Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Adieu und Tschüss

Hartmut Völkner über 1. Thessalonicher 5,23.

Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.

1. Thessalonicher 5,23

Im Internet findet man mehr als 1000 Sprüche und Wünsche zum Abschied. Da wünscht man denen Glück, die gehen, bedankt sich bei denen, die bleiben und baut Brücken für die nächste Begegnung.

Gute Tipps werden im Internet gegeben, z.B. dass man beim Abschied nicht meckert oder gar schriftlich schmutzige Wäsche wäscht. Man sieht sich ja vielleicht mal wieder und da hinterlässt man am besten einen guten Eindruck. Man kann heute ja alles schnell weiterschicken, und dann soll der gute Ruf bleiben. Freundlich, korrekt und wenn es geht, ehrlich.

Einen solch intensiven Abschiedsgruß, wie er im 1. Thessalonicher Brief steht, habe ich allerdings noch nirgendwo gefunden. Paulus formuliert in einem der ältesten Briefe der Bibel einen Gruß, der 26 Verse umfasst. Er ermahnt, tröstet und stärkt die Brüder und Schwestern in der Gemeinde. Paulus wünscht, dass sich die Christen in ihrer heidnischen Umgebung, in der Gemeinde und der Familie so verhalten, wie sie es bei Jesus gelernt haben: friedfertig, tröstend, geduldig, betend, freundlich, ehrlich, kritisch, klar, ermahnend, fromm, fröhlich, aufmerksam, friedlich, wachsam, hilfsbereit, das Böse meidend usw. usw.

Das ist eine Menge an Grüßen, Wünschen, Ermahnungen und Appellen, die Paulus der Gemeinde sendet. Irgendwie sind diese Ermahnungen aber nicht erdrückend. Das liegt an dem besonderen Blickwinkel. Nicht weil die Gemeindeglieder alle Ermahnungen halten, werden sie Christen, sondern weil Christus die Gemeinde liebt und sie zu Schwestern und Brüdern gemacht hat, dürfen, sollen und können sie in dem neuen Geist Christi leben. Also: nicht die christliche Tat macht den Christen, sondern der Christ darf Christliches tun.
Das kommt ganz besonders im 1. Thessalonicher Brief, Kapitel 5 Vers 23 zur Sprache.

„Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.“ 

Menschen schaffen es nicht aus eigener Kraft, untadlig, unfehlbar oder sogar heilig zu werden. Dieser Weg ist uns zum Glück verwehrt. Auch die vielen guten Wünsche des Paulus führen nicht dahin. Aber der Apostel segnet die Gemeinde.

Das Heilige, Vollkommene und die ganze Liebe gibt es doch. Nicht in uns, sondern in Christus. Weil Jesus Christus lebt und auferstanden ist, kommen wir mit seiner Kraft in Berührung. Er heiligt, berührt und verändert an Leib, Seele und Geist, weil er uns unendlich liebt, bis er uns eines Tages mit seiner Liebe selber begegnet. Die Ermahnungen des Paulus sind somit Berührungen mit der Kraft Christi, die höher ist als alle unsere Vernunft.

Von den 1000 Abschiedsgrüßen ist dann doch der Gruß „Adieu“ oder „Ade“ der beste. Er bedeutet nämlich: Gott befohlen!

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (3)

Karsten T. /

Ich gehe heute mit meiner Männergruppe wandern und werde ihre Morgenandacht dort als Geistlichen Impuls verwenden und beim Auseinandergehen das Wort „Ade“ verwenden. Danke für Ihre Gedanken dazu! LG Karsten T.

Silvia /

Vielen Dank!!!

Johannes K. /

Danke für das schöne " Wort zum Tag". Eine Anmerkung zur Verabschiedung kann ich mir nicht verkneifen...
Die Bayerische/Österreichische Verabschiedung "Pfiad di" bedeutet: "Behüte dich Gott"
Einen lieben Gruß aus Bayern. :-)
Johannes K.