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Beistand wenn Tränen fließen

Bernhard Scharrer über Jesaja 25,8.

Gott, der Herr, wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen.

Jesaja 25,8

Was treibt Ihnen die Tränen in die Augen? Ist es körperlicher Schmerz, Trauer um einen lieben Menschen, plötzlicher Verlust des Arbeitsplatzes, massive Schäden an Hab und Gut durch ein Unwetter? Oder ist es die Not und das Elend vieler Menschen in Kriegsgebieten und Flüchtlingslagern? Oder gar die Verzweiflung über sich selbst?

Wo Tränen fließen, ist meistens Trost und Hilfe nötig. Anders sieht es aus,  wenn es sich um Freudentränen handelt. Die sind aber im Verhältnis zu den Tränen des Leides eher selten. Viel öfter werden Helfer gebraucht, die traumatisierten Menschen zur Seite stehen. Das sind dann zum Beispiel Notfallseelsorger. Sie sind geschult, den Opfern, Angehörigen und Helfern von Notfällen in der akuten Krisensituation beizustehen. Diese Helfer können zwar die Ursachen für die Tränen nicht beseitigen, trotzdem wird ihr Dienst von Betroffenen sehr geschätzt. Im übertragenen und manchmal auch im wörtlichen Sinn wischen diese Helfer die Tränen der Leidtragenden ab.

In Jesaja 25 Vers 8 lese ich: „Gott, der Herr, wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen.“ Diese tröstende Zusage, ausgesprochen im 8. Jahrhundert vor Christus, galt zuerst dem Volk Israel. Es hat diese Botschaft erst 150 Jahre später so richtig verstanden und schätzen gelernt, als das Volk in Gefangenschaft an den Flüssen Babylons saß und weinte (Psalm 137). Die Lage schien hoffnungs- und aussichtslos. Da tat es gut, sich an die Worte des Propheten zu erinnern: „Gott, der Herr, wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen.“ Das Volk Israel hat damals tatsächlich erlebt, dass es wieder nach Jerusalem zurückkehren konnte und somit seine Tränen getrocknet wurden.

Der Textzusammenhang zeigt aber, dass da nicht nur das Volk Israel gemeint ist. Diese Zusage bezieht sich auch auf Menschen anderer Völker. Sie weist damit weit über die Gefangenschaftssituation hinaus in die Zukunft und tatsächlich im Buch der Offenbarung am Ende des Neuen Testaments ist zu lesen: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ Es bleibt aber nicht beim Abwischen der Tränen. Es heißt dort weiter: „Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein.“ Gott wird also nicht nur Hilfe in einer akuten Notlage geben und den momentanen Schaden beheben, vielmehr werden dann auch die Auslöser für die Tränen beseitigt sein. In der neuen Welt, die Gott schaffen wird, werden Tod, Leid, Elend und Schmerz nicht mehr vorkommen. Welch eine wunderbare Zukunftsaussicht für alle, die an Gott glauben und seinem Sohn Jesus Christus das Leben anvertraut haben!

Die Prophetie im Buch Jesaja wie auch die prophetischen Aussagen in der Offenbarung sind einerseits wie ein Blick in eine ferne Zukunft. Andererseits sind sie eine Einladung, dem lebendigen Gott zu vertrauen. Er, der die Zukunft kennt, will auch in der Gegenwart allen helfen, die sich an ihn wenden. Diesbezüglich hat er in seinem Wort vielerlei Zusagen gegeben.

Egal was mir die Tränen in die Augen treibt, ich darf mit meiner Not zu Gott kommen, ihm im Gebet alles klagen. Er ist ein Notfallseelsorger, der jederzeit ansprechbar ist. Er wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen. Jetzt in dieser Welt immer wieder aufs Neue, in der zukünftigen Welt dann ein für allemal.

 

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