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Gott hört und sorgt

Ruth Bai-Pfeifer über Jesaja 65,24.

Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.

Jesaja 65,24

Eine alleinstehende Missionarin hatte ihr ganzes Berufsleben im Fernen Osten verbracht. In einem Krankenhaus kümmerte sie sich um die Ärmsten der Armen. Wie oft erlebte sie dort, wie Gott für sie gesorgt hat. Nun aber fing ein ganz neuer Lebensabschnitt an: Nach vielen Jahren rückte der Ruhestand in der Heimat näher. Wie das alles werden sollte, konnte sie sich noch gar nicht vorstellen.

Sie tat ihren Dienst in aller Treue und mit viel Liebe bis zu ihrer Heimreise weiter. Zwischendurch betete sie auch dafür, dass Gott alles gut machen soll. Etwa ein Jahr, bevor sie ihre Rückkehr nach Europa im Detail planen musste, bekam sie einen Brief aus ihrer Heimatgemeinde. Darin stand: „Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, wie und wo du wohnen wirst. Wir kümmern uns um alles!“

eim Abschiednehmen im Krankenhaus, beim Aussortieren, Verschenken und Packen ihrer Habseligkeiten realisierte sie, wie hilfreich dieser Brief für sie war. Obwohl sie nur mit zwei Koffern, ohne Möbel und ohne Hausrat zurückkehrte, fand sie eine liebevoll eingerichtete Wohnung vor. Ihre Freunde und Familie in der Heimat sorgten dafür, dass sie trotz der teuren Wohnungsmieten und der niedrigen Rente wieder ein neues Zuhause bekam. Später erzählte sie in einem Erlebnisbericht, wie ihr in diesem Zusammenhang der Satz aus Jesaja 65, 24 einfiel: „Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören!“ Nun konnte sie sich auf den Ruhestand freuen.

Als mir eine Freundin diese spezielle Geschichte erzählte, war ich sehr berührt. Es ist ein schönes Beispiel, wie Gott einzelne Menschen brauchte, um ein Stück Himmel auf Erden für diese Missionarin wahrwerden zu lassen.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie so eine Geschichte hören. Allzu oft erleben wir das ganz anders. Unsere Sorgen stehen wie ein großer Berg vor uns. Wir haben den Eindruck, dass Gott sich oft sehr lange Zeit lässt, bis ER unsere Gebete erhört – falls er sie erhört. Wir beten und beten, aber es bewegt sich anscheinend nichts. Es gibt Situationen, wo wir uns ernsthaft fragen, ob Gott unsere Gebete je erhören wird? Unser Vertrauen in Jesus wird oft hart auf die Probe gestellt. Wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass Gott gewisse Gebete schneller erhören möge. Dabei vergessen wir, dass Gott uns versprochen hat, uns einen Weg zu zeigen, den wir gehen können – auch wenn es grade schwierig ist.

Der Prophet Jesaja beschreibt in der bereits zitierten Bibelstelle, Jesaja 65, 24, so etwas wie himmlische Zustände. Er beschreibt die Perspektive einer neuen Welt. Dann, wenn Wolf und Lamm friedlich miteinander weiden werden, dann kommt auch die Zeit, wo Gott sagt: „Ehe sie zu mir um Hilfe rufen, stehe ich ihnen schon bei; noch während sie beten, habe ich sie schon erhört!“

Manchmal können wir schon jetzt dazu beitragen, dass für einzelne Menschen so etwas wie himmlische Zustände auf dieser Erde wahr werden. Und dort, wo wir selber noch mit unerhörten Gebeten leben müssen, dürfen wir weiter vertrauen, dass Gott für uns sorgt und uns nicht verlässt. ER wird uns hören und erhören – wenn wir zu ihm rufen.

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Kommentare (1)

Ernst und Jacqueline G. /

Liebe Ruth
Das waren wieder zwei sehr eindrückliche Worte für den Tag. Herzlichen Dank und liebe Grüsse auch an Ernst