentasche gefunden. Nein, nicht irgendwie – ich habe sie geklaut. Mit hochrotem Kopf gab ich das Teil wenig später der Familie zurück und stammelte ein „Entschuldigung“. Seltsam, an was man sich alles erinnert. Für mich war diese Begebenheit prägend. Zum einen, weil ich die peinlichen Folgen dieses Tuns bis heute nachspüren kann und zum anderen, weil in meiner kindlichen Wahrnehmung damals die Erkenntnis aufkeimte: „Es bleibt nichts verborgen.“

„Ich weiß, was Du gemacht hast!“ An der Tankstelle vor mir steht ein Mann, ich erkenne ihn kaum wieder. Vor Jahren war er als Jugendlicher in eine der Gruppen gekommen, die ich geleitet habe. Schwieriger Geselle. Schwierige Kindheit. Schwieriger Umgang. Auf einem Weg durch die Gemeinde kam ich wie „zufällig“ an dem Haus der Familie vorbei und entschloss mich kurzerhand zu einem Hausbesuch. Eine ältere Frau öffnete – es war die Oma. „Wer Sie auch sind – kommen Sie schnell rein, die schlagen sich tot!“ In der Tat waren Vater und der Junge aneinandergeraten und es lagen schon ein paar Stühle umgekippt auf dem Boden. Es folgten Wochen und Monate mit so manchen Hausbesuchen. Den jungen Mann begleitete ich in die Psychiatrie und wieder hinaus. Er blieb schwierig. Jetzt steht er vor mir an der Tanke. Gereift, kontrolliert und mit einem freundlichen Lachen auf seinem Gesicht – Er hat seinen Weg gemacht. „Ich weiß, was Du gemacht hast – Du hast zu mir gestanden“, sagt er.

„Ich weiß, was Du gemacht hast!“ mit diesen Worten spricht der auferstandene Jesus die kleine Gemeinde in Philadelphia an. Der Prophet Johannes schreibt auf, was er in seiner Vision gesehen und gehört hat:
„Ich weiß, was du getan und geleistet hast. Sieh, ich habe dir eine Tür geöffnet, die niemand verschließen kann. Deine Kraft ist klein; doch du hast an dem, was ich gesagt habe, festgehalten und dich unerschrocken zu mir bekannt.“ (Offenbarung 3, 8).

Was kann ich schon ausrichten? Wer bin ich denn, dass ich die Verhältnisse in dieser Welt ändern könnte? Wenn ich einer Aussage sofort zustimmen könnte, dann doch dieser: „Deine Kraft ist klein.“ Das erlebe ich immer und immer wieder. Wie gern wäre ich so manches Mal stark und hätte mehr Power oder Entscheidungsbefugnis. Aber selbst in meinem eigenen Alltag geht es mir so: meine Kraft ist klein.

Das andere, was Jesus dieser Gemeinde sagt und dass er auch in mein und Ihr Leben hineinspricht, ist dieses: „Ich habe dir eine Tür aufgemacht, die niemand zuschließen kann.“ Das erinnert an das, was Jesus seinen Jüngern gesagt hat: Ich bin die Tür. Wer durch mich zu meiner Herde kommt, der wird gerettet werden (Johannes 10,9). Wie gut, dass der Himmel nicht an meiner Kraft hängt! Letztendlich fragt Jesus nicht nach meiner Kraft, sondern nach meiner Treue. Auch hier keimt die Erkenntnis auf: Es bleibt nichts verborgen – und: Du hast zu mir gestanden.

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Kommentare (1)

Constanze G. /

Du hast zu mir gestanden,in meinem ganzen Leben und auch jetzt,da es die letzten Jahre am schwersten für mich schien- du weisst,was ich gemacht habe,und meine Kraft ist klein,aber durch dich,meine ich,kann sie riesengroß werden,ich meine fast alles schaffen zu können- durch dich! Mein Herr..