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Was ist angesagt?

Ralf Schöll über 1. Petrus 2,24-25.

Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

1. Petrus 2,24-25

Heute ist Karfreitag. Christen erinnern einander an das Leiden und Sterben Jesu. Am Kreuz von Golgatha ist er hingerichtet worden. Die Kreuzigung erscheint wie die Strafe für einen Schuldigen. In Wahrheit gibt ein Unschuldiger freiwillig sein Leben hin. Er tut es, um andere zu retten. Im 1. Petrusbrief wird das, was das Kreuz Jesu bedeutet, so beschrieben:

„Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun umgekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.“

Einige Jahre sind seit dem Tod Jesu vergangen. Viele Menschen sind zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Viele Gemeinden sind entstanden, weit über Jerusalem und Samaria hinaus. Doch hat sich nicht nur die Zahl der Christen und der Gemeinden verändert, sondern auch das Verhalten der Umwelt und der Obrigkeit ihnen gegenüber. Die Christen brauchen Zuspruch und Ermutigung wieder ganz neu. Oder werden sie ermahnt? Sollen sie nicht vergessen, was Jesus vollbracht hat? Sollen sie nicht wieder zu Menschen werden, die wie Schafe ohne Orientierung sind? Sollen sie weiterhin dem guten Hirten vertrauen und sich an Jesus halten?

Durch ihre Beziehung zu Jesus Christus haben sie jemanden, der auf sie achtet und sie behütet. Zwar kann es sein, dass ihr Leib getötet wird, dies stellt Jesus seinen Jüngern vor Augen, als er sie aussendet, das Evangelium zu den Menschen zu bringen. Dabei will er sie gerade nicht ängstigen, vielmehr ermutigen, indem er ihnen sagt: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können!“ (Mt. 10,28)

Mit der Seele ist der Mensch als Individuum und Persönlichkeit gemeint. Die Seele wird bewahrt. Es gibt nämlich den Hüter, der auf jeden Einzelnen achtet. Das griechische Wort an dieser Stelle wird in manchen Bibelübersetzungen mit Bischof wiedergegeben. Doch die einfache und wörtliche Bedeutung lautet: Aufseher. Ich weiß, dass dieses Wort auch wieder unterschiedliche Empfindungen weckt und wie die Bezeichnung Bischof als strenger Bewacher und Kontrolleur wahrgenommen werden kann. Doch ich denke, wir dürfen es dagegen ganz schlicht auffassen und sagen, da ist jemand, der auf uns sieht, auf uns achtet. 

So höre ich auch das Gebet, an das ich mich gerade an dieser Stelle erinnere. Ich denke an Psalm 121. Ein Beter bekennt: „Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht!“ Für die Christen und Gemeinden zur Zeit des 1. Petrusbriefes, in der Zeit der Verfolgung, ist es eine wichtige Ermutigung, sich an Jesus, den Retter, halten zu können.

Gerade dann, wenn sie bedrängt, angefeindet und verfolgt werden, ist es angesagt, bei dem Hirten und dem Beschützer ihrer Seelen zu bleiben. Zu ihm sind sie ja mal umgekehrt und bei ihm sind sie immer noch geborgen.

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