Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Ansteckende Freude

Christoph Onken über Sprüche 15,13.

Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut.

Sprüche 15,13

„Junge, wie siehst du aus. Unausgeschlafen, müde und ungekämmt - so gehst du mir nicht in die Schule. Was soll deine Lehrerin von dir halten? Also: Schau fröhlich in den Tag. Du hast deine Sachen fertig und ab! - mit einem fröhlichen Herzen in den Schultag.“

So oder mit ähnlichen Worten wurde ich als kleiner Junge von meiner Mutter oder Großmutter morgens in die Schule geschickt. Natürlich sehr liebevoll und freundlich, aber immer auch mit einigen Ermahnungen: „Pass an der Bahnhofstraße auf und sieh genau hin, was auf dich zukommt! Sei wachsam und aufmerksam. Wir freuen uns, wenn du wieder da bist.“

Bis heute erinnere ich mich an diese Verabschiedungen aus meiner Kindheit und denke voller Dankbarkeit an mein Elternhaus zurück.

Da war etwas von Fürsorge, Verantwortung und Dankbarkeit der Eltern uns Kindern gegenüber, die wir gespürt und auch weitergegeben haben.

Mit dem Wort für heute aus dem Buch der Sprüche wird uns bewusst gemacht: „Wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut“ – aber: „Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht.“

Ich erinnere mich an eine ältere Diakonisse mit einem festen, gewissen und fröhlichen Herzen. Noch heute erzählen Gemeindeglieder von ihrem fröhlichen Herzen, mit dem sie von vielen Bewahrungen aus Kriegs- und Fluchtjahren erzählte und Mut machen konnte.

Unsere Schwester Emma ist längst beim Herrn in der Ewigkeit und ich danke immer wieder für ihr fröhliches Herz und Angesicht, mit dem sie mich auf meinen unterschiedlichen Wegen betend begleitet hat. Das war eine große Hilfe und Bevollmächtigung in meinem geistlichen Amt, und ich habe immer gespürt, wie viel Kraft und auch tiefe Freude von einem fröhlichen Herzen und Angesicht ausgeht. So war sie für mich und für die Gemeinde ein Segen – der ansteckend weiterwirkte.

Bis heute werden viele mutmachende Geschichten über ihre fröhliche Art erzählt, und so bleibt sie lebendig unter uns wie auch ihre Nachfolgerinnen im Dienst. Schade, dass die Mutterhäuser keine Neuberufungen mehr haben und dieser Dienst zu Ende geht. Ich weiß nicht wie, aber ich bitte Gott, dass er für diese gesegnete Arbeit einen neuen Aufbruch schenken möge und wir als Gemeinden und Kirchen Berufungen mehr in die Mitte unserer Verkündigung rücken. Aber ich denke, hier sind wir alle mit unserem persönlichen Glauben gemeint und angesprochen.

Paul Gerhardt hat in einem seiner Morgenlieder zur Zeit des dreißigjährigen Krieges gedichtet:

„Er“ – Gott – „er gebe uns ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn
und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz
ins Meeres Tiefe hin.“

Ein wunderbarer Liedvers, der mich durch mein Leben begleitet hat und den wir auf Morgenandachten und im Familienleben immer wieder gesungen haben.

Wir können das fröhliche Herz nicht machen, aber Gott will es uns schenken. Er hat in Jesus Angst, Sorgen und Schmerzen mit an das Kreuz genommen. Wir sind frei für den Tag – für heute - und mit einem fröhlichen und dankbaren Herzen können wir Jesus nachfolgen. Einen gesegneten Tag!

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Jacqueline u. Ernst G. /

Herzlichen Dank! So erfrischend!