Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Glaubhafte Gerechtigkeit

Rositta Krämer über Jesaja 56,1.

So spricht der HERR: Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde.

Jesaja 56,1

Die Losung der Herrnhuter Brüdergemeine für heute steht in Jesaja 56, Vers 1: „So spricht der Herr: Wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbar werde.“

Kein Mensch müsste hungern, würden Nahrungsmittel gerecht verteilt werden. Kein Kind müsste arbeiten, würden seine Eltern genug verdienen. Und kein Mensch müsste flüchten, würden alle in Frieden ihr Ein- und Auskommen haben. Doch seit Menschengedenken geht es den einen gut und den anderen schlecht, weil die einen über die anderen herrschen, weil die einen die anderen ausbeuten und von sich abhängig machen. Ungerechtigkeit hat stets die gleiche Qualität, egal in welchem Jahrhundert, wie auch der jahrtausendealte Ruf des Jesaja nach Gerechtigkeit. Was Jesaja sagt, kommt von Gott und geht bis heute alle an, die glauben. Gewiss, er ist ein Prophet des alten Israel. Aber seine Botschaft wurde zu einem Teil der Heiligen Schrift. Wie arm wäre der christliche Glaube ohne jüdisches Vermächtnis?

An seiner Sprache erkenne ich, wes Geistes Kind ein Redner ist. So fällt es z.B. nicht schwer, einen Menschenfreund oder Menschenfeind zu erkennen. Wie redet Gott? Welche Sprache verwendet er? - Nun meine ich nicht, dass er Hebräisch spricht, nein, ich meine, was sagt der Bibelvers „wahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbar werde“ über Gott aus?

Ich erkenne Gott als Menschenfreund. Woran mache ich das fest? - Recht und Gerechtigkeit sollen geübt werden, nicht, damit Gottes Heil in die Welt kommt, sondern weil es schon bereitet ist. Gott macht Hoffnung auf eine glückliche Zukunft für alle, die sich Gott zuwenden und die im Moment leiden, für die Vertriebenen, für die, die Unrecht leiden, für Menschen in Not. Er selbst bereitet den Weg der Gerechtigkeit, auf dem wir gehen können. Anders könnte kein Mensch Gutes tun.

Ist es naiv, an die Gerechtigkeit für alle Menschen zu glauben? - Nein, ist es nicht. Die Vorstellung von einer heilen Welt ist ein Teil der Heiligen Schrift. Wir können schon heute für Gerechtigkeit sorgen. Die Frage ist nur, ob wir das wollen? - Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Was ist die Erkenntnis der Wahrheit? - Wahr ist, dass Gott Liebe ist. Jeder Christ kann ebenfalls beweisen, dass Gott Liebe ist, indem er hört und tut, was er sagt.

Wie kann der Einzelne gerecht handeln, damit Gottes Gerechtigkeit glaubhaft wird? - Ganz einfach: indem ich anderen alles gönne, was ich mir selbst zum Leben wünsche und indem ich anderen zu ihrem Recht verhelfe.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.