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Mehr als ein Schmusetuch

Renate Schmidt über 1. Timotheus 2,3-4.

Gott, unser Heiland, will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

1. Timotheus 2,3-4

Wie zärtlich das klingt: „Gott, unser Heiland“.

Der große Gott will, dass alle heil werden. Alle - und das heißt: Wie eine Mutter sich herunterbeugt, die blutende Wunde am Knie anschaut, dem Kind über den Kopf streichelt und tröstend sagt: „Das wird wieder!“, und dann wird die Wunde gesäubert und ein Pflaster kommt drauf.

„Gott, der Heiland“ – ein ungewohntes Bild, vor allem, wenn ich so die Religionen der Welt anschaue!

Und ich kenne diesen Vers auch eher als „Keule“: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ – also: Entscheide dich heute, wo du die Ewigkeit verbringen willst: Himmel oder Hölle!“ – Und das ist ja auch richtig; wir dürfen aus dem Evangelium kein Schmusetuch machen, kein: „Ist nicht so schlimm!“ - drüber gepustet und „gut ist…“

Und wie wichtig ist es, sich jetzt zu entscheiden, jetzt im Leben! Weil es für das Leben jetzt so wichtig ist!

Ich denke an die Begegnung mit einem Hilfesuchenden zurück. Er kam immer wieder, ich habe ihm immer wieder Geld gegeben, aber es taten sich immer wieder „Löcher“ auf: „Nur noch dieses eine Mal, bitte!“ – und jedes Mal hoffte ich: das war jetzt die entscheidende Hilfe. Und er sagte auch: „Ich bete immer wieder!“ Bis ich begriff, was „Beten“ für ihn heißt: Gott bestürmen mit seiner Bitte, immer wieder! Aber Beten ist doch auch: auf Gott hören! Das kannte er offenbar nicht. Hätte ich ihm doch lieber den Weg zu Jesus gezeigt, statt ihm Geld zu geben! Und irgendwann musste ich meine Telefon-Nummer sperren, weil die Bitten nicht mehr aufhörten. Das Beste bin ich ihm schuldig geblieben!

Gott, unser Heiland, will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen – darin sind zwei Wahrheiten versteckt: Ohne Jesus sind wir blind und wir sind verloren. Wir sind blind – denn sonst würden wir die Wahrheit ja kennen – und darum sind wir verloren…

Was ist Wahrheit? Das frage ich mich auch oft: etwa, die Wahrheit über mich. Wie bin ich wirklich? Jahrelang dachte ich: Ich bin faul. Dann erkannte ich: Nein, im Gegenteil: ich bin zu fleißig - nur kriege ich mit meinem Fleiß eben auch nicht alles gebacken, so wie es richtig gut wäre... Ich bin für meine eigenen Fehler blind, ich brauche die anderen; ich brauche Gott, um zu wissen, wer und wie ich bin.

Wie ist denn die Welt: schön oder schlecht? Wenn ich im Fernsehen Berichte sehe über die Mafia, über Kindesmisshandlung – wie schrecklich; gibt es überhaupt etwas Schönes und Gutes auf der Welt? Wenn ich in meinem Garten bin und das Leben blüht: ja, wie schön, wie vollkommen ist doch diese Welt! - Stimmt denn beides?

Ja, beides stimmt! Wunderschön ist diese Welt, vieles ist so gut – aber wir brauchen doch Rettung: Wir sind verloren! Ich fühle mich manchmal „verloren“; unfähig, diese Welt zu ertragen, geschweige denn, sie zu bezwingen: „Wie mache ich was? Wie wird es gut?“

Ich bin blind dafür, und ich bin verloren! Aber zum Glück kenne ich Jesus, und ich habe ihm mein Leben gegeben: Ich gehöre ihm! Aber für viele andere ist das nicht klar: Sie kennen nicht den Vater im Himmel. Die Vergangenheit ist nicht gefüllt mit Vergebung. Gewissheit, nach dem Tod zu Jesus zu gehen - haben sie nicht. Sie kennen nicht das Glück, auf Gott zu hören und seinen Willen zu tun.

Warum nicht? Mancher sagt „Sie wollen halt nicht!“ Sind sie einfach zu bockig? Ich weiß es nicht, denn ich kann in keinen Menschen hineinsehen. Ich muss es auch nicht wissen, warum mancher Jesus ablehnt. Aber ich weiß: Wer Jesus JETZT nicht als Heiland und Retter hat, der verpasst so viel! Am Ende auch den Himmel bei ihm. Und ich will mein Augenmerk darauf richten, anderen das Wichtigste zu geben, nicht nur ein bisschen. Herr, hilf mir dabei!

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