Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Licht in finsteren Zeiten

Klaus Jürgen Diehl über 2. Petrus 1,19.

Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

2. Petrus 1,19

Zweifellos wird die Bibel heute von vielen Menschen geringgeschätzt. Da, wo man noch eine Bibel im Bücherschrank stehen hat, verstaubt sie meistens ungelesen. Unsere Gesellschaft ist immer mehr dabei, sich von den Wurzeln zu trennen, die über Jahrhunderte hinweg unser Denken, Glauben und Leben geprägt haben.

Oft wird das Wertefundament unserer Gesellschaft beschworen. Doch wie können Menschen Werte wie Verlässlichkeit, Rücksichtnahme oder Solidarität verinnerlichen und danach leben, wenn sie dabei die biblische Botschaft für unzeitgemäß und daher für überflüssig halten? Woher nehmen sie die Werte, die für ein gerechtes, friedliches und solidarisches Zusammenleben unverzichtbar sind?

Der frühere Bundesverfassungsrichter Ernst-Wolfgang Bockenförde formulierte schon vor Jahren das Dilemma unserer staatlichen Gemeinschaft so: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat“, so sagt er, „lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“. Bockenförde schließt seine Überlegungen mit dem Gedanken, auch der weltliche Staat müsse wohl „letztlich aus inneren Antrieben und Bindungskräften leben, die der religiöse Glaube seiner Bürger vermittelt“. Damit aber verweist er letztlich auf die Bibel als der entscheidenden Grundlage des christlichen Glaubens.

In dem Wort zum Tag aus dem 2.Petrusbrief wird heute die Bibel in einem Bild als „das prophetische Wort“ charakterisiert, „als ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort“.

Ja, trotz aller Aufklärung leben wir heute in finsteren Zeiten, in denen uns die Orientierung immer mehr abhanden zu kommen scheint. Da sind wir umso mehr auf die biblische Botschaft angewiesen, damit wir nicht blind durchs Leben stolpern, sondern klar und mit einem verlässlichen Wertefundament ausgestattet durch den Tag gehen.

„Wenn aber der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht“ – so die Fortsetzung unseres Bibelwortes – dann hat die Bibel als Orientierung spendendes Licht ihre Schuldigkeit getan. Wenn Jesus wiederkommt und die Herrlichkeit Gottes alle Finsternis für immer vertreibt, dann brauchen wir keine Bibel mehr. Dann werden im Glanz Gottes auch die letzten offenen Fragen geklärt und die bis dahin noch nicht überwundenen Zweifel endgültig der Vergangenheit angehören.

So ist die Bibel kein ewiges, vom Himmel gefallenes Buch. Christen glauben nicht an die Bibel, sondern an den, den sie uns auf vielfältige Weise offenbart, nämlich den dreieinigen Gott. Aber als Christ schätze ich die Bibel außerordentlich, weil ich von ihrer Verlässlichkeit und Unverzichtbarkeit für unser Leben überzeugt bin und immer wieder Neues in ihr entdecke.

Wenn selbst ein so genialer Ausleger der Heiligen Schrift wie Martin Luther am Ende seines Lebens zu der Überzeugung gelangt, dass er den Reichtum der Bibel bei weitem nicht ausgeschöpft habe, wie viel mehr wird das für uns heutigen Bibelleser gelten. Darum möchte ich Ihnen Mut machen, sich immer wieder neu von der Bibel überraschen zu lassen und gespannt darauf zu sein, welche gewinnbringenden Einsichten für Glauben und Leben sie für Ihr Leben bereit hält.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (3)

Ruth B. /

Danke für den morgendlichen Impuls, hoffentlich hören ihn noch sehr viele Menschen. Haben sie einen gesegneten Tag, Gruß Ruth

Annelies R. /

Ich weiß das einige den Wert der Bibel nichts hätten können und wollen! Selbst in meiner eigenen Verwandtschaft ist die Bibel überflüssig und haben die entsorgt. Ich kann nur beten für sie dass eines Tages ihnen unser Herr begegnet und sie ruft. Hoffentlich hören die dann?

Constanze G. /

Danke ihnen von ganzem Herzen!