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Hurra, ein Mädchen!

Gudrun Weber über 2. Mose 1,17.

Die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben.

2. Mose 1,17

Junge oder Mädchen? Bis in die Neuzeit hinein war das in vielen Familien eine entscheidende Angelegenheit. Auf einen „Stammhalter“ kam es an. Auf einen Jungen, der den Namen der Familie weitertragen würde. Mancher Vater war verzweifelt, wenn ihm offenbart wurde: „Es ist nur ein Mädchen“.

Dieser Satz hätte allerdings vor etwa 3300 Jahren jeden Vater zum Jubeln gebracht. Sofern er zum Volk Israel gehörte. Denn den Hebammen dieses Volkes - sie hießen Schifra und Pua – hatte der ägyptische König befohlen: Alle Jungen sind direkt nach der Geburt zu töten. Die Mädchen dagegen durften am Leben bleiben. Aber der König hatte sich verrechnet. Im 2. Mosebuch, Kapitel 1, Vers 17 lesen wir:

„Die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben.“

Ein mutiger Entschluss. Was hatte die beiden Frauen dazu geführt?

1. Sie wussten, zu wem sie gehörten. Der ägyptische König mochte politisch ihr Staatsoberhaupt sein. Doch die Hebammen gehörten zu einem größeren König: zu Gott. Sie wussten: Er hat nicht nur Himmel und Erde erschaffen. Sondern auch jeden Menschen wunderbar und einzigartig erdacht. Und liebevoll mit seinen Händen gestaltet. Darum konnten die Hebammen ehrfürchtig zu ihrem Gott aufschauen. Und ihm ihr Leben anvertrauen. Das befreite sie zu einem verantwortlichen Handeln.

2. Sie wussten, wohin sie gehörten. Das Volk Israel war Gottes auserwähltes Volk – ihr Volk. Vor gut 400 Jahren hatte es der ägyptische Staatsmann Joseph in sein Land geholt. Seitdem lebten und arbeiteten die Israeliten in Ägypten. Und nahmen zahlenmäßig zu. Damit erfüllte sich genau das, was Gott dem Stammvater Abraham versprochen hatte: Seine Nachkommen sollten so zahlreich wie die Sterne werden. Der König wollte die Bevölkerungszunahme radikal beenden. Aber die Hebammen entschlossen sich, dem großen Plan Gottes nicht entgegenzuwirken. Ihre Ehrfurcht vor Gott war größer als die Furcht vor einem Menschen.

3. Sie wussten, dass Gott ihr Vertrauen nicht enttäuschen würde. Es kam, wie es kommen musste: Der König erfuhr von ihrem Ungehorsam. Als er sie zur Rede stellte, schenkte Gott ihnen eine weise Antwort. Der König konnte ihnen nichts anhaben. Gott hielt schützend seine Hand über sie. In Vers 21 lesen wir: „Weil die Hebammen Ehrfurcht vor Gott hatten, tat er ihnen Gutes.“

Wir haben es heute nicht mit dem König von Ägypten zu tun. Wohl aber mit anderen Königen. Auch sie erteilen Befehle. Und fordern unseren Gehorsam ein. Ihre Namen lauten zum Beispiel: Zeitgeist, Konsum, Karriere, Mode oder Medien. Wer nicht mitmacht und sich anpasst, bekommt meist Ärger.

Um den kleinen oder großen Königen in unserer Welt mutig entgegentreten zu können, müssen auch wir wissen, zu wem wir gehören, wohin wir gehören und wem wir vertrauen. Wenn wir uns für ein Leben mit Jesus Christus entschieden haben, gehören wir zu dem König, der über allen Königen steht. Nicht zu einem König, der uns knechtet und bestimmt. Sondern zu einem König, der uns befreien will. Befreien von Last und Schuld. Darum hat er sich für uns kreuzigen lassen. Befreien zu einem neuen und ewigen Leben. Darum ist er auferstanden. Befreien aber auch zu einem verantwortlichen Handeln vor Gott und den Menschen. Denn Jesus will aus denen, die ihm nachfolgen, Persönlichkeiten machen. Persönlichkeiten, die ihm allein die Ehre geben. Persönlichkeiten, die ihm völlig vertrauen. Persönlichkeiten, mit denen er Geschichte schreiben kann. Wie mit den Hebammen Schifra und Pua.

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Kommentare (2)

Sabine /

Vielen Dank, Frau Weber, für ihr gutes und mutmachendes Wort zum Tag!

Stefan K. /

Was für ein segensreiches Wort zum Tag; und dann gibt es immer noch Christen die meinen, Frauen sollten nicht predigen. Mein ganz herzliches Danke für diese gelungene Morgenandacht