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/ Wort zum Tag

Vertrauen in Dunkelheit

Dagmar Rohrbach über Jeremia 31,16.

Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR.

Jeremia 31,16

Jeremia ist ein Prophet, der in Juda einen traurigen Auftrag von Gott hat. Er muss die Eroberung Jerusalems und von ganz Juda ankündigen. Das sei das Gericht Gottes, die Konsequenz, weil das Volk den Bund mit ihm immer wieder gebrochen hat, indem sie andere Götter verehren. Sie hielten sich auch nicht an die guten Ordnungen ihres Gottes. Viele Menschen würden gefangen und weggeführt werden.

Die Menschen wollen das nicht hören. Jeremia selbst litt unter diesem Auftrag, ihnen so etwas sagen zu müssen. Mitten im Jeremiabuch steht eigenartig das sogenannte Trostbüchlein.

Für das kommende Elend wird da stellvertretend eine Mutter, die Ahnfrau Israels - Rahel - genannt. Sie wird um ihre verschleppten Nachkommen wie um ihre Kinder weinen und sich nicht trösten lassen. Wie gut können wir uns diese Trauer vorstellen. Aber in allem Elend und aller Trauer darf Jeremia Trost zusprechen: „So spricht der HERR: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen! Denn es gibt Lohn für deine Mühe, spricht der HERR.“ Jeremia 31,16

Der trauernden Mutter wird zugesprochen: Deine Kinder werden ins Land zurückkehren. Noch ist davon nichts zu sehen. Trotzdem steht diese Aufforderung da, in der Lutherübersetzung noch etwas heftiger: „Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen.“

Dieser Zorn Gottes und sein Gericht sollen nicht das Letzte sein. Ihr wird zugesprochen: „Hoffnung ist da für deine Zukunft.“

Auch wir dürfen uns diesen Trost zusprechen lassen. Gerade in scheinbar aussichtslosen Situationen sollen wir nicht einfach auf unsere Not starren. Sie mag sehr bedrängend sein. Wir werden aufgefordert, uns weg von der Not hin zu Gott zu wenden. Wir können ihm klagen, was uns bedrückt, unsere ganze Hoffnungslosigkeit bei ihm aussprechen und abladen. Auch für uns gibt es eine Zukunft.

Aber was ist damit gemeint: „Denn es gibt Lohn für deine Mühe, spricht der HERR?“

Mühe bedeutet all mein Tun, meine Bestrebungen. Mich hat dieser Satz mal sehr getröstet. Ich hatte mich kirchlich sehr engagiert und trotz meiner Mühe viel Negatives erfahren. Auch der Wunsch nach einer beruflichen Zukunft erfüllte sich nicht. Aber diese Zusage: „Lohn für deine Mühe“ mit dem Zusatz: „Hoffnung ist da für deine Zukunft“, hat mir Mut gemacht.

Gott wartet manchmal lange, bis man diese Erfahrung machen kann. Aber lassen Sie sich nicht entmutigen. „Gott schenkt in Dunkelheit Vertrauen und Lobgesänge in der Nacht.“ So heißt es in Hiob 35,10 Er gibt Lobgesänge in der Nacht. Nacht als Bild für eine aussichtslose Situation. Man sieht nicht, wie es weitergehen soll. Kein Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen. Da ist das Verzweifeln und Weinen scheinbar verständlich. Aber Gott macht Mut, ihm gerade dann zu vertrauen.

Dieses sein Werben um unser Vertrauen zieht sich durch die ganze Bibel. Wir können Gott durch Jesus Christus als vertrauenswürdig erkennen, kennenlernen und ausprobieren.

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Kommentare (2)

Melanie H. /

Vielen Dank für die tolle Auslegung.

Lana /

Vielen Dank für den schönen Text. Einfach unglaublich genau zu dem Thema ha e ich heute morgen gebetet und um Antwort gebeten um dann war da dieser Text in meiner Email. Das hat wirklich zu mir gesprochen. Danke