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„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“

Andrea Hoppstädter über Psalm 124,7.

Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.

Psalm 124,7

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte." Diese Aussage gilt sicherlich auch für Bilder, die mir jemand vor mein inneres Auge malt. Ja, Bilder betonen und verstärken oft das Gesagte.

Das empfinde ich auch, wenn ich Psalm 124 lese. Dieser Psalm gehört zu den Wallfahrtspsalmen. Mit Worten zeichnet David in den ersten Versen Bilder von bedrohlichen, ja, furchterregenden Situationen für Leib und Seele.

Er malt dem Volk Israel Szenen vor Augen, in denen es hilflos untergegangen wäre, wenn da nicht der HERR gewesen wäre. Ja, Israel hat schon viele Bedrohungen erlebt, aber auch immer wieder Befreiung von Gott. Nur seiner Hilfe ist es zu verdanken, dass sie nicht umgekommen sind. Deshalb ist der Psalm auch gleichzeitig ein Danklied für Gottes Hilfe und Beistand in den verschiedenen großen Gefahren und Bedrohungen.

In Vers 7, der gleichzeitig unser Vers für heute ist, wird uns wieder ein anschauliches Bild vor Augen gemalt. Aber diesmal ist es ein ganz anderes Bild. Denn dort heißt es:

„Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.“

Wohltuende Worte, die mich beim Lesen regelrecht mit aufatmen lassen! Ich spüre förmlich die neu gewonnene Freiheit.

Normalerweise ist ein Fangnetz doch so gestaltet, dass es kaum eine Chance zum Entrinnen gibt. Dass es nun zerrissen daliegt und der Vogel sich fröhlich in die Luft schwingen kann, das sieht also kaum nach eigenem Verdienst aus. Ohne Befreiung von außen schafft er es kaum.

David hat sicherlich viele Situationen vor Augen, in denen das Volk Gottes in ausweglosen Situationen Befreiung erlebt hat. Und zwar von Gott selbst. Und doch scheint dieser Vers von David auch weit über die vergangenen Ereignisse hinauszuweisen und daher auch ein prophetischer Vorausblick zu sein. Denn auch als Menschen sind wir Gefangene. Wenn auch nicht in einem sichtbaren Netz. So heißt es im Hebräerbrief, dass uns die Sünde umstrickt. (Hebr. 12,1)

Aus manchen kleinen Verstrickungen im Leben mag es dem einen oder anderen gelingen, sich selbst oder mithilfe anderer Menschen zu befreien. Aber aus seiner größten Gefangenschaft, die sich wie ein unsichtbares Netz seit dem Sündenfall um die Seele von jedem Menschen gespannt hat, kann sich kein Mensch befreien.

Jesus hat jedoch am Kreuz auf Golgatha das Netz der Sünde und des Todes zerrissen. Nur er kann die Seele aus den Stricken der Sünde und des Todes befreien und damit ewiges Leben schenken.

In der 2. Strophe eines bekannten Kirchenliedes heißt es: „Jesus ist kommen, nun springen die Bande, Stricke des Todes, die reißen entzwei.“

Mir gefällt das Bild von dem zerrissenen Netz und dem befreiten Vogel, der sicherlich fröhlicher singt als je zuvor. Jetzt, wo ich mich mit diesem Bild beschäftige, begleitet es mich auch im Alltag:

Kürzlich beim Joggen durch den Wald beobachte ich einige fröhlich zwitschernde Vögel. Da kommt mir auch wieder das von David vor Augen gemalte Bild in den Sinn. Und dankbar gehen meine Gedanken zu Jesus. Er hat meine Seele heute schon zu ewigem Leben befreit, auch wenn sie jetzt noch in den Kämpfen und Nöten der Welt lebt.

So muss seit Golgatha kein Mensch mehr an der Gefangenschaft der menschlichen Seele verzweifeln, sondern er kann Jesus um Befreiung bitten.

Jesus, der Befreier von Sünde und Tod, lädt jeden dazu ein.

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Kommentare (1)

Sabine /

Vielen Dank, Frau Hoppstädter, für diese für mich wunderbare Auslegung.
Ich habe alles genau vor Augen.