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Der Kaufvertrag und die Zusage

Wolf-Dieter Kretschmer über Jeremia 32,42.

So spricht der HERR: Gleichwie ich über dies Volk all dies große Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute über sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe.

Jeremia 32,42

Es herrschte Krieg. Eine gewaltige Streitmacht war aus dem Land der Chaldäer angerückt und hatte Stadt für Stadt erobert. Die Lage schien aussichtslos. Nur noch Jerusalem leistete erbitterten Widerstand gegen die Soldaten.

Unterdessen war Prophet Jeremia beim König und dessen Beratern in Ungnade gefallen. Man hatte ihn im Wachthof am Haus des Königs gefangen gesetzt. Der Vorwurf: Zersetzung der Kampfmoral. Jeremia hatte offen darüber gesprochen, dass die Babylonier bald in die Stadt eindringen und sie zerstören würden. Der Bevölkerung hatte er ein schlimmes Schicksal angekündigt. Die Verschleppung in die Fremde.

Im Gefängnis empfing Jeremia eine eigentümliche Botschaft von Gott. Ein naher Verwandter würde demnächst auftauchen und ihm einen Acker in Jeremias Heimat Anatot zum Kauf anbieten. Gott wies Jeremia an, diesen zu kaufen.

Es kam so wie angekündigt. Der Verwandte erschien und Jeremia unterschrieb im Beisein von Zeugen den Kaufvertrag. Die Botschaft: Gott verspricht euch selbst in dieser scheinbar aussichtslosen Lage, dass einmal die Zeit kommen wird, in der wieder Häuser, Äcker und Weinberge gekauft werden. Es gibt eine Zukunft.

Direkt im Anschluss an diesen Landkauf berichtet die Bibel von einem Gebet des Propheten und Gottes Antwort darauf.

So spricht der HERR: Gleichwie ich über dies Volk all dies große Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute über sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe. (Jeremia 32,42)

Gott machte Jeremia nochmals unzweideutig klar, dass er Herr der Lage ist. Was im Moment passiert, einschließlich der Belagerung der Stadt, lässt Gott zu. Das bevorstehende Unheil ist aber nicht das letzte Wort in der Geschichte Gottes mit seinem Volk. Es gibt eine hoffnungsvolle Zukunft. Nach all dem Grauen und Schrecken des Krieges wird Gott das Schicksal seiner Leute wenden und Gutes über sein Volk kommen lassen. So hat er es versprochen und so wird es geschehen. Die Kaufurkunde des Ackers in Anatot ist dafür als Zeichen gedacht.

Aus dem Rückblick auf die Geschichte weiß ich, dass es so gekommen ist, wie von Gott durch den Propheten vorhergesagt. Jerusalem wurde erobert, Stadt und Tempel wurden niedergebrannt. Die Bewohner mussten in die Verbannung wegziehen. Aber das war nicht ihr Ende. Wie vorhergesagt hat Gott sein Volk Jahre später aus Babylon in die alte Heimat zurückgeholt. Dort hat er mit ihnen einen Neuanfang gemacht.

Gottes Zusagen an sein Volk verstehe ich als Beispiel dafür, dass Gott Geschichte schreibt. Im Großen wie im Kleinen ist er der Herr. Sein Plan wird sich in jedem Fall erfüllen. Dessen kann ich mir sicher sein.

Und weil das so ist, kann ich darauf vertrauen, dass am Ende Gutes herauskommen wird.

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