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Gottes Eigentum

Albrecht Kaul über Johannes 1,11.

"Er kam in sein Eigentum …" - Die fleißigen Bibelleser wissen, dass dieser Vers ja eigentlich so weitergeht: … und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Für heute ist scheinbar ganz absichtlich nur der erste Teil dieses markanten Satzes ausgewählt worden.

"Er kam in sein Eigentum." Wer ist ER? Was ist sein Eigentum? Roland Werner übersetzt: „Er kam dorthin, wo ihm alles gehörte.“ Wir lesen hier im Johannesevangelium eine ganz andere Weihnachtsgeschichte. Nicht mit Maria und Joseph, mit Engeln und Hirten, sondern es werden uns die großen Zusammenhänge der Gottesgeschichte erklärt. Die Schöpfung, also die Erde, das Weltall und alle Kreaturen, einschließlich wir Menschen, sind Gottes Erfindung und sein geniales Produkt. Was er mit erfinderischer Liebe und erstaunlichen Gesetzmäßigkeiten erfunden hat, das will er auch erhalten. Jesus ist mit dem Vater ganz eins und deshalb sind die Erde und die Menschheit auch Jesu Eigentum. Und in dieses Eigentum kam er als Kind und doch als Gott. Wenn früher in den Monarchien Europas oder den chinesischen Dynastien ein Kind als König oder Kaiser eingesetzt war, dann hatte dieses Kind die volle Autorität und konnte weitreichende Beschlüsse erlassen und unbedingten Gehorsam fordern. Es war mitunter abenteuerlich und auch tödlich, sich den Autoritäten zu verweigern. Doch mit unserem Schöpfer sind wir nicht launischem Gehabe ausgeliefert. Wir dürfen sicher sein, dass er unser Bestes will. Beweise dafür bietet die Bibel an vielen Stellen. Auch wenn der Mensch nicht abhängig sein will von einem Gott, einer höheren Autorität, so ist er doch seine Schöpfung und damit letztlich sein Eigentum. Auch wer Gott ablehnt, kommt nicht an der Tatsache vorbei, dass er Gottes Eigentum ist, an dem der Schöpfer das Interesse nicht verloren hat! Gott sucht den Kontakt zu seiner davongelaufenen Menschheit. Deshalb steht er nicht außerhalb und fordert den nötigen Respekt oder unbedingten Gehorsam, sondern er kommt selbst mit Jesus mitten hinein in dieses Leben. Er will sein Eigentum zurückhaben, um es aus Angst und Gottlosigkeit, aus Sünde und Hoffnungslosigkeit zu erlösen. Und da sind wir wieder bei den positiven Aussagen über Jesu Kommen in diese Welt. Hier haben alle hoffnungsvollen Adventslieder und jubelnden Weihnachtslieder ihre Berechtigung und ihren Platz. Er kommt nicht, um uns zu verurteilen, sondern, um uns zu beschenken. Wenn er in sein Eigentum kommt, dann bricht nicht das Gericht, sondern die große Freude an. Er, unser Gott, hat die Welt noch nicht aufgegeben, sondern er will inmitten der Probleme und der Zukunftsängste der Herr sein, der seine Kraft spürbar werden lässt. Daran will uns jedes Weihnachtsfest erinnern – auch das kommende.

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Kommentare (1)

Dieter B. /

Eine wahrhaft tröstliche, fröhliche und befreiende Botschaft in dieser Zeit. Viele selbsternannte Propheten treten auf und kündigen das Ende und nur das Gericht an. Ich freue mich deshalb über diese mehr