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/ Wort zum Tag

Vielleicht nützt es ja

Günter-Helmrich Lotz über 2. Mose 20,7.

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

2. Mose 20,7

Grüß Gott und tschüss. Nein, ich verabschiede mich noch nicht. Ich gehe nur der Frage nach: „Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht“. 2. Mose 20,7

Nun, wenn ich bewusst sage, Gott möge Sie grüßen, mit Ihnen sein, Sie segnen und schützen, dann ist es auch ein Segen. Und wenn einer es sagt, ohne zu wissen, was er sagt, ist es nicht verwerflich, denke ich. Vielmehr transportiert die Person unbewusst ein altes Wissen. Nämlich: Wir haben unser Leben nicht vollständig in unserer Hand. Corona hat uns das wieder schmerzlich gezeigt. Unser Leben liegt letztlich in Gottes Hand und ist von ihm abhängig. Aus diesem Verständnis heraus erklären sich Grußformeln.

Wussten Sie z. B., dass die Abschiedsworte tschüss, ade, grüezi, adieu, adios alle dasselbe bedeuten: Gott sei mit dir. Wenn Sie damit mehr sagen als Sie wissen, ist das sicher keine Sünde. Und wenn jemand in einer Schrecksekunde ‚o Gott, o Gott‘ oder ‚um Himmels willen‘ sagt, kann das ja der Hilfeschrei der Seele sein, die noch darum weiß, auf wen es jetzt ankommt.

Aber was kann dann gemeint sein mit dem Gebot: Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen?

Wohl eher das, was Jesus benennt, als er zu den Pharisäern sagte: „Gott hat doch gesagt: 'Ehre Vater und Mutter!'. Ihr aber lehrt, dass man zu seinem Vater oder seiner Mutter sagen kann: 'Was du von mir bekommen müsstest, habe ich als Opfer für Gott bestimmt.' Dann brauche man seine Eltern nicht mehr zu unterstützen.“ (vgl. Matthäus 15, 6)

Die Superfrommen haben sich der Verpflichtung gegenüber ihren Eltern entzogen, indem sie das Geld Gott geopfert haben.vHier wird ein frommes Argument vorgeschoben, um eigensüchtige Ziele zu verfolgen. Hier wird ein frommes Schild in das Schaufenster gestellt, aber im Laden wird betrogen.

Immer wenn wir Gottesdienst sagen, aber unseren Vorteil suchen, missbrauchen wir den Namen Gottes. Ob es um Selbstbestätigung geht oder um Bedeutung vor anderen zu erlangen. Wer in die Gemeinde geht, um den familiären Pflichten zu entkommen, ist auf der falschen Spur. Wenn der Teenager sagt, ich gehe in die Jugendgruppe, um abends raus zu dürfen, dann aber die Disco anstrebt, ist es dasselbe in grün.

Gefährlich wird es, wenn der Name Gottes in der Magie verwendet wird. Dann wird der Bereich der finsteren Mächte berührt. Wenn in der Magie der dreieinige Gott nutzbar gemacht werden soll, werden Menschen verführt und gebunden.

So gilt es, dem wahren Missbrauch des Namens Gottes zu widerstehen, aber den gesunden Gebrauch des Namens Gottes bewusst wahrzunehmen. Wenn Sie heute wieder ‚tschüss‘ sagen, denken sie bewusst daran, was es bedeutet. Oder Sie können es auch gleich direkter tun mit dem alten Abschiedsgruß ‚Behüt Sie Gott‘.

Seit einiger Zeit tue ich das hier und da. Und neulich erwiderte jemand: „Sie auch, vielleicht nützt es ja“. Eben, warum nicht?

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Anstoß

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Kommentare (3)

Roswitha K. /

Danke für diese aufschlussreiche, ehrliche Darlegung.

Ulrich H. /

Vielen Dank, das Wort gibt mir Mut!

Karin B. /

Danke für diese Auslegung der Tageslosung. Sehr gut und verständlich dargelegt.